Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.von Engeland. lam Tochter und Erbin des Grafen vonEngoulesme, die vorhin Hugoni Grafen de la Marche verlobet war; Welcher die- ses Unrecht zu rächen sich mit Printz Ar- thur von Britannien/ und dem König in Franckreich vereiniget/ und Touraine und Anjou angreiffet. Aber König Jo- han kam ihm unversehens übern Halß/ ruinirte die Feinde/ und nahm Printz Ar- thurum gefangen/ der bald im Gefäng- niß zu Roan umbkam. Aber Arthuri Mutter Constantia stellete dieses Todts wegen ein Klage bey König Philipp in Franckreich an/ als dessen Vasall König Johann wegen der in Franckreich ha- benden Provintzien war/ und citirte jener diesen für Gericht von des Arthuri Todt Rechenschafft zu geben. Und als dieser nicht erschien/ ward erkläret/ daß Joan- nes alle seine Lehn in Franckreich verwir- cket habe/ worauf König Philipp zufuhr/ und ihm die gantze Normandie wegnam/ 316. Jahr/ nachdem der Norman Rollo sie eingenommen. Als aber die Frantzo- sen auch Angiers angriffen/ wurden sie von König Joann tapffer zurück getrie- ben/ und ward ein Stillstand von zwey Jahren geschlossen. Binnen welcher er die Schotten/ sampt den rebellischen J- ren und Welschen zu paaren trieb. Nach die- O
von Engeland. lam Tochter und Erbin des Grafen vonEngouleſme, die vorhin Hugoni Grafen de la Marche verlobet war; Welcher die- ſes Unrecht zu raͤchen ſich mit Printz Ar- thur von Britannien/ und dem Koͤnig in Franckreich vereiniget/ und Touraine und Anjou angreiffet. Aber Koͤnig Jo- han kam ihm unverſehens uͤbern Halß/ ruinirte die Feinde/ und nahm Printz Ar- thurum gefangen/ der bald im Gefaͤng- niß zu Roan umbkam. Aber Arthuri Mutter Conſtantia ſtellete dieſes Todts wegen ein Klage bey Koͤnig Philipp in Franckreich an/ als deſſen Vaſall Koͤnig Johann wegen der in Franckreich ha- benden Provintzien war/ und citirte jener dieſen fuͤr Gericht von des Arthuri Todt Rechenſchafft zu geben. Und als dieſer nicht erſchien/ ward erklaͤret/ daß Joan- nes alle ſeine Lehn in Franckreich verwir- cket habe/ worauf Koͤnig Philipp zufuhꝛ/ und ihm die gantze Noꝛmandie wegnam/ 316. Jahr/ nachdem der Norman Rollo ſie eingenommen. Als aber die Frantzo- ſen auch Angiers angriffen/ wurden ſie von Koͤnig Joann tapffer zuruͤck getrie- ben/ und ward ein Stillſtand von zwey Jahren geſchloſſen. Binnen welcher er die Schotten/ ſampt den rebelliſchen J- ren und Welſchen zu paaren trieb. Nach die- O
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0239" n="209"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von Engeland.</hi></fw><lb/> lam Tochter und Erbin des Grafen von<lb/><hi rendition="#aq">Engouleſme,</hi> die vorhin <hi rendition="#aq">Hugoni</hi> Grafen<lb/><hi rendition="#aq">de la Marche</hi> verlobet war; Welcher die-<lb/> ſes Unrecht zu raͤchen ſich mit Printz Ar-<lb/> thur von Britannien/ und dem Koͤnig<lb/> in Franckreich vereiniget/ und Touraine<lb/> und Anjou angreiffet. Aber Koͤnig Jo-<lb/> han kam ihm unverſehens uͤbern Halß/<lb/><hi rendition="#aq">ruinirt</hi>e die Feinde/ und nahm Printz Ar-<lb/> thurum gefangen/ der bald im Gefaͤng-<lb/> niß zu Roan umbkam. Aber Arthuri<lb/> Mutter Conſtantia ſtellete dieſes Todts<lb/> wegen ein Klage bey Koͤnig Philipp in<lb/> Franckreich an/ als deſſen Vaſall Koͤnig<lb/> Johann wegen der in Franckreich ha-<lb/> benden Provintzien war/ und <hi rendition="#aq">citirt</hi>e jener<lb/> dieſen fuͤr Gericht von des Arthuri Todt<lb/> Rechenſchafft zu geben. Und als dieſer<lb/> nicht erſchien/ ward erklaͤret/ daß Joan-<lb/> nes alle ſeine Lehn in Franckreich verwir-<lb/> cket habe/ worauf Koͤnig Philipp zufuhꝛ/<lb/> und ihm die gantze Noꝛmandie wegnam/<lb/> 316. Jahr/ nachdem der Norman Rollo<lb/> ſie eingenommen. Als aber die Frantzo-<lb/> ſen auch Angiers angriffen/ wurden ſie<lb/> von Koͤnig Joann tapffer zuruͤck getrie-<lb/> ben/ und ward ein Stillſtand von zwey<lb/> Jahren geſchloſſen. Binnen welcher er<lb/> die Schotten/ ſampt den rebelliſchen J-<lb/> ren und Welſchen zu paaren trieb. Nach<lb/> <fw place="bottom" type="sig">O</fw><fw place="bottom" type="catch">die-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [209/0239]
von Engeland.
lam Tochter und Erbin des Grafen von
Engouleſme, die vorhin Hugoni Grafen
de la Marche verlobet war; Welcher die-
ſes Unrecht zu raͤchen ſich mit Printz Ar-
thur von Britannien/ und dem Koͤnig
in Franckreich vereiniget/ und Touraine
und Anjou angreiffet. Aber Koͤnig Jo-
han kam ihm unverſehens uͤbern Halß/
ruinirte die Feinde/ und nahm Printz Ar-
thurum gefangen/ der bald im Gefaͤng-
niß zu Roan umbkam. Aber Arthuri
Mutter Conſtantia ſtellete dieſes Todts
wegen ein Klage bey Koͤnig Philipp in
Franckreich an/ als deſſen Vaſall Koͤnig
Johann wegen der in Franckreich ha-
benden Provintzien war/ und citirte jener
dieſen fuͤr Gericht von des Arthuri Todt
Rechenſchafft zu geben. Und als dieſer
nicht erſchien/ ward erklaͤret/ daß Joan-
nes alle ſeine Lehn in Franckreich verwir-
cket habe/ worauf Koͤnig Philipp zufuhꝛ/
und ihm die gantze Noꝛmandie wegnam/
316. Jahr/ nachdem der Norman Rollo
ſie eingenommen. Als aber die Frantzo-
ſen auch Angiers angriffen/ wurden ſie
von Koͤnig Joann tapffer zuruͤck getrie-
ben/ und ward ein Stillſtand von zwey
Jahren geſchloſſen. Binnen welcher er
die Schotten/ ſampt den rebelliſchen J-
ren und Welſchen zu paaren trieb. Nach
die-
O
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |