Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.Das XII. Capitel endlich einen Jacob Clement, und Ra-vaillac ihm anzubringen: sondern es finden auch die meisten ein politisch In- teresse darbey/ oder sehen keinen Profit/ sondern vielmehr gefährliche Verwir- rung bey der Veränderung. Staaten heim Pab- sthum In- teressehaben. §. 38. Jnsonderheit aber ist Jtalien achtet
Das XII. Capitel endlich einen Jacob Clement, und Ra-vaillac ihm anzubringen: ſondern es finden auch die meiſten ein politiſch In- tereſſe darbey/ oder ſehen keinen Profit/ ſondern vielmehr gefaͤhrliche Verwir- rung bey der Veraͤnderung. Staaten heim Pab- ſthum In- tereſſehaben. §. 38. Jnſonderheit aber iſt Jtalien achtet
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Das XII. Capitel
endlich einen Jacob Clement, und Ra-
vaillac ihm anzubringen: ſondern es
finden auch die meiſten ein politiſch In-
tereſſe darbey/ oder ſehen keinen Profit/
ſondern vielmehr gefaͤhrliche Verwir-
rung bey der Veraͤnderung.
§. 38. Jnſonderheit aber iſt Jtalien
fuͤr den Paͤbſtlichen Stuhl intereſſiret/
weil es zu deſſelben Landes Hoheit die-
net/ daß jener bey ihnen reſidiret/ und
nunmehro keiner als ein Jtaliaͤner zur
Paͤbſtlichen Dignitaͤt gelanget. Ange-
ſehen auch faſt kein vornehm Hauß in
Jtalien iſt/ daraus nicht einige Perſo-
nen von dem Pabſthum Nutzen ziehen.
Weil in Polen die Biſthuͤmer und uͤ-
berreiche Præbenden von einheimiſchem
Adel beſeſſen werden/ worvon dieſer
groſſen Nutzen ziehet; als hat der Adel
daſelbſt/ welcher die hoͤchſte Gewalt im
Reiche hat/ beym Pabſthum groß In-
tereſſe. Jnmaſſen auch die Biſchoͤffe
als Senatores Regni alldar viel zu ſagen
haben. Jn Portugal iſt die Cleriſey
auch ſehr maͤchtig/ und wuͤrde aufm
Fall einiger vorgenommenen Veraͤnde-
rung Spanien gleich einen groſſen An-
hang bekommen. Weswegen auch in
verwichenen Jahren Portugal wider
den Pabſt nicht muchtzen durffte/ unge-
achtet
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