Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.drittes Capitel. Krancker/ seiner wieder-erlangendenGenesung halber/ denen Verord- nungen des Artztes folget; Allein/ solcher gestalt würden sie nicht vor Gesetze respectiret/ als welche noth- wendig einen Obern erfordern/ und zwar einen solchen/ der sich des an- dern Leut- und Regierung würcklich unternimmet. §. 11. Daß aber GOtt der Ur- Ge-
drittes Capitel. Krancker/ ſeiner wieder-erlangendenGeneſung halber/ denen Verord- nungen des Artztes folget; Allein/ ſolcher geſtalt wuͤrden ſie nicht vor Geſetze reſpectiret/ als welche noth- wendig einen Obern erfordern/ und zwar einen ſolchen/ der ſich des an- dern Leut- und Regierung wuͤrcklich unternimmet. §. 11. Daß aber GOtt der Ur- Ge-
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drittes Capitel.
Krancker/ ſeiner wieder-erlangenden
Geneſung halber/ denen Verord-
nungen des Artztes folget; Allein/
ſolcher geſtalt wuͤrden ſie nicht vor
Geſetze reſpectiret/ als welche noth-
wendig einen Obern erfordern/ und
zwar einen ſolchen/ der ſich des an-
dern Leut- und Regierung wuͤrcklich
unternimmet.
§. 11. Daß aber GOtt der Ur-
heber derer Natuͤrlichen Geſetze
ſey/ das kan man aus der Vernunfft
alſo erweiſen/ wenn man/ auch nur
genau bey dem gegenwaͤrtigen Zu-
ſtande der Menſchen verbleibende/
ſich nicht einmal darum bekuͤmmert/
ob ſie urſpruͤnglich etwa anders be-
ſchaffen geweſen/ und woher dieſe
Veraͤnderung entſtanden? Weil es
nun mit des Menſchen Natur alſo
bewand iſt/ daß deroſelben Ge-
ſchlecht ohne ein geſelliges Leben
nicht beſtehen koͤnte/ des Menſchen
Ge-
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Zitationshilfe: | Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/145>, abgerufen am 22.02.2025. |