Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.Das II. Capitel als daß sie dadurch die Frantzös. Waffenvon ihren andern Ländern abhalten/ den Sitz des Krieges dahin ziehen/ und daß die Frantzosen gleichsam die Zähne dar- an stumpff beissen. Jn Ost-Jndien kom- Philippi- nische Jn- seln.men den Spaniern auch zu die Philippi- nischen Jnseln/ derer Hauptfestung Ma- nilla heisset/ so An. 1565. von ihnen einge- nommen worden. Die doch an sich selbst von schlechtem werth sind/ so daß man et- lich malin Bedencken gezogen/ ob man sie nicht solte wiederumb verlassen. Jedoch werden die Jndianische Wahren/ die von verschiedenen Orten/ und sonderlich auß China nach Manilla gebracht werden/ von dannen nach Nova Hispania und Me- xico verführet; so daß vermittelst dieser Jnseln das Spanische West-Jndien mit Ost-Jndien communication hat. und Ge- brechen von Spa-nien. §. 19. Auß bißhero angeführtem er- der-
Das II. Capitel als daß ſie dadurch die Frantzoͤſ. Waffenvon ihren andern Laͤndeꝛn abhalten/ den Sitz des Krieges dahin ziehen/ und daß die Frantzoſen gleichſam die Zaͤhne dar- an ſtumpff beiſſen. Jn Oſt-Jndien kom- Philippi- niſche Jn- ſeln.men den Spaniern auch zu die Philippi- niſchen Jnſeln/ derer Hauptfeſtung Ma- nilla heiſſet/ ſo An. 1565. von ihnen einge- nommen worden. Die doch an ſich ſelbſt von ſchlechtem werth ſind/ ſo daß man et- lich malin Bedencken gezogen/ ob man ſie nicht ſolte wiederumb verlaſſen. Jedoch werden die Jndianiſche Wahren/ die von verſchiedenen Orten/ und ſonderlich auß China nach Manilla gebracht werden/ von dannen nach Nova Hiſpania uñ Me- xico verfuͤhret; ſo daß vermittelſt dieſer Jnſeln das Spaniſche Weſt-Jndien mit Oſt-Jndien communication hat. und Ge- brechen von Spa-nien. §. 19. Auß bißhero angefuͤhrtem er- der-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0168" n="138"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">II.</hi> Capitel</hi></fw><lb/> als daß ſie dadurch die Frantzoͤſ. Waffen<lb/> von ihren andern Laͤndeꝛn abhalten/ den<lb/> Sitz des Krieges dahin ziehen/ und daß<lb/> die Frantzoſen gleichſam die Zaͤhne dar-<lb/> an ſtumpff beiſſen. Jn Oſt-Jndien kom-<lb/><note place="left">Philippi-<lb/> niſche Jn-<lb/> ſeln.</note>men den Spaniern auch zu die Philippi-<lb/> niſchen Jnſeln/ derer Hauptfeſtung Ma-<lb/> nilla heiſſet/ ſo An. 1565. von ihnen einge-<lb/> nommen worden. Die doch an ſich ſelbſt<lb/> von ſchlechtem werth ſind/ ſo daß man et-<lb/> lich malin Bedencken gezogen/ ob man ſie<lb/> nicht ſolte wiederumb verlaſſen. Jedoch<lb/> werden die Jndianiſche Wahren/ die von<lb/> verſchiedenen Orten/ und ſonderlich auß<lb/> China nach Manilla gebracht werden/<lb/> von dannen nach <hi rendition="#aq">Nova Hiſpania</hi> uñ <hi rendition="#aq">Me-<lb/> xico</hi> verfuͤhret; ſo daß vermittelſt dieſer<lb/> Jnſeln das Spaniſche Weſt-Jndien mit<lb/> Oſt-Jndien <hi rendition="#aq">communication</hi> hat.</p><lb/> <note place="left">Staͤrcke<lb/> und Ge-<lb/> brechen<lb/> von Spa-nien.</note> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 19.</head> <p>Auß bißhero angefuͤhrtem er-<lb/> ſcheinet/ daß Spanien in ſich ſelbſt ein<lb/> maͤchtig Reich iſt/ ſo ſchoͤne und reiche<lb/> Laͤnder beſitzet/ die nicht allein gnug ha-<lb/> ben ihre Einwohner zu erhalten/ ſon-<lb/> dern auch andern Voͤlckern viel mitthei-<lb/> len koͤnnen. Es fehlet auch der Spani-<lb/> ſchen Nation weder Verſtand in Stats-<lb/> ſachen/ noch Tapferkeit im Kriege. Je-<lb/> doch hat dieſes groſſe Reich auch nicht<lb/> wenige Kranckheiten/ ſo deſſen Kraͤffte<lb/> <fw place="bottom" type="catch">der-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [138/0168]
Das II. Capitel
als daß ſie dadurch die Frantzoͤſ. Waffen
von ihren andern Laͤndeꝛn abhalten/ den
Sitz des Krieges dahin ziehen/ und daß
die Frantzoſen gleichſam die Zaͤhne dar-
an ſtumpff beiſſen. Jn Oſt-Jndien kom-
men den Spaniern auch zu die Philippi-
niſchen Jnſeln/ derer Hauptfeſtung Ma-
nilla heiſſet/ ſo An. 1565. von ihnen einge-
nommen worden. Die doch an ſich ſelbſt
von ſchlechtem werth ſind/ ſo daß man et-
lich malin Bedencken gezogen/ ob man ſie
nicht ſolte wiederumb verlaſſen. Jedoch
werden die Jndianiſche Wahren/ die von
verſchiedenen Orten/ und ſonderlich auß
China nach Manilla gebracht werden/
von dannen nach Nova Hiſpania uñ Me-
xico verfuͤhret; ſo daß vermittelſt dieſer
Jnſeln das Spaniſche Weſt-Jndien mit
Oſt-Jndien communication hat.
Philippi-
niſche Jn-
ſeln.
§. 19. Auß bißhero angefuͤhrtem er-
ſcheinet/ daß Spanien in ſich ſelbſt ein
maͤchtig Reich iſt/ ſo ſchoͤne und reiche
Laͤnder beſitzet/ die nicht allein gnug ha-
ben ihre Einwohner zu erhalten/ ſon-
dern auch andern Voͤlckern viel mitthei-
len koͤnnen. Es fehlet auch der Spani-
ſchen Nation weder Verſtand in Stats-
ſachen/ noch Tapferkeit im Kriege. Je-
doch hat dieſes groſſe Reich auch nicht
wenige Kranckheiten/ ſo deſſen Kraͤffte
der-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |