Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.von Portugal. vertreiben. Aber die Portugesen/ weil siein der Parole der Barbarischen Könige von Jndien keine gnugsame Sicherheit für sich funden/ huben sie an hier und dar an den festen Oertern sich einzunisteln/ und an bequemen Plätzen Schlösser zu- bauen. Worgegen sie nicht grossen Wie- derstand funden/ theils weil die Jndia- ner durch der Europaeer Schiffe und Geschütze erschrecket waren/ theils weil sie nicht zuvor sahen/ was diese Schlösser für Consequence nach sich zögen. Son- derlich hat der Duc d' Albuquerque der Portugesen Macht weit und breit in Jn- dien ausgestrecket/ und die Städte Or- muz, Malacca, Cochin und Goa einge- nommen/ in dero letztern man die Residen- ce der Portugesischen Regierung in Jn- dien gemacht. Und durch solchen Weg hat Portugal den fürtreflichen Handel auf Africa und der äussersten Seiten von Asia an sich bracht vermittelst Einneh- mung der besten Hafen und Handelplä- tze nicht allein auf der Westseite von A- frica/ auf Mauritania, Guinea, Congo, An- gola, der Jnsel St. Thomae, und andere/ sondern auch aufder Ostseite zu Mozam- bique, Melinde, Mombazo, Zefala, wie auch vom Munde des Rothen Meers biß an Jappen: aus welchem Handel un- säglich Reichthum in Portugal geflossen. So L iij
von Portugal. vertreiben. Aber die Portugeſen/ weil ſiein der Parole der Barbariſchen Koͤnige von Jndien keine gnugſame Sicherheit fuͤr ſich funden/ huben ſie an hier und dar an den feſten Oertern ſich einzuniſteln/ und an bequemen Plaͤtzen Schloͤſſer zu- bauen. Worgegen ſie nicht groſſen Wie- derſtand funden/ theils weil die Jndia- ner durch der Europæer Schiffe und Geſchuͤtze erſchrecket waren/ theils weil ſie nicht zuvor ſahen/ was dieſe Schloͤſſer fuͤr Conſequence nach ſich zoͤgen. Son- derlich hat der Duc d’ Albuquerque der Portugeſen Macht weit und breit in Jn- dien ausgeſtrecket/ und die Staͤdte Or- muz, Malacca, Cochin und Goa einge- nommen/ in dero letzteꝛn man die Reſiden- ce der Portugeſiſchen Regierung in Jn- dien gemacht. Und durch ſolchen Weg hat Portugal den fuͤrtreflichen Handel auf Africa und der aͤuſſerſten Seiten von Aſia an ſich bracht vermittelſt Einneh- mung der beſten Hafen und Handelplaͤ- tze nicht allein auf der Weſtſeite von A- fꝛica/ auf Mauritania, Guinea, Congo, An- gola, der Jnſel St. Thomæ, und andere/ ſondern auch aufder Oſtſeite zu Mozam- bique, Melinde, Mombazo, Zefala, wie auch vom Munde des Rothen Meers biß an Jappen: aus welchem Handel un- ſaͤglich Reichthum in Poꝛtugal gefloſſen. So L iij
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von Portugal.
vertreiben. Aber die Portugeſen/ weil ſie
in der Parole der Barbariſchen Koͤnige
von Jndien keine gnugſame Sicherheit
fuͤr ſich funden/ huben ſie an hier und dar
an den feſten Oertern ſich einzuniſteln/
und an bequemen Plaͤtzen Schloͤſſer zu-
bauen. Worgegen ſie nicht groſſen Wie-
derſtand funden/ theils weil die Jndia-
ner durch der Europæer Schiffe und
Geſchuͤtze erſchrecket waren/ theils weil
ſie nicht zuvor ſahen/ was dieſe Schloͤſſer
fuͤr Conſequence nach ſich zoͤgen. Son-
derlich hat der Duc d’ Albuquerque der
Portugeſen Macht weit und breit in Jn-
dien ausgeſtrecket/ und die Staͤdte Or-
muz, Malacca, Cochin und Goa einge-
nommen/ in dero letzteꝛn man die Reſiden-
ce der Portugeſiſchen Regierung in Jn-
dien gemacht. Und durch ſolchen Weg
hat Portugal den fuͤrtreflichen Handel
auf Africa und der aͤuſſerſten Seiten von
Aſia an ſich bracht vermittelſt Einneh-
mung der beſten Hafen und Handelplaͤ-
tze nicht allein auf der Weſtſeite von A-
fꝛica/ auf Mauritania, Guinea, Congo, An-
gola, der Jnſel St. Thomæ, und andere/
ſondern auch aufder Oſtſeite zu Mozam-
bique, Melinde, Mombazo, Zefala, wie
auch vom Munde des Rothen Meers
biß an Jappen: aus welchem Handel un-
ſaͤglich Reichthum in Poꝛtugal gefloſſen.
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