Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.vom Pabst. Jtalien fiel/ und begunten selbige Län-der als frey und niemand unterthan zu leben. §. 20. Auf diese Weise nun hattePabst sucht vorigen
vom Pabſt. Jtalien fiel/ und begunten ſelbige Laͤn-der als frey und niemand unterthan zu leben. §. 20. Auf dieſe Weiſe nun hattePabſt ſucht vorigen
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vom Pabſt.
Jtalien fiel/ und begunten ſelbige Laͤn-
der als frey und niemand unterthan
zu leben.
§. 20. Auf dieſe Weiſe nun hatte
ſich zwar der Pabſt von der Gewalt des
Keyſers zu Conſtantinopel entbrochen;
aber bald darauf entſtund ihm Gefahr
von einem neuen Herrn/ der ihn in der
Naͤhe viel haͤrter haͤtte drucken ſollen/
als vorhin der weitabgelegene Keyſer.
Denn es trachteten die Longobardi-
ſchen Koͤnige die Laͤnder/ ſo vom Key-
ſer abgefallen waren/ an ſich zu zie-
hen/ und ſich Meiſter von gantz Jta-
lien zu machen. Nahmen auch Raven-
na und andere Oerter ein/ und war in
Jtalien niemand/ der ihr Vorhaben
verhindern konte. Da wuſten nun
die Paͤbſte nirgendshin ihre Zuflucht
zu nehmen/ als zu den Koͤnigen in
Franckreich/ die ſich erſt mit guͤtli-
chen Mitteln darein legten/ und als
die Longobarder nicht wolten ſtille
ſitzen/ mit Gewalt ſich der Jtaliaͤ-
niſchen Sachen annahmen. Welches
ſie deſto lieber thaͤten/ weil nicht al-
lein Pabſt Zacharias gut geheiſſen hat-
te/ daß Pipinus ſich mit Verſtoſſung des
vorigen
Pabſt ſucht
Schutz bey
Franck-
reich.
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