Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.von Teutschland. wäre. Denn es soll Teutschland wohl sogrosse und noch grössere Armeen/ als Franckreich aufbringen; soll auch wohl so lang als dieses Recruiten finden. Es soll auch ein Teutscher Soldat einem Frantzosen caeteris paribus nicht viel nachgeben. Es wären auch wohl Mit- tel in Teutschland sattsame Armeen wi- der Franckreich aufn Beinen zu halten. Endlich ist nicht leicht zu vermuthen/ daß im Fall Franckreich solte Teutsch- land mit Gewalt angreiffen/ gantz Eu- ropa die Hände in Schoß legen soll/ wo aber Teutschland entweder selbst unter sich getheilet ist/ und die eine Parthey sich zu Franckreich schlägt; oder die andern wollen stille darzu si- tzen/ wenn es die ihme am nächsten gelegenen aufffrisset/ so kan es nicht anders als übel her- gehen. Das R r ij
von Teutſchland. waͤre. Denn es ſoll Teutſchland wohl ſogroſſe und noch groͤſſere Armeen/ als Franckreich aufbringen; ſoll auch wohl ſo lang als dieſes Recruiten finden. Es ſoll auch ein Teutſcher Soldat einem Frantzoſen cæteris paribus nicht viel nachgeben. Es waͤren auch wohl Mit- tel in Teutſchland ſattſame Armeen wi- der Franckreich aufn Beinen zu halten. Endlich iſt nicht leicht zu vermuthen/ daß im Fall Franckreich ſolte Teutſch- land mit Gewalt angreiffen/ gantz Eu- ropa die Haͤnde in Schoß legen ſoll/ wo aber Teutſchland entweder ſelbſt unter ſich getheilet iſt/ und die eine Parthey ſich zu Franckreich ſchlaͤgt; oder die andern wollen ſtille darzu ſi- tzen/ wenn es die ihme am naͤchſten gelegenen aufffriſſet/ ſo kan es nicht anders als uͤbel her- gehen. Das R r ij
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von Teutſchland.
waͤre. Denn es ſoll Teutſchland wohl ſo
groſſe und noch groͤſſere Armeen/ als
Franckreich aufbringen; ſoll auch wohl
ſo lang als dieſes Recruiten finden. Es
ſoll auch ein Teutſcher Soldat einem
Frantzoſen cæteris paribus nicht viel
nachgeben. Es waͤren auch wohl Mit-
tel in Teutſchland ſattſame Armeen wi-
der Franckreich aufn Beinen zu halten.
Endlich iſt nicht leicht zu vermuthen/
daß im Fall Franckreich ſolte Teutſch-
land mit Gewalt angreiffen/ gantz Eu-
ropa die Haͤnde in Schoß legen ſoll/
wo aber Teutſchland entweder ſelbſt
unter ſich getheilet iſt/ und die eine
Parthey ſich zu Franckreich ſchlaͤgt;
oder die andern wollen ſtille darzu ſi-
tzen/ wenn es die ihme am naͤchſten
gelegenen aufffriſſet/ ſo kan es nicht
anders als uͤbel her-
gehen.
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