Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

Das IV. Capitel
ward in dem Parlament, welches der Kö-
nig beruffen lassen/ in Hoffnung/ dem
Unwesen dardurch abzuhelffen/ das
Convenant bekräfftiget/ die Bischöffe ab-
geschaffet/ und der volle Puritanismus ein-
geführet/ zu höchstem Nachtheil der
Königlichen Hoheit. Und weil demnach
kein ander Mittel war/ die Aufrührische
zu Raison zu bringen/ als durch Waffen/
wozu es aber dem Könige an Geld und
treuen Leuten fehlete/ wolte man sich in
beyden Stücken der Papisten bedienen/
aus welchen der König eine Armee auf-
richtete/ auch von ihnen ziemlichen Vor-
schub an Geld bekahm; wiewohl es bey
weitem nicht zu langen wolte die Dürf-
tigkeit zu erfüllen/ worin der König stack.
Aber da man von andern Unterthanen
auch Geld begehrete/ ward es von allen/
ausgenommen des Königs Bedienten ge-
weigert/ und als man den Leuten einen
Schrecken wolte einjagen/ um desto willi-
ger Geld herzugeben/ indem man aus-
streuete/ es stündten viel tausend Papisti-
sche Jrländer und Teutsche fertig zu des
Königs Dienste; machte dieses die Ge-
müther der Unterthanen nur mehr ver-
bittert. Jedoch hätten des Königs
Trouppen gegen die Schotten etwas
Gutes ausrichten können/ wenn sie ihnen

mit

Das IV. Capitel
ward in dem Parlament, welches der Koͤ-
nig beruffen laſſen/ in Hoffnung/ dem
Unweſen dardurch abzuhelffen/ das
Convenant bekraͤfftiget/ die Biſchoͤffe ab-
geſchaffet/ und der volle Puritaniſmus ein-
gefuͤhret/ zu hoͤchſtem Nachtheil der
Koͤniglichen Hoheit. Und weil demnach
kein ander Mittel war/ die Aufruͤhriſche
zu Raiſon zu bringen/ als durch Waffen/
wozu es aber dem Koͤnige an Geld und
treuen Leuten fehlete/ wolte man ſich in
beyden Stuͤcken der Papiſten bedienen/
aus welchen der Koͤnig eine Armee auf-
richtete/ auch von ihnen ziemlichen Vor-
ſchub an Geld bekahm; wiewohl es bey
weitem nicht zu langen wolte die Duͤrf-
tigkeit zu erfuͤllen/ worin der Koͤnig ſtack.
Aber da man von andern Unterthanen
auch Geld begehrete/ ward es von allen/
ausgenommen des Koͤnigs Bedienten ge-
weigert/ und als man den Leuten einen
Schrecken wolte einjagen/ um deſto willi-
ger Geld herzugeben/ indem man aus-
ſtreuete/ es ſtuͤndten viel tauſend Papiſti-
ſche Jrlaͤnder und Teutſche fertig zu des
Koͤnigs Dienſte; machte dieſes die Ge-
muͤther der Unterthanen nur mehr ver-
bittert. Jedoch haͤtten des Koͤnigs
Trouppen gegen die Schotten etwas
Gutes ausrichten koͤnnen/ wenn ſie ihnen

mit
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0316" n="286"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">IV.</hi> Capitel</hi></fw><lb/>
ward in dem <hi rendition="#aq">Parlament,</hi> welches der Ko&#x0364;-<lb/>
nig beruffen la&#x017F;&#x017F;en/ in Hoffnung/ dem<lb/>
Unwe&#x017F;en dardurch abzuhelffen/ das<lb/><hi rendition="#aq">Convenant</hi> bekra&#x0364;fftiget/ die Bi&#x017F;cho&#x0364;ffe ab-<lb/>
ge&#x017F;chaffet/ und der volle <hi rendition="#aq">Puritani&#x017F;mus</hi> ein-<lb/>
gefu&#x0364;hret/ zu ho&#x0364;ch&#x017F;tem Nachtheil der<lb/>
Ko&#x0364;niglichen Hoheit. Und weil demnach<lb/>
kein ander Mittel war/ die Aufru&#x0364;hri&#x017F;che<lb/>
zu <hi rendition="#aq">Rai&#x017F;on</hi> zu bringen/ als durch Waffen/<lb/>
wozu es aber dem Ko&#x0364;nige an Geld und<lb/>
treuen Leuten fehlete/ wolte man &#x017F;ich in<lb/>
beyden Stu&#x0364;cken der Papi&#x017F;ten bedienen/<lb/>
aus welchen der Ko&#x0364;nig eine Armee auf-<lb/>
richtete/ auch von ihnen ziemlichen Vor-<lb/>
&#x017F;chub an Geld bekahm; wiewohl es bey<lb/>
weitem nicht zu langen wolte die Du&#x0364;rf-<lb/>
tigkeit zu erfu&#x0364;llen/ worin der Ko&#x0364;nig &#x017F;tack.<lb/>
Aber da man von andern Unterthanen<lb/>
auch Geld begehrete/ ward es von allen/<lb/>
ausgenommen des Ko&#x0364;nigs Bedienten ge-<lb/>
weigert/ und als man den Leuten einen<lb/>
Schrecken wolte einjagen/ um de&#x017F;to willi-<lb/>
ger Geld herzugeben/ indem man aus-<lb/>
&#x017F;treuete/ es &#x017F;tu&#x0364;ndten viel tau&#x017F;end Papi&#x017F;ti-<lb/>
&#x017F;che Jrla&#x0364;nder und Teut&#x017F;che fertig zu des<lb/>
Ko&#x0364;nigs Dien&#x017F;te; machte die&#x017F;es die Ge-<lb/>
mu&#x0364;ther der Unterthanen nur mehr ver-<lb/>
bittert. Jedoch ha&#x0364;tten des Ko&#x0364;nigs<lb/><hi rendition="#aq">Trouppen</hi> gegen die Schotten etwas<lb/>
Gutes ausrichten ko&#x0364;nnen/ wenn &#x017F;ie ihnen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mit</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[286/0316] Das IV. Capitel ward in dem Parlament, welches der Koͤ- nig beruffen laſſen/ in Hoffnung/ dem Unweſen dardurch abzuhelffen/ das Convenant bekraͤfftiget/ die Biſchoͤffe ab- geſchaffet/ und der volle Puritaniſmus ein- gefuͤhret/ zu hoͤchſtem Nachtheil der Koͤniglichen Hoheit. Und weil demnach kein ander Mittel war/ die Aufruͤhriſche zu Raiſon zu bringen/ als durch Waffen/ wozu es aber dem Koͤnige an Geld und treuen Leuten fehlete/ wolte man ſich in beyden Stuͤcken der Papiſten bedienen/ aus welchen der Koͤnig eine Armee auf- richtete/ auch von ihnen ziemlichen Vor- ſchub an Geld bekahm; wiewohl es bey weitem nicht zu langen wolte die Duͤrf- tigkeit zu erfuͤllen/ worin der Koͤnig ſtack. Aber da man von andern Unterthanen auch Geld begehrete/ ward es von allen/ ausgenommen des Koͤnigs Bedienten ge- weigert/ und als man den Leuten einen Schrecken wolte einjagen/ um deſto willi- ger Geld herzugeben/ indem man aus- ſtreuete/ es ſtuͤndten viel tauſend Papiſti- ſche Jrlaͤnder und Teutſche fertig zu des Koͤnigs Dienſte; machte dieſes die Ge- muͤther der Unterthanen nur mehr ver- bittert. Jedoch haͤtten des Koͤnigs Trouppen gegen die Schotten etwas Gutes ausrichten koͤnnen/ wenn ſie ihnen mit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682/316
Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682/316>, abgerufen am 26.11.2024.