Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.vom Pabst. wird. Und dannenhero die Religionsich in das Politische Interesse dermassen eingeflochten/ daß zu der Vollkommen- heit eines weltverständigen Mannes auch gehöret wohl unterrichtet zu seyn vom Ursprung selbiger Geistlichen Mo- narchie, und durch was Mittel sie aufge- wachsen sey und erhalten werde. Wor- aus auch zugleich erhellen wird/ was es mit den Controversien, so jetzo unter den Christen in Occident im Schwange ge- hen/ für Bewandnüß habe/ und wie weit selbige entweder aus verschiedener Auslegung der Heil. Schrifft/ oder aus zeitlichem Absehen herrühren/ wor- aus ein Kluger sich leichtlich die Rech- nung machen kan/ ob auch ein Ver- gleich derselben einmahl zu hoffen sey. §. 2. Wenn wir nun die Sache vonHeidni- meh- Z z ij
vom Pabſt. wird. Und dannenhero die Religionſich in das Politiſche Intereſſe dermaſſen eingeflochten/ daß zu der Vollkommen- heit eines weltverſtaͤndigen Mannes auch gehoͤret wohl unterrichtet zu ſeyn vom Urſprung ſelbiger Geiſtlichen Mo- narchie, und durch was Mittel ſie aufge- wachſen ſey und erhalten werde. Wor- aus auch zugleich erhellen wird/ was es mit den Controverſien, ſo jetzo unter den Chriſten in Occident im Schwange ge- hen/ fuͤr Bewandnuͤß habe/ und wie weit ſelbige entweder aus verſchiedener Auslegung der Heil. Schrifft/ oder aus zeitlichem Abſehen herruͤhren/ wor- aus ein Kluger ſich leichtlich die Rech- nung machen kan/ ob auch ein Ver- gleich derſelben einmahl zu hoffen ſey. §. 2. Wenn wir nun die Sache vonHeidni- meh- Z z ij
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vom Pabſt.
wird. Und dannenhero die Religion
ſich in das Politiſche Intereſſe dermaſſen
eingeflochten/ daß zu der Vollkommen-
heit eines weltverſtaͤndigen Mannes
auch gehoͤret wohl unterrichtet zu ſeyn
vom Urſprung ſelbiger Geiſtlichen Mo-
narchie, und durch was Mittel ſie aufge-
wachſen ſey und erhalten werde. Wor-
aus auch zugleich erhellen wird/ was es
mit den Controverſien, ſo jetzo unter den
Chriſten in Occident im Schwange ge-
hen/ fuͤr Bewandnuͤß habe/ und wie
weit ſelbige entweder aus verſchiedener
Auslegung der Heil. Schrifft/ oder
aus zeitlichem Abſehen herruͤhren/ wor-
aus ein Kluger ſich leichtlich die Rech-
nung machen kan/ ob auch ein Ver-
gleich derſelben einmahl zu hoffen
ſey.
§. 2. Wenn wir nun die Sache von
ihrem erſten Urſprung herhohlen/ ſo
finden wir/ daß fuͤr unſers Erloͤſers Ge-
burth die gantze Welt/ auſſer der Judi-
ſchen Nation, in der dickeſten Un-
wiſſenheit von Goͤttlichen Sachen ge-
ſtecket. Denn was man ins gemein
von den Goͤttern ausgab/ beſtund
meh-
Heidni-
ſche
Blindheit
Z z ij
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