Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.von Engeland. mönche/ zu capotiren. Ward aber durchHertzhaftigkeit des Königs bald gestillet. Zwischen dem König aber und den Gros- sen gab es stets Mißgnügen/ weil der Kö- nig nach seinem Gefallen regieren/ und sei- ne Favoriten allerdings behaupten wolte. Da hingegen jene die Favoriten abzuschaf- fen/ und des Königs Gewalt durch das Parlament einzuschrencken suchten. Aber wenn das Parlament geschieden war/ stieß der König wieder umb/ was alldar geschlossen worden. Jedoch trung eins- mahls das Parlament durch/ so daß die meisten Favoriten getödtet oder verjaget worden: Es ward auch dem König ein Eyd aufgetrungen/ daß er sich im Regi- ment richten solte nach dem/ was die Lords begehrten. Nach diesem brach eine grosse Conspiration unter den Lords aus gegen den König/ worinn es sehr über dieser Köpffe hergieng/ so daß es schiene/ der König hätte nun die würdige Partey gäntzlich unterdruckt. A- ber endlich ward der König aus ge- ringem Anlaß gäntzlich übern Hauf- fen geworffen; welches sich also ver- hielte: Es beschuldigte Henrich Duc de Lancaster den Duc de Horfolk, als hätte er übel von dem König ge- redet: Worauff dieser jenen Lügen strafte/
von Engeland. moͤnche/ zu capotiren. Ward aber durchHertzhaftigkeit des Koͤnigs bald geſtillet. Zwiſchen dem Koͤnig aber und den Groſ- ſen gab es ſtets Mißgnuͤgen/ weil der Koͤ- nig nach ſeinem Gefallen regieꝛen/ und ſei- ne Favoriten allerdings behaupten wolte. Da hingegẽ jene die Favoriten abzuſchaf- fen/ und des Koͤnigs Gewalt durch das Paꝛlament einzuſchrencken ſuchten. Abeꝛ wenn das Parlament geſchieden war/ ſtieß der Koͤnig wieder umb/ was alldar geſchloſſen worden. Jedoch trung eins- mahls das Parlament durch/ ſo daß die meiſten Favoriten getoͤdtet oder verjaget worden: Es ward auch dem Koͤnig ein Eyd aufgetrungen/ daß er ſich im Regi- ment richten ſolte nach dem/ was die Lords begehrten. Nach dieſem brach eine groſſe Conſpiration unter den Lords aus gegen den Koͤnig/ worinn es ſehr uͤber dieſer Koͤpffe hergieng/ ſo daß es ſchiene/ der Koͤnig haͤtte nun die wuͤrdige Partey gäntzlich unterdruckt. A- ber endlich ward der Koͤnig aus ge- ringem Anlaß gaͤntzlich uͤbern Hauf- fen geworffen; welches ſich alſo ver- hielte: Es beſchuldigte Henrich Duc de Lancaſter den Duc de Horfolk, als haͤtte er uͤbel von dem Koͤnig ge- redet: Worauff dieſer jenen Luͤgen ſtrafte/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0253" n="223"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von Engeland.</hi></fw><lb/> moͤnche/ zu <hi rendition="#aq">capotiren.</hi> Ward aber durch<lb/> Hertzhaftigkeit des Koͤnigs bald geſtillet.<lb/> Zwiſchen dem Koͤnig aber und den Groſ-<lb/> ſen gab es ſtets Mißgnuͤgen/ weil der Koͤ-<lb/> nig nach ſeinem Gefallen regieꝛen/ und ſei-<lb/> ne <hi rendition="#aq">Favoriten</hi> allerdings behaupten wolte.<lb/> Da hingegẽ jene die <hi rendition="#aq">Favoriten</hi> abzuſchaf-<lb/> fen/ und des Koͤnigs Gewalt durch das<lb/> Paꝛlament einzuſchrencken ſuchten. Abeꝛ<lb/> wenn das Parlament geſchieden war/<lb/> ſtieß der Koͤnig wieder umb/ was alldar<lb/> geſchloſſen worden. Jedoch trung eins-<lb/> mahls das Parlament durch/ ſo daß die<lb/> meiſten <hi rendition="#aq">Favoriten</hi> getoͤdtet oder verjaget<lb/> worden: Es ward auch dem Koͤnig ein<lb/> Eyd aufgetrungen/ daß er ſich im Regi-<lb/> ment richten ſolte nach dem/ was die<lb/><hi rendition="#aq">Lords</hi> begehrten. Nach dieſem brach eine<lb/> groſſe <hi rendition="#aq">Conſpiration</hi> unter den <hi rendition="#aq">Lords</hi> aus<lb/> gegen den Koͤnig/ worinn es ſehr uͤber<lb/> dieſer Koͤpffe hergieng/ ſo daß es ſchiene/<lb/> der Koͤnig haͤtte nun die wuͤrdige<lb/> Partey gäntzlich unterdruckt. A-<lb/> ber endlich ward der Koͤnig aus ge-<lb/> ringem Anlaß gaͤntzlich uͤbern Hauf-<lb/> fen geworffen; welches ſich alſo ver-<lb/> hielte: Es beſchuldigte <hi rendition="#aq">Henrich Duc<lb/> de Lancaſter</hi> den <hi rendition="#aq">Duc de Horfolk,</hi><lb/> als haͤtte er uͤbel von dem Koͤnig ge-<lb/> redet: Worauff dieſer jenen Luͤgen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſtrafte/</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [223/0253]
von Engeland.
moͤnche/ zu capotiren. Ward aber durch
Hertzhaftigkeit des Koͤnigs bald geſtillet.
Zwiſchen dem Koͤnig aber und den Groſ-
ſen gab es ſtets Mißgnuͤgen/ weil der Koͤ-
nig nach ſeinem Gefallen regieꝛen/ und ſei-
ne Favoriten allerdings behaupten wolte.
Da hingegẽ jene die Favoriten abzuſchaf-
fen/ und des Koͤnigs Gewalt durch das
Paꝛlament einzuſchrencken ſuchten. Abeꝛ
wenn das Parlament geſchieden war/
ſtieß der Koͤnig wieder umb/ was alldar
geſchloſſen worden. Jedoch trung eins-
mahls das Parlament durch/ ſo daß die
meiſten Favoriten getoͤdtet oder verjaget
worden: Es ward auch dem Koͤnig ein
Eyd aufgetrungen/ daß er ſich im Regi-
ment richten ſolte nach dem/ was die
Lords begehrten. Nach dieſem brach eine
groſſe Conſpiration unter den Lords aus
gegen den Koͤnig/ worinn es ſehr uͤber
dieſer Koͤpffe hergieng/ ſo daß es ſchiene/
der Koͤnig haͤtte nun die wuͤrdige
Partey gäntzlich unterdruckt. A-
ber endlich ward der Koͤnig aus ge-
ringem Anlaß gaͤntzlich uͤbern Hauf-
fen geworffen; welches ſich alſo ver-
hielte: Es beſchuldigte Henrich Duc
de Lancaſter den Duc de Horfolk,
als haͤtte er uͤbel von dem Koͤnig ge-
redet: Worauff dieſer jenen Luͤgen
ſtrafte/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |