Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.fünftes Capitel. nur durch Klugheit und Vorsichtig-keit gar wohl zu Wercke gerichtet werden können. Und weil denn sonst nichts ist/ darüber er so absolute Macht hätte/ als über seinen eige- nen Willen/ und die Freyheit sein Thun und Lassen nach denselben anzustellen/ so muß er um desto fleis- siger achtung geben/ daß er densel- ben wohl anlege/ immassen man daraus vornehmlich von der innern Güte/ und Trefligkeit eines Men- schen zu urtheilen pfleget. Endlich begreiffet er hierbey die Würckung derer menschlichen Actionen/ zu- samt den auf die Menschen gerichte- ten Absehen derer ausser ihrer Ge- walt befindlichen Dinge/ und deren Gebrauche/ und lernet sich dieser- wegen also verhalten/ daß/ so fern sie zu erlangen möglich/ ihme nütz- lich/ und der Bemühung würdig seyn/ er sich nach denselben umchue/ und
fuͤnftes Capitel. nur durch Klugheit und Vorſichtig-keit gar wohl zu Wercke gerichtet werden koͤnnen. Und weil denn ſonſt nichts iſt/ daruͤber er ſo abſolute Macht haͤtte/ als uͤber ſeinen eige- nen Willen/ und die Freyheit ſein Thun und Laſſen nach denſelben anzuſtellen/ ſo muß er um deſto fleiſ- ſiger achtung geben/ daß er denſel- ben wohl anlege/ immaſſen man daraus vornehmlich von der innern Guͤte/ und Trefligkeit eines Men- ſchen zu urtheilen pfleget. Endlich begreiffet er hierbey die Wuͤrckung derer menſchlichen Actionen/ zu- ſamt den auf die Menſchen gerichte- ten Abſehen derer auſſer ihrer Ge- walt befindlichen Dinge/ und deren Gebrauche/ und lernet ſich dieſer- wegen alſo verhalten/ daß/ ſo fern ſie zu erlangen moͤglich/ ihme nuͤtz- lich/ und der Bemuͤhung wuͤrdig ſeyn/ er ſich nach denſelben umchue/ und
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fuͤnftes Capitel.
nur durch Klugheit und Vorſichtig-
keit gar wohl zu Wercke gerichtet
werden koͤnnen. Und weil denn ſonſt
nichts iſt/ daruͤber er ſo abſolute
Macht haͤtte/ als uͤber ſeinen eige-
nen Willen/ und die Freyheit ſein
Thun und Laſſen nach denſelben
anzuſtellen/ ſo muß er um deſto fleiſ-
ſiger achtung geben/ daß er denſel-
ben wohl anlege/ immaſſen man
daraus vornehmlich von der innern
Guͤte/ und Trefligkeit eines Men-
ſchen zu urtheilen pfleget. Endlich
begreiffet er hierbey die Wuͤrckung
derer menſchlichen Actionen/ zu-
ſamt den auf die Menſchen gerichte-
ten Abſehen derer auſſer ihrer Ge-
walt befindlichen Dinge/ und deren
Gebrauche/ und lernet ſich dieſer-
wegen alſo verhalten/ daß/ ſo fern
ſie zu erlangen moͤglich/ ihme nuͤtz-
lich/ und der Bemuͤhung wuͤrdig
ſeyn/ er ſich nach denſelben umchue/
und
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