Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.von Spanien. so dem Pyreneischen Gebirge am näch-sten gewohnet/ auch vollend bezwungen/ und also gantz Spanien dem Römischen Reiche einverleibet; darunter es lange Zeit geruhig verblieben/ ohne daß es zu- weilen der Römer innerliche Unruhe mit entgelten müssen. §. 2. Als aber das Römische Reich inWestgo- breitete. D iij
von Spanien. ſo dem Pyreneiſchen Gebirge am naͤch-ſten gewohnet/ auch vollend bezwungen/ und alſo gantz Spanien dem Roͤmiſchen Reiche einverleibet; darunter es lange Zeit geruhig verblieben/ ohne daß es zu- weilen der Roͤmer innerliche Unruhe mit entgelten muͤſſen. §. 2. Als aber das Roͤmiſche Reich inWeſtgo- breitete. D iij
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von Spanien.
ſo dem Pyreneiſchen Gebirge am naͤch-
ſten gewohnet/ auch vollend bezwungen/
und alſo gantz Spanien dem Roͤmiſchen
Reiche einverleibet; darunter es lange
Zeit geruhig verblieben/ ohne daß es zu-
weilen der Roͤmer innerliche Unruhe mit
entgelten muͤſſen.
§. 2. Als aber das Roͤmiſche Reich in
Weſten ſich zum Untergang neigete/ fie-
len umb das Jahr Chriſti 410. die Vanda-
li, Silingi, Suevi, und Alani in Spanien
ein/ und theileten nach vielem Gefechte
das meiſte davon unter ſich. Welche doch
ihre conqueſten nicht lange in Ruhe be-
ſaſſen/ angeſehen die Vandali bald darauf
in Africam zogen. Die Alani aber wur-
den von den Suevis vertilget/ welche auch
die Silingos bezwungen/ ſo daß ein groß
Theil von Spanien unteꝛ den Suevis war:
die ſich auch vielleicht Meiſter vom gan-
tzen Lande gemacht haͤtten/ wo die Weſt-
gothen nicht waͤren ins Mittel kommen.
Denn dieſe nachdem ſie Jtalien und Rom
unter dem Koͤnig Alarich gepluͤndert/
lieſſen ſich unter Koͤnig Ataulff an den
Graͤntzen von Franckreich und Spanien
nieder/ und machten zu Narbonne den
Sitz ihres Reichs/ ſo Anfangs Langue-
doc und Catalonien begriff/ nach der
Hand aber ſich in Spanien weiter auß-
breitete.
Weſtgo-
then neh-
men Spa-
nien ein.
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