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Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.

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vierdtes Capitel.
Allwissenheit und Macht GOttes.
Ja/ daß er allezeit bedachtsam von
GOtt rede/
(denn das ist ein Zeichen
der Furcht/ die Furcht aber eine Be-
käutniß der Göttlichen Allmacht.)
Hieraus folget nun/ daß man
den Nahmen GOttes nicht so
leicht und vergeblich im Munde
führen/
(denn beydes ist eine grosse
Unbesonnenheit/) ingleichen ohne
Noth nicht schweren/
(denn es
ist vergebens/) noch von dem Gött-
lichen Wesen und Regierung so
gar vorwitzig und vermessendlich

disputiren solle; Denn hieraus
erscheinet nichts anders/ als daß
man diese unbegreifliche Geheimnis-
se nach seiner elenden Vernunft aus-
messen wolle. Ferner/ daß alle das-
jenige/ so man GOtt abstatten
wil/ in seiner Art vortreflich/
und zu sothaniger Ehre geschickt
seyn/
wie auch/ daß der Mensch

den

vierdtes Capitel.
Allwiſſenheit und Macht GOttes.
Ja/ daß er allezeit bedachtſam von
GOtt rede/
(deñ das iſt ein Zeichen
der Furcht/ die Furcht aber eine Be-
kaͤũtniß der Goͤttlichen Allmacht.)
Hieraus folget nun/ daß man
den Nahmen GOttes nicht ſo
leicht und vergeblich im Munde
fuͤhren/
(denn beydes iſt eine groſſe
Unbeſonnenheit/) ingleichen ohne
Noth nicht ſchweren/
(denn es
iſt vergebens/) noch von dem Goͤtt-
lichen Weſen und Regierung ſo
gar vorwitzig und vermeſſendlich

diſputiren ſolle; Denn hieraus
erſcheinet nichts anders/ als daß
man dieſe unbegreifliche Geheimniſ-
ſe nach ſeiner elenden Vernunft aus-
meſſen wolle. Ferner/ daß alle das-
jenige/ ſo man GOtt abſtatten
wil/ in ſeiner Art vortreflich/
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wie auch/ daß der Menſch

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[105/0169] vierdtes Capitel. Allwiſſenheit und Macht GOttes. Ja/ daß er allezeit bedachtſam von GOtt rede/ (deñ das iſt ein Zeichen der Furcht/ die Furcht aber eine Be- kaͤũtniß der Goͤttlichen Allmacht.) Hieraus folget nun/ daß man den Nahmen GOttes nicht ſo leicht und vergeblich im Munde fuͤhren/ (denn beydes iſt eine groſſe Unbeſonnenheit/) ingleichen ohne Noth nicht ſchweren/ (denn es iſt vergebens/) noch von dem Goͤtt- lichen Weſen und Regierung ſo gar vorwitzig und vermeſſendlich diſputiren ſolle; Denn hieraus erſcheinet nichts anders/ als daß man dieſe unbegreifliche Geheimniſ- ſe nach ſeiner elenden Vernunft aus- meſſen wolle. Ferner/ daß alle das- jenige/ ſo man GOtt abſtatten wil/ in ſeiner Art vortreflich/ und zu ſothaniger Ehre geſchickt ſeyn/ wie auch/ daß der Menſch den

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/169>, abgerufen am 24.11.2024.