Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.Des ersten Buchs geschickt/ eines andern Nutzen zu be-fördern; Hingegentheils ist er aber doch auch sehr boshafftig/ frevelnd/ leicht aufzubringen/ und nicht we- niger geneigt/ als auch vermögend/ einen andern Schaden zuzufügen. Woraus man denn den Schluß zu fassen hat/ daß/ wenn es wohl um ihm stehen solle/ er sociabel, oder gesellig seyn/ das ist mit seines glei- chen in Gesellschafft treten/ und sich dergestalt gegen dieselben verhalten müsse/ damit sie keine probable Ur- sache bekommen/ ihm etwas Leides zu thun/ sondern vielmehr jederzeit sein Bestes suchen/ und befördern mö- gen. §. 8. Nun die Gesetze/ so zu die- tür-
Des erſten Buchs geſchickt/ eines andern Nutzen zu be-foͤrdern; Hingegentheils iſt er aber doch auch ſehr boshafftig/ frevelnd/ leicht aufzubringen/ und nicht we- niger geneigt/ als auch vermoͤgend/ einen andern Schaden zuzufuͤgen. Woraus man denn den Schluß zu faſſen hat/ daß/ wenn es wohl um ihm ſtehen ſolle/ er ſociabel, oder geſellig ſeyn/ das iſt mit ſeines glei- chen in Geſellſchafft treten/ und ſich dergeſtalt gegen dieſelben verhalten muͤſſe/ damit ſie keine probable Ur- ſache bekommen/ ihm etwas Leides zu thun/ ſondern vielmehr jederzeit ſein Beſtes ſuchen/ und befoͤrdern moͤ- gen. §. 8. Nun die Geſetze/ ſo zu die- tuͤr-
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Des erſten Buchs
geſchickt/ eines andern Nutzen zu be-
foͤrdern; Hingegentheils iſt er aber
doch auch ſehr boshafftig/ frevelnd/
leicht aufzubringen/ und nicht we-
niger geneigt/ als auch vermoͤgend/
einen andern Schaden zuzufuͤgen.
Woraus man denn den Schluß zu
faſſen hat/ daß/ wenn es wohl um
ihm ſtehen ſolle/ er ſociabel, oder
geſellig ſeyn/ das iſt mit ſeines glei-
chen in Geſellſchafft treten/ und ſich
dergeſtalt gegen dieſelben verhalten
muͤſſe/ damit ſie keine probable Ur-
ſache bekommen/ ihm etwas Leides
zu thun/ ſondern vielmehr jederzeit
ſein Beſtes ſuchen/ und befoͤrdern moͤ-
gen.
§. 8. Nun die Geſetze/ ſo zu die-
ſer Geſelligkeit gehoͤren/ oder welche
den Menſchen anweiſen/ wie er ſich
zu verhalten habe/ daß er ein nuͤtzli-
ches Gliedmaß der menſchlichen
Geſellſchafft ſey/ heiſſen die Na-
tuͤr-
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