Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.von Teutschland. bracht/ weil meists durch der Päbste An-stifften eine Unruhe über die andere all- dar entstund/ welche desto weniger zu vermeiden waren/ weil selbige Oerter mit Casteelen oder stetigen Garnisonen nicht im Zaum gehalten worden. Und musten demnach so offt mit Armeen dahin zie- hen/ als jenen beliebete Händel zu ma- chen/ und so wohl die Mannschafft/ als das Geld von Teutschland vergeblich an- wenden; Zumahl die Könige gar wenig Einkünfften von Jtalien scheinen genos- sen zu haben/ ohne daß man ihnen Quar- tier und Unterhalt verschaffen muste/ wenn sie alldar waren. Dieser Otto starb An. 974. und ließ zum NachfolgerOtto II. seinen Sohn Otto II. der erstlich mit ei- nigen unruhigen Fürsten in Teutschland zu thun hatte. Nach diesem wolte Lo- tharius König in Franckreich sich Mei- ster von Lothringen machen/ hätte auch bald den Keyser zu Acken überrumpelt. Aber Otto gieng mit einer grossen Armee durch Champagne biß für Paris; litte a- ber im Rückwege grossen Schaden; end- lich ward zu Reims Friede gemacht/ krafft dessen Lothringen dem Keyser verblieb. Nach diesem zog er in Jtalien wider die Griechen/ die sich Meister von Jta- lien gemacht hatten; und schlug sie zwar
von Teutſchland. bracht/ weil meiſts durch der Paͤbſte An-ſtifften eine Unruhe uͤber die andere all- dar entſtund/ welche deſto weniger zu vermeiden waren/ weil ſelbige Oerter mit Caſteelen oder ſtetigen Garniſonen nicht im Zaum gehalten worden. Und muſten demnach ſo offt mit Armeen dahin zie- hen/ als jenen beliebete Haͤndel zu ma- chen/ und ſo wohl die Mannſchafft/ als das Geld von Teutſchland vergeblich an- wenden; Zumahl die Koͤnige gar wenig Einkuͤnfften von Jtalien ſcheinen genoſ- ſen zu haben/ ohne daß man ihnen Quar- tier und Unterhalt verſchaffen muſte/ wenn ſie alldar waren. Dieſer Otto ſtarb An. 974. und ließ zum NachfolgerOtto II. ſeinen Sohn Otto II. der erſtlich mit ei- nigen unruhigen Fuͤrſten in Teutſchland zu thun hatte. Nach dieſem wolte Lo- tharius Koͤnig in Franckreich ſich Mei- ſter von Lothringen machen/ haͤtte auch bald den Keyſer zu Acken uͤberrumpelt. Aber Otto gieng mit einer groſſen Armee durch Champagne biß fuͤr Paris; litte a- ber im Ruͤckwege groſſen Schaden; end- lich waꝛd zu Reims Friede gemacht/ krafft deſſen Lothringen dem Keyſer verblieb. Nach dieſem zog er in Jtalien wider die Griechen/ die ſich Meiſter von Jta- lien gemacht hatten; und ſchlug ſie zwar
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von Teutſchland.
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ſtifften eine Unruhe uͤber die andere all-
dar entſtund/ welche deſto weniger zu
vermeiden waren/ weil ſelbige Oerter mit
Caſteelen oder ſtetigen Garniſonen nicht
im Zaum gehalten worden. Und muſten
demnach ſo offt mit Armeen dahin zie-
hen/ als jenen beliebete Haͤndel zu ma-
chen/ und ſo wohl die Mannſchafft/ als
das Geld von Teutſchland vergeblich an-
wenden; Zumahl die Koͤnige gar wenig
Einkuͤnfften von Jtalien ſcheinen genoſ-
ſen zu haben/ ohne daß man ihnen Quar-
tier und Unterhalt verſchaffen muſte/
wenn ſie alldar waren. Dieſer Otto
ſtarb An. 974. und ließ zum Nachfolger
ſeinen Sohn Otto II. der erſtlich mit ei-
nigen unruhigen Fuͤrſten in Teutſchland
zu thun hatte. Nach dieſem wolte Lo-
tharius Koͤnig in Franckreich ſich Mei-
ſter von Lothringen machen/ haͤtte auch
bald den Keyſer zu Acken uͤberrumpelt.
Aber Otto gieng mit einer groſſen Armee
durch Champagne biß fuͤr Paris; litte a-
ber im Ruͤckwege groſſen Schaden; end-
lich waꝛd zu Reims Friede gemacht/ krafft
deſſen Lothringen dem Keyſer verblieb.
Nach dieſem zog er in Jtalien wider
die Griechen/ die ſich Meiſter von Jta-
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