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Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.

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vom Pabst.
die Clerisey die Ehesachen unter ihr
forum ziehen könte/ die so profitabel,
vielfältig/ und von grosser consequen-
ce
sind/ als worvon der Leute ihr
Stand/ Erbschafft/ und succession
henget/ die offt gantze Königreiche
betreffen. Also war Königin Maria
von Engeland verbunden das Pabst-
thum wieder einzuführen/ weil ohne
des Pabsts Autorität sie nicht für echt
kunte passiren. Also war unter andern
Ursachen auch Philippus III. in Spa-
nien dem Pabst obligiret/ weil er durch
dessen dispensation aus seines Vatern
Schwester Tochter gebohren war/
welche Ehe wohl nicht leicht andere
Christen werden gut heissen. Man
muste auch so viel verbottene Gradus
einführen/ und auch darzu eine geistli-
che Verwandtnuß erdichten/ damit
die Priester öffters Gelegenheit zu
dispensiren bekämen/ worbey es auch
gute Brocken zu setzen pfleget. Bey
der letzten Oelung haben die Priester
gute Gelegenheit eine freundliche
Erinnerung wegen eines legati ad
pias causas
zu thun/ das mei-
stens zu ihres Ordens Nutz gedeyet.
So hat man auch zu keinem andern

Ende

vom Pabſt.
die Cleriſey die Eheſachen unter ihr
forum ziehen koͤnte/ die ſo profitabel,
vielfaͤltig/ und von groſſer conſequen-
ce
ſind/ als worvon der Leute ihr
Stand/ Erbſchafft/ und ſucceſſion
henget/ die offt gantze Koͤnigreiche
betreffen. Alſo war Koͤnigin Maria
von Engeland verbunden das Pabſt-
thum wieder einzufuͤhren/ weil ohne
des Pabſts Autoritaͤt ſie nicht fuͤr echt
kunte paſſiren. Alſo war unter andern
Urſachen auch Philippus III. in Spa-
nien dem Pabſt obligiret/ weil er durch
deſſen diſpenſation aus ſeines Vatern
Schweſter Tochter gebohren war/
welche Ehe wohl nicht leicht andere
Chriſten werden gut heiſſen. Man
muſte auch ſo viel verbottene Gradus
einfuͤhren/ und auch darzu eine geiſtli-
che Verwandtnuß erdichten/ damit
die Prieſter oͤffters Gelegenheit zu
diſpenſiren bekaͤmen/ worbey es auch
gute Brocken zu ſetzen pfleget. Bey
der letzten Oelung haben die Prieſter
gute Gelegenheit eine freundliche
Erinnerung wegen eines legati ad
pias cauſas
zu thun/ das mei-
ſtens zu ihres Ordens Nutz gedeyet.
So hat man auch zu keinem andern

Ende
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[859/0889] vom Pabſt. die Cleriſey die Eheſachen unter ihr forum ziehen koͤnte/ die ſo profitabel, vielfaͤltig/ und von groſſer conſequen- ce ſind/ als worvon der Leute ihr Stand/ Erbſchafft/ und ſucceſſion henget/ die offt gantze Koͤnigreiche betreffen. Alſo war Koͤnigin Maria von Engeland verbunden das Pabſt- thum wieder einzufuͤhren/ weil ohne des Pabſts Autoritaͤt ſie nicht fuͤr echt kunte paſſiren. Alſo war unter andern Urſachen auch Philippus III. in Spa- nien dem Pabſt obligiret/ weil er durch deſſen diſpenſation aus ſeines Vatern Schweſter Tochter gebohren war/ welche Ehe wohl nicht leicht andere Chriſten werden gut heiſſen. Man muſte auch ſo viel verbottene Gradus einfuͤhren/ und auch darzu eine geiſtli- che Verwandtnuß erdichten/ damit die Prieſter oͤffters Gelegenheit zu diſpenſiren bekaͤmen/ worbey es auch gute Brocken zu ſetzen pfleget. Bey der letzten Oelung haben die Prieſter gute Gelegenheit eine freundliche Erinnerung wegen eines legati ad pias cauſas zu thun/ das mei- ſtens zu ihres Ordens Nutz gedeyet. So hat man auch zu keinem andern Ende

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682, S. 859. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682/889>, abgerufen am 23.11.2024.