Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.Das III. Capitel vornehmste ist/ wie auch die Jnsel Made-ra/ so zimlich fruchtbar sind. von Por-kugal. §. 10. Auß diesen allen erscheinet/ daß bringen
Das III. Capitel vornehmſte iſt/ wie auch die Jnſel Made-ra/ ſo zimlich fruchtbar ſind. von Por-kugal. §. 10. Auß dieſen allen erſcheinet/ daß bringen
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Das III. Capitel
vornehmſte iſt/ wie auch die Jnſel Made-
ra/ ſo zimlich fruchtbar ſind.
§. 10. Auß dieſen allen erſcheinet/ daß
der Wolſtand von Portugal meiſts auf
ihrem Handel beruhet/ den es vermittelſt
Oſt-Jndien/ Braſilien/ und andereꝛ Plaͤ-
tze/ ſo es in Africa inne hat/ treibet. Wor-
bey aber auch dieſes klar iſt/ dz die Macht
von Portugal in Vergleichung der an-
dern maͤchtigen Staaten von Europa ſo
groß nicht iſt/ daß es jemand von freyen
Stuͤcken antaſten/ oder ihme etwas ab-
nehmen durffte. Weßwegen ſelbige Cro-
ne allein dahin zu trachten hat/ wie ſie ſich
in gegenwaͤrtigem Zuſtand erhalte/ und
ſich zu huͤten/ daß ſie nicht etwa in Krieg
verfalle mit einer Nation/ die zur See
maͤchtig/ und ihꝛe abgelegene Provintzien
angreiffen kan. Was aber einen jeden in
beſonder von ihren Nachbarn belanget/
ſo graͤntzet zwar Spanien am meiſten
mit Portugal/ und ſtehet jenem der Weg
in ſelbiges Reich alle Tage offen. Jedoch
iſt die Spaniſche Macht den Portugeſen
ſo gar erſchrecklich nicht/ theils weil die
Spanier nicht leichtlich eine groͤſſere Ar-
mee als etwa von 25000. Mann gegen
Portugal wegen deꝛ knappen Lebensmit-
tel in ihrem Lande halten koͤnnen/ der glei-
chen Macht Portugal endlich auch auff-
bringen
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Zitationshilfe: | Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682/210>, abgerufen am 23.02.2025. |