Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.Das III. Capitel und andere; hätten sie auch vielleicht garauß Goa getrieben/ wenn sie nicht A. 1661. mit ihnen Friede gemacht. Es sturb aber Joannes IV. An. 1656. und hinterließ das Reich seinem annoch unmündigen Sohn Alfonsus VI.Alfonso/ welches seine Mutter mittler- weile gar wol regierete. Nachdem nun die Spanier auf dem Pyrenaeischen Gebir- ge Friede gemacht/ mit Außschliessung von Portugal/ und von Franckreich be- dungen/ daß es diesem nicht solte beyste- hen/ huben sie an Portugal mit Gewalt anzugreiffen. Welches sich aber tapffer wehrete; inmassen auch Franckreich des Pyrenaeischen Friedens ungeachtet zu- ließ/ daß der Graf von Schomberg und viel andere Frantzosen in Portugesische Dienste giengen; welche in ein und ande- re Schlacht die Spanier hart geschla- gen/ sonderlich bey Extremos und Villa Viciosa. Biß endlich A. 1668. als Franck- reich den Spaniern in Niederland auf den Halß fiel/ diese suchten mit Portugal zu schliessen/ so auch gerne sahe/ daß es mit Ehren auß diesem langen Krieg schei- den kunte: in welchem Friede Spanien die Anforderung auf Portugal fahren ließ. Mittlerweile war Alfonsus erwach- sen/ ein wilder und ungezogener Mensch/ wie ihn des Don Pedro Gönner beschrei- ben/
Das III. Capitel und andere; haͤtten ſie auch vielleicht garauß Goa getrieben/ wenn ſie nicht A. 1661. mit ihnen Friede gemacht. Es ſturb aber Joannes IV. An. 1656. und hinterließ das Reich ſeinem annoch unmuͤndigen Sohn Alfonſus VI.Alfonſo/ welches ſeine Mutter mittler- weile gar wol regierete. Nachdem nun die Spanier auf dem Pyrenæiſchen Gebir- ge Friede gemacht/ mit Außſchlieſſung von Portugal/ und von Franckreich be- dungen/ daß es dieſem nicht ſolte beyſte- hen/ huben ſie an Portugal mit Gewalt anzugreiffen. Welches ſich aber tapffer wehrete; inmaſſen auch Franckreich des Pyrenæiſchen Friedens ungeachtet zu- ließ/ daß der Graf von Schomberg und viel andere Frantzoſen in Portugeſiſche Dienſte giengen; welche in ein und ande- re Schlacht die Spanier hart geſchla- gen/ ſonderlich bey Extremos und Villa Vicioſa. Biß endlich A. 1668. als Franck- reich den Spaniern in Niederland auf den Halß fiel/ dieſe ſuchten mit Portugal zu ſchlieſſen/ ſo auch gerne ſahe/ daß es mit Ehren auß dieſem langen Krieg ſchei- den kunte: in welchem Friede Spanien die Anforderung auf Portugal fahren ließ. Mittlerweile war Alfonſus erwach- ſen/ ein wildeꝛ und ungezogener Menſch/ wie ihn des Don Pedro Goͤnner beſchrei- ben/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0202" n="172"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">III.</hi> Capitel</hi></fw><lb/> und andere; haͤtten ſie auch vielleicht gar<lb/> auß Goa getrieben/ wenn ſie nicht A. 1661.<lb/> mit ihnen Friede gemacht. Es ſturb aber<lb/><hi rendition="#aq">Joannes IV.</hi> An. 1656. und hinterließ das<lb/> Reich ſeinem annoch unmuͤndigen Sohn<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Alfonſus<lb/> VI.</hi></note>Alfonſo/ welches ſeine Mutter mittler-<lb/> weile gar wol regierete. Nachdem nun die<lb/> Spanier auf dem Pyren<hi rendition="#aq">æ</hi>iſchen Gebir-<lb/> ge Friede gemacht/ mit Außſchlieſſung<lb/> von Portugal/ und von Franckreich be-<lb/> dungen/ daß es dieſem nicht ſolte beyſte-<lb/> hen/ huben ſie an Portugal mit Gewalt<lb/> anzugreiffen. Welches ſich aber tapffer<lb/> wehrete; inmaſſen auch Franckreich des<lb/> Pyren<hi rendition="#aq">æ</hi>iſchen Friedens ungeachtet zu-<lb/> ließ/ daß der Graf von Schomberg und<lb/> viel andere Frantzoſen in Portugeſiſche<lb/> Dienſte giengen; welche in ein und ande-<lb/> re Schlacht die Spanier hart geſchla-<lb/> gen/ ſonderlich bey <hi rendition="#aq">Extremos</hi> und <hi rendition="#aq">Villa<lb/> Vicioſa.</hi> Biß endlich A. 1668. als Franck-<lb/> reich den Spaniern in Niederland auf<lb/> den Halß fiel/ dieſe ſuchten mit Portugal<lb/> zu ſchlieſſen/ ſo auch gerne ſahe/ daß es<lb/> mit Ehren auß dieſem langen Krieg ſchei-<lb/> den kunte: in welchem Friede Spanien<lb/> die Anforderung auf Portugal fahren<lb/> ließ. Mittlerweile war Alfonſus erwach-<lb/> ſen/ ein wildeꝛ und ungezogener Menſch/<lb/> wie ihn des <hi rendition="#aq">Don Pedro</hi> Goͤnner beſchrei-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ben/</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [172/0202]
Das III. Capitel
und andere; haͤtten ſie auch vielleicht gar
auß Goa getrieben/ wenn ſie nicht A. 1661.
mit ihnen Friede gemacht. Es ſturb aber
Joannes IV. An. 1656. und hinterließ das
Reich ſeinem annoch unmuͤndigen Sohn
Alfonſo/ welches ſeine Mutter mittler-
weile gar wol regierete. Nachdem nun die
Spanier auf dem Pyrenæiſchen Gebir-
ge Friede gemacht/ mit Außſchlieſſung
von Portugal/ und von Franckreich be-
dungen/ daß es dieſem nicht ſolte beyſte-
hen/ huben ſie an Portugal mit Gewalt
anzugreiffen. Welches ſich aber tapffer
wehrete; inmaſſen auch Franckreich des
Pyrenæiſchen Friedens ungeachtet zu-
ließ/ daß der Graf von Schomberg und
viel andere Frantzoſen in Portugeſiſche
Dienſte giengen; welche in ein und ande-
re Schlacht die Spanier hart geſchla-
gen/ ſonderlich bey Extremos und Villa
Vicioſa. Biß endlich A. 1668. als Franck-
reich den Spaniern in Niederland auf
den Halß fiel/ dieſe ſuchten mit Portugal
zu ſchlieſſen/ ſo auch gerne ſahe/ daß es
mit Ehren auß dieſem langen Krieg ſchei-
den kunte: in welchem Friede Spanien
die Anforderung auf Portugal fahren
ließ. Mittlerweile war Alfonſus erwach-
ſen/ ein wildeꝛ und ungezogener Menſch/
wie ihn des Don Pedro Goͤnner beſchrei-
ben/
Alfonſus
VI.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |