Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.von Engeland. und Strassenrauberey sehr geneiget;weswegen der Hangmann in Engeland viel zu thun hat. Es will auch selbiges Volk überauß gerne etwas gutes essen und trincken. Wiewohl einige meynen/ sie hät- ten das Vollsauffen in dem Niederländi- schen Kriege gelernet/ und von dannen in Engeland eingebracht/ weiln vorhin das Volck dem Trincken nicht sol erge- ben gewesen seyn. Jhre Historie giebt gnugsam an Tag/ daß sie Aufruhr und neue Händel anzufangen geneiget sind. Weswegen auch ihre Könige niemahls in völliger Sicherheit sitzen/ sondern stets ein wachend Auge auf den unbändigen Geist ihres Volcks wenden müssen. §. 32. Bey der Schottischen NationBeschaf- jedes U ij
von Engeland. und Straſſenrauberey ſehr geneiget;weswegen der Hangmann in Engeland viel zu thun hat. Es will auch ſelbiges Volk uͤbeꝛauß geꝛne etwas gutes eſſen uñ trincken. Wiewohl einige meynen/ ſie haͤt- ten das Vollſauffen in dem Niederlaͤndi- ſchen Kriege gelernet/ und von dannen in Engeland eingebracht/ weiln vorhin das Volck dem Trincken nicht ſol erge- ben geweſen ſeyn. Jhre Hiſtorie giebt gnugſam an Tag/ daß ſie Aufruhr und neue Haͤndel anzufangen geneiget ſind. Weswegen auch ihre Koͤnige niemahls in voͤlliger Sicherheit ſitzen/ ſondern ſtets ein wachend Auge auf den unbaͤndigen Geiſt ihres Volcks wenden muͤſſen. §. 32. Bey der Schottiſchen NationBeſchaf- jedes U ij
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von Engeland.
und Straſſenrauberey ſehr geneiget;
weswegen der Hangmann in Engeland
viel zu thun hat. Es will auch ſelbiges
Volk uͤbeꝛauß geꝛne etwas gutes eſſen uñ
trincken. Wiewohl einige meynen/ ſie haͤt-
ten das Vollſauffen in dem Niederlaͤndi-
ſchen Kriege gelernet/ und von dannen
in Engeland eingebracht/ weiln vorhin
das Volck dem Trincken nicht ſol erge-
ben geweſen ſeyn. Jhre Hiſtorie giebt
gnugſam an Tag/ daß ſie Aufruhr und
neue Haͤndel anzufangen geneiget ſind.
Weswegen auch ihre Koͤnige niemahls in
voͤlliger Sicherheit ſitzen/ ſondern ſtets
ein wachend Auge auf den unbaͤndigen
Geiſt ihres Volcks wenden muͤſſen.
§. 32. Bey der Schottiſchen Nation
ſoll Neyd und Hochmuth gemein ſeyn.
Sie koͤnnen auch leichtlich ſich groſſe
Hofnung einbilden/ und mit ſelbſt erdich-
teten Dingen ſich beluſtigen. Sind ſon-
ſten gute Soldaten zu Lande/ und koͤn-
nen mehr Arbeit als die Engliſchen aus-
ſtehen. Sind auch der Schwelgerey nicht
ſo ſehr als dieſe eꝛgeben/ welches beydes ſie
von der Magerkeit ihres Landes haben.
Es findet ſich groſſe Rachgier bey ihnen/
und waren in vorigen Zeiten die innerli-
chen Fehden unter dẽ edlen Geſchlechtern
bey ihnen ſehꝛ gemein. Denn es pflegte ein
jedes
Beſchaf-
fenheit
der Schot-
tiſchen
Nation.
U ij
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