Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.Das V. Capitel. tzogthum Mantua und Montferrat bestät-tiget. Danebenst handelte auch der Kö- nig dem Hertzog von Saphoyen die Fe- stung Pinarola ab/ damit die Frantzosen eine offene Thür in Jtalien hätten. Zu- vor hatte sich Franckreich auch der Pünd- ter wider das revoltirte Valtelin, dem Spanien beystund/ angenommen/ und verwehrete/ daß es Spanien nicht in sei- ne Klauen bekahm/ sondern selbiges Land wiederumb in vorigen Zustand gesetzet ward. A. 1631. machte Franckreich Al- liance mit Schweden/ und gab jährlich gewisse Subsidien/ die Macht des Hauses Oesterreich in Teutschland desto besser zu brechen. Als aber der König Gusta- vus Adolphus am Rheinstrom formida- bel ward/ nahm Franckreich Chur-Trier in seine Protection, und legte Garnison in Hermanstein (so doch A. 1636. mit Hun- ger wieder übergieng.) Mitlerweile hatte des Königs Mutter/ und sein Bruder Duc d'Orleans aus Neyd gegen Richelieu Tumult erreget/ zu denen sich auch Mom- morancy schlug; der aber solches mit dem Kopfe büssen/ und sein uhralt Geschlech- te/ so sich rühmte das älteste unter den Christlichen Edlen Familien in Franckreich zu seyn/ unrühmlich enden muste. Wie- wohl aber diese Sache beygeleget/ und die Mutter
Das V. Capitel. tzogthum Mantua und Montferrat beſtaͤt-tiget. Danebenſt handelte auch der Koͤ- nig dem Hertzog von Saphoyen die Fe- ſtung Pinarola ab/ damit die Frantzoſen eine offene Thuͤr in Jtalien haͤtten. Zu- vor hatte ſich Fꝛanckreich auch der Puͤnd- ter wider das revoltirte Valtelin, dem Spanien beyſtund/ angenommen/ und verwehrete/ daß es Spanien nicht in ſei- ne Klauen bekahm/ ſondern ſelbiges Land wiederumb in vorigen Zuſtand geſetzet ward. A. 1631. machte Franckreich Al- liance mit Schweden/ und gab jaͤhrlich gewiſſe Subſidien/ die Macht des Hauſes Oeſterreich in Teutſchland deſto beſſer zu brechen. Als aber der Koͤnig Guſta- vus Adolphus am Rheinſtrom formida- bel ward/ nahm Franckreich Chur-Trier in ſeine Protection, und legte Garniſon in Hermanſtein (ſo doch A. 1636. mit Hun- ger wieder uͤbergieng.) Mitlerweile hatte des Koͤnigs Mutter/ und ſein Bruder Duc d’Orleans aus Neyd gegen Richelieu Tumult erreget/ zu denen ſich auch Mom- morancy ſchlug; der aber ſolches mit dem Kopfe buͤſſen/ und ſein uhralt Geſchlech- te/ ſo ſich ruͤhmte das aͤlteſte unter den Chꝛiſtlichen Edlen Familien in Fꝛanckreich zu ſeyn/ unruͤhmlich enden muſte. Wie- wohl aber dieſe Sache beygeleget/ und die Mutter
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0472" n="442"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">V.</hi> Capitel.</hi></fw><lb/> tzogthum <hi rendition="#aq">Mantua</hi> und <hi rendition="#aq">Montferrat</hi> beſtaͤt-<lb/> tiget. Danebenſt handelte auch der Koͤ-<lb/> nig dem Hertzog von Saphoyen die Fe-<lb/> ſtung <hi rendition="#aq">Pinarola</hi> ab/ damit die Frantzoſen<lb/> eine offene Thuͤr in Jtalien haͤtten. Zu-<lb/> vor hatte ſich Fꝛanckreich auch der Puͤnd-<lb/> ter wider das <hi rendition="#aq">revoltir</hi>te <hi rendition="#aq">Valtelin,</hi> dem<lb/> Spanien beyſtund/ angenommen/ und<lb/> verwehrete/ daß es Spanien nicht in ſei-<lb/> ne Klauen bekahm/ ſondern ſelbiges Land<lb/> wiederumb in vorigen Zuſtand geſetzet<lb/> ward. A. 1631. machte Franckreich <hi rendition="#aq">Al-<lb/> liance</hi> mit Schweden/ und gab jaͤhrlich<lb/> gewiſſe <hi rendition="#aq">Subſidi</hi>en/ die Macht des Hauſes<lb/> Oeſterreich in Teutſchland deſto beſſer<lb/> zu brechen. Als aber der Koͤnig <hi rendition="#aq">Guſta-<lb/> vus Adolphus</hi> am Rheinſtrom <hi rendition="#aq">formida-<lb/> bel</hi> ward/ nahm Franckreich Chur-Trier<lb/> in ſeine <hi rendition="#aq">Protection,</hi> und legte <hi rendition="#aq">Garniſon</hi> in<lb/> Hermanſtein (ſo doch A. 1636. mit Hun-<lb/> ger wieder uͤbergieng.) Mitlerweile hatte<lb/> des Koͤnigs Mutter/ und ſein Bruder<lb/><hi rendition="#aq">Duc d’Orleans</hi> aus Neyd gegen <hi rendition="#aq">Richelieu</hi><lb/> Tumult erreget/ zu denen ſich auch <hi rendition="#aq">Mom-<lb/> morancy</hi> ſchlug; der aber ſolches mit dem<lb/> Kopfe buͤſſen/ und ſein uhralt Geſchlech-<lb/> te/ ſo ſich ruͤhmte das aͤlteſte unter den<lb/> Chꝛiſtlichen Edlen <hi rendition="#aq">Famili</hi>en in Fꝛanckreich<lb/> zu ſeyn/ unruͤhmlich enden muſte. Wie-<lb/> wohl aber dieſe Sache beygeleget/ und die<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Mutter</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [442/0472]
Das V. Capitel.
tzogthum Mantua und Montferrat beſtaͤt-
tiget. Danebenſt handelte auch der Koͤ-
nig dem Hertzog von Saphoyen die Fe-
ſtung Pinarola ab/ damit die Frantzoſen
eine offene Thuͤr in Jtalien haͤtten. Zu-
vor hatte ſich Fꝛanckreich auch der Puͤnd-
ter wider das revoltirte Valtelin, dem
Spanien beyſtund/ angenommen/ und
verwehrete/ daß es Spanien nicht in ſei-
ne Klauen bekahm/ ſondern ſelbiges Land
wiederumb in vorigen Zuſtand geſetzet
ward. A. 1631. machte Franckreich Al-
liance mit Schweden/ und gab jaͤhrlich
gewiſſe Subſidien/ die Macht des Hauſes
Oeſterreich in Teutſchland deſto beſſer
zu brechen. Als aber der Koͤnig Guſta-
vus Adolphus am Rheinſtrom formida-
bel ward/ nahm Franckreich Chur-Trier
in ſeine Protection, und legte Garniſon in
Hermanſtein (ſo doch A. 1636. mit Hun-
ger wieder uͤbergieng.) Mitlerweile hatte
des Koͤnigs Mutter/ und ſein Bruder
Duc d’Orleans aus Neyd gegen Richelieu
Tumult erreget/ zu denen ſich auch Mom-
morancy ſchlug; der aber ſolches mit dem
Kopfe buͤſſen/ und ſein uhralt Geſchlech-
te/ ſo ſich ruͤhmte das aͤlteſte unter den
Chꝛiſtlichen Edlen Familien in Fꝛanckreich
zu ſeyn/ unruͤhmlich enden muſte. Wie-
wohl aber dieſe Sache beygeleget/ und die
Mutter
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |