Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.von Engeland. ein scharff Gefechte abgab/ so daß esschiene/ als lenckte sich der Sieg auf des Grafen Seite. Aber da wegen dicken Nebels einige seiner Trouppen auf ein- ander selbst traffen/ verlohr er die Schlacht/ und blieb selbst neben viel Grossen todt/ und war unter andern auch dieses sein Unglück/ daß König Henrichs Gemahl mit dem jungen Prin- tzen Eduard, so gute trouppen in Franck- reich gesamlet hatte/ durch Gegenwind auffgehalten zu spat kam/ und ward sie/ da sie nachmahls in Engeland anlän- det/ gefangen/ ihr Sohn aber todt ge- schlagen. Worauff auch König Henrich von dem blut dürstigen Hertzog von Glo- cester mit eigener Hand umbgebracht ward. Nachdem nun Engeland inner- liche Ruhe bekommen/ hetzte Hertzog Carl von Burgund/ als der bey colli- sion zwischen Engeland und Franck- reich seinen Nutzen zu schaffen suchte/ König Eduardum an wider Ludovicum XI. König in Franckreich. Aber Kö- nig Ludvvig, der wohl wuste/ wie groß Unheil ihm auß conjunction von Engeland und Burgund erwachsen könte/ trachtete den Engeländer in
von Engeland. ein ſcharff Gefechte abgab/ ſo daß esſchiene/ als lenckte ſich der Sieg auf des Grafen Seite. Aber da wegen dicken Nebels einige ſeiner Trouppen auf ein- ander ſelbſt traffen/ verlohr er die Schlacht/ und blieb ſelbſt neben viel Groſſen todt/ und war unter andern auch dieſes ſein Ungluͤck/ daß Koͤnig Henrichs Gemahl mit dem jungen Prin- tzen Eduard, ſo gute trouppen in Franck- reich geſamlet hatte/ durch Gegenwind auffgehalten zu ſpat kam/ und ward ſie/ da ſie nachmahls in Engeland anlaͤn- det/ gefangen/ ihr Sohn aber todt ge- ſchlagen. Worauff auch Koͤnig Henrich von dem blut duͤrſtigen Hertzog von Glo- ceſter mit eigener Hand umbgebracht ward. Nachdem nun Engeland inner- liche Ruhe bekommen/ hetzte Hertzog Carl von Burgund/ als der bey colli- ſion zwiſchen Engeland und Franck- reich ſeinen Nutzen zu ſchaffen ſuchte/ Koͤnig Eduardum an wider Ludovicum XI. Koͤnig in Franckreich. Aber Koͤ- nig Ludvvig, der wohl wuſte/ wie groß Unheil ihm auß conjunction von Engeland und Burgund erwachſen koͤnte/ trachtete den Engelaͤnder in
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von Engeland.
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ſchiene/ als lenckte ſich der Sieg auf des
Grafen Seite. Aber da wegen dicken
Nebels einige ſeiner Trouppen auf ein-
ander ſelbſt traffen/ verlohr er die
Schlacht/ und blieb ſelbſt neben viel
Groſſen todt/ und war unter andern
auch dieſes ſein Ungluͤck/ daß Koͤnig
Henrichs Gemahl mit dem jungen Prin-
tzen Eduard, ſo gute trouppen in Franck-
reich geſamlet hatte/ durch Gegenwind
auffgehalten zu ſpat kam/ und ward ſie/
da ſie nachmahls in Engeland anlaͤn-
det/ gefangen/ ihr Sohn aber todt ge-
ſchlagen. Worauff auch Koͤnig Henrich
von dem blut duͤrſtigen Hertzog von Glo-
ceſter mit eigener Hand umbgebracht
ward. Nachdem nun Engeland inner-
liche Ruhe bekommen/ hetzte Hertzog
Carl von Burgund/ als der bey colli-
ſion zwiſchen Engeland und Franck-
reich ſeinen Nutzen zu ſchaffen ſuchte/
Koͤnig Eduardum an wider Ludovicum
XI. Koͤnig in Franckreich. Aber Koͤ-
nig Ludvvig, der wohl wuſte/ wie
groß Unheil ihm auß conjunction von
Engeland und Burgund erwachſen
koͤnte/ trachtete den Engelaͤnder
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