Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.von Engeland. tzen/ aber alles vergeblich. Und machteCarolus A. 1629. Friede mit Franckreich/ und folgendes Jahr mit Spanien/ nach- dem er durch den Krieg wider diese zwey Cronen/ die ohne dem zugleich anzugreif- fen/ sich nicht schicken wolte/ nichts an- ders als schlechte Ehre/ malcontante Un- terthanen/ und grosse Geld-Schulden gewonnen. Unter diesem Könige ist eine gewaltige Zerrüttung zwischen ihm und dem Parlament entstanden/ welches end- lich eine wunderliche Revolution in selbi- gen Reiche hervorgebracht. Dero Ursachen etwas genauer zu untersuchen/ wohl für die Mühe lohnet. Es führete die kluge Kö-Ursachen der Unru- he in En- geland. nigin Elisabeth diese Maximen/ daß sie sich der grossen Macht der Spanier mit Ernst widersetzte/ und ihnen zur See allen möglichen Schaden zufügete; wordurch Spanien geschwächet/ ihre Unterthanen aber bereichert/ und zugleich im See- Krieg wohl geübet worden; wor auf die Krafft und Erhaltung dieses Reichs be- stehet. Deswegen sie auch mit allen Fein- den des Hauses Oesterreich in genauer Verständnuß lebte; Franckreich wider der Spanier Practicquen beystund/ den Ptotestirenden in Teutschland gün- stig war/ und Holland den Rücken hielte/ die Macht ihres erschrecklichen Nach- S ij
von Engeland. tzen/ aber alles vergeblich. Und machteCarolus A. 1629. Friede mit Franckreich/ und folgendes Jahr mit Spanien/ nach- dem er durch den Krieg wider dieſe zwey Cronen/ die ohne dem zugleich anzugreif- fen/ ſich nicht ſchicken wolte/ nichts an- ders als ſchlechte Ehre/ malcontante Un- terthanen/ und groſſe Geld-Schulden gewonnen. Unter dieſem Koͤnige iſt eine gewaltige Zerruͤttung zwiſchen ihm und dem Parlament entſtanden/ welches end- lich eine wunderliche Revolution in ſelbi- gẽ Reiche hervorgebracht. Dero Urſachẽ etwas genauer zu unterſuchen/ wohl fuͤr die Muͤhe lohnet. Es fuͤhrete die kluge Koͤ-Urſachen der Unru- he in En- geland. nigin Eliſabeth dieſe Maximen/ daß ſie ſich der groſſen Macht der Spanier mit Ernſt widerſetzte/ und ihnen zur See allen moͤglichen Schaden zufuͤgete; wordurch Spanien geſchwaͤchet/ ihre Unterthanen aber bereichert/ und zugleich im See- Krieg wohl geuͤbet worden; wor auf die Krafft und Erhaltung dieſes Reichs be- ſtehet. Deswegen ſie auch mit allen Fein- den des Hauſes Oeſterreich in genauer Verſtaͤndnuß lebte; Franckreich wider der Spanier Practicquen beyſtund/ den Ptoteſtirenden in Teutſchland guͤn- ſtig war/ und Holland den Ruͤcken hielte/ die Macht ihres erſchrecklichen Nach- S ij
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von Engeland.
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Carolus A. 1629. Friede mit Franckreich/
und folgendes Jahr mit Spanien/ nach-
dem er durch den Krieg wider dieſe zwey
Cronen/ die ohne dem zugleich anzugreif-
fen/ ſich nicht ſchicken wolte/ nichts an-
ders als ſchlechte Ehre/ malcontante Un-
terthanen/ und groſſe Geld-Schulden
gewonnen. Unter dieſem Koͤnige iſt eine
gewaltige Zerruͤttung zwiſchen ihm und
dem Parlament entſtanden/ welches end-
lich eine wunderliche Revolution in ſelbi-
gẽ Reiche hervorgebracht. Dero Urſachẽ
etwas genauer zu unterſuchen/ wohl fuͤr
die Muͤhe lohnet. Es fuͤhrete die kluge Koͤ-
nigin Eliſabeth dieſe Maximen/ daß ſie ſich
der groſſen Macht der Spanier mit Ernſt
widerſetzte/ und ihnen zur See allen
moͤglichen Schaden zufuͤgete; wordurch
Spanien geſchwaͤchet/ ihre Unterthanen
aber bereichert/ und zugleich im See-
Krieg wohl geuͤbet worden; wor auf die
Krafft und Erhaltung dieſes Reichs be-
ſtehet. Deswegen ſie auch mit allen Fein-
den des Hauſes Oeſterreich in genauer
Verſtaͤndnuß lebte; Franckreich wider
der Spanier Practicquen beyſtund/
den Ptoteſtirenden in Teutſchland guͤn-
ſtig war/ und Holland den Ruͤcken
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der Unru-
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