Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

von Engeland.
Tapfferkeit und Glück zum Gehorsam
brachte. Mitlerweile hatten die Schot-
ten Carolum II. zu ihrem König/ wie-
wohl mit einigen schweren Conditionen
angenommen; welcher auch aus Franck-
reich/ dahin er geflohen war/ sich in
Schottland begab/ und daselbst gekrö-
net ward. Wider diesen ruffte das Par-
lament Cromvveln
aus Jrland/ und weil
es Fairfax, dem es nicht mehr trauete/ ab-
gesetzet/ machte es jenen zum General,
und schickte ihn in Schottland/ allwo er
die Schotten unterschiedlich mahl/ und
sonderlich im Haupt-Treffen bey Leyth
schlug/ auch unter viel andern Plätzen/
das Schloß zu Edenburg/ so man sonst
für unüberwindlich hielt/ einnahm. Un-
terdessen hatte der König eine leichte Ar-
mee zusammen geraffet/ und fiel damit
jehling in Engeland ein/ in Hofnung/ er
würde allda grossen Zulauff bekommen.
Welches ihm aber fehl schlug/ weil garCarolus
II.
wird
geschla-
gen.

wenige zu ihm fielen/ und Cromvvel ihn
bey VVorcester übereylete/ allwo seine
Trouppen zertrennet und geschlagen
worden; und er muste sich verkleidet auf
die Flucht begeben/ in welcher er nach
viel ausgestandener Gefahr wunder-
bahrer Weise errettet/ endlich auf einem
Kauffardey-Schiff nach Franckreich ent-

kahm.
T v

von Engeland.
Tapfferkeit und Gluͤck zum Gehorſam
brachte. Mitlerweile hatten die Schot-
ten Carolum II. zu ihrem Koͤnig/ wie-
wohl mit einigen ſchweren Conditionen
angenommen; welcher auch aus Franck-
reich/ dahin er geflohen war/ ſich in
Schottland begab/ und daſelbſt gekroͤ-
net ward. Wider dieſen ruffte das Par-
lament Cromvveln
aus Jrland/ und weil
es Fairfax, dem es nicht mehr trauete/ ab-
geſetzet/ machte es jenen zum General,
und ſchickte ihn in Schottland/ allwo er
die Schotten unterſchiedlich mahl/ und
ſonderlich im Haupt-Treffen bey Leyth
ſchlug/ auch unter viel andern Plaͤtzen/
das Schloß zu Edenburg/ ſo man ſonſt
fuͤr unuͤberwindlich hielt/ einnahm. Un-
terdeſſen hatte der Koͤnig eine leichte Ar-
mee zuſammen geraffet/ und fiel damit
jehling in Engeland ein/ in Hofnung/ er
wuͤrde allda groſſen Zulauff bekommen.
Welches ihm aber fehl ſchlug/ weil garCarolus
II.
wird
geſchla-
gen.

wenige zu ihm fielen/ und Cromvvel ihn
bey VVorceſter uͤbereylete/ allwo ſeine
Trouppen zertrennet und geſchlagen
worden; und er muſte ſich verkleidet auf
die Flucht begeben/ in welcher er nach
viel ausgeſtandener Gefahr wunder-
bahrer Weiſe errettet/ endlich auf einem
Kauffardey-Schiff nach Franckreich ent-

kahm.
T v
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0327" n="297"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von Engeland.</hi></fw><lb/>
Tapfferkeit und Glu&#x0364;ck zum Gehor&#x017F;am<lb/>
brachte. Mitlerweile hatten die Schot-<lb/>
ten <hi rendition="#aq">Carolum II.</hi> zu ihrem Ko&#x0364;nig/ wie-<lb/>
wohl mit einigen &#x017F;chweren <hi rendition="#aq">Conditio</hi>nen<lb/>
angenommen; welcher auch aus Franck-<lb/>
reich/ dahin er geflohen war/ &#x017F;ich in<lb/>
Schottland begab/ und da&#x017F;elb&#x017F;t gekro&#x0364;-<lb/>
net ward. Wider die&#x017F;en ruffte das <hi rendition="#aq">Par-<lb/>
lament Cromvveln</hi> aus Jrland/ und weil<lb/>
es <hi rendition="#aq">Fairfax,</hi> dem es nicht mehr trauete/ ab-<lb/>
ge&#x017F;etzet/ machte es jenen zum <hi rendition="#aq">General,</hi><lb/>
und &#x017F;chickte ihn in Schottland/ allwo er<lb/>
die Schotten unter&#x017F;chiedlich mahl/ und<lb/>
&#x017F;onderlich im Haupt-Treffen bey Leyth<lb/>
&#x017F;chlug/ auch unter viel andern Pla&#x0364;tzen/<lb/>
das Schloß zu Edenburg/ &#x017F;o man &#x017F;on&#x017F;t<lb/>
fu&#x0364;r unu&#x0364;berwindlich hielt/ einnahm. Un-<lb/>
terde&#x017F;&#x017F;en hatte der Ko&#x0364;nig eine leichte Ar-<lb/>
mee zu&#x017F;ammen geraffet/ und fiel damit<lb/>
jehling in Engeland ein/ in Hofnung/ er<lb/>
wu&#x0364;rde allda gro&#x017F;&#x017F;en Zulauff bekommen.<lb/>
Welches ihm aber fehl &#x017F;chlug/ weil gar<note place="right"><hi rendition="#aq">Carolus<lb/>
II.</hi> wird<lb/>
ge&#x017F;chla-<lb/>
gen.</note><lb/>
wenige zu ihm fielen/ und <hi rendition="#aq">Cromvvel</hi> ihn<lb/>
bey <hi rendition="#aq">VVorce&#x017F;ter</hi> u&#x0364;bereylete/ allwo &#x017F;eine<lb/><hi rendition="#aq">Trouppen</hi> zertrennet und ge&#x017F;chlagen<lb/>
worden; und er mu&#x017F;te &#x017F;ich verkleidet auf<lb/>
die Flucht begeben/ in welcher er nach<lb/>
viel ausge&#x017F;tandener Gefahr wunder-<lb/>
bahrer Wei&#x017F;e errettet/ endlich auf einem<lb/>
Kauffardey-Schiff nach Franckreich ent-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">T v</fw><fw place="bottom" type="catch">kahm.</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[297/0327] von Engeland. Tapfferkeit und Gluͤck zum Gehorſam brachte. Mitlerweile hatten die Schot- ten Carolum II. zu ihrem Koͤnig/ wie- wohl mit einigen ſchweren Conditionen angenommen; welcher auch aus Franck- reich/ dahin er geflohen war/ ſich in Schottland begab/ und daſelbſt gekroͤ- net ward. Wider dieſen ruffte das Par- lament Cromvveln aus Jrland/ und weil es Fairfax, dem es nicht mehr trauete/ ab- geſetzet/ machte es jenen zum General, und ſchickte ihn in Schottland/ allwo er die Schotten unterſchiedlich mahl/ und ſonderlich im Haupt-Treffen bey Leyth ſchlug/ auch unter viel andern Plaͤtzen/ das Schloß zu Edenburg/ ſo man ſonſt fuͤr unuͤberwindlich hielt/ einnahm. Un- terdeſſen hatte der Koͤnig eine leichte Ar- mee zuſammen geraffet/ und fiel damit jehling in Engeland ein/ in Hofnung/ er wuͤrde allda groſſen Zulauff bekommen. Welches ihm aber fehl ſchlug/ weil gar wenige zu ihm fielen/ und Cromvvel ihn bey VVorceſter uͤbereylete/ allwo ſeine Trouppen zertrennet und geſchlagen worden; und er muſte ſich verkleidet auf die Flucht begeben/ in welcher er nach viel ausgeſtandener Gefahr wunder- bahrer Weiſe errettet/ endlich auf einem Kauffardey-Schiff nach Franckreich ent- kahm. Carolus II. wird geſchla- gen. T v

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682/327
Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682/327>, abgerufen am 25.11.2024.