Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.von Spanien. chet/ wären nachlässig/ auch ihr Landvon Volck entblösset/ und unfruchtbar worden. Der König in Spanien hät- te auch in Vertrauen auf seine Schätze viel unnöthige Kriege angefangen. Ja Spanien da es die Welt mit Geld er- füllet/ hätte den wenigsten Nutz davon/ in dem die Nationen/ davon es Wahren und Kriegs-Volck haben muß. Dessen meistes Reichthum dardurch an sich zie- hen. Vor diesem gab es noch in Ameri- ca viel Smaragden. Es war auch al- dar eine Perlenbanck/ die aber der Spa- nier Geitz gantz und gar ausgeleeret. Darneben giebt America itzo eine grosse Menge von Wahren/ so zur Artzney und Färberey gehören. Item Zucker/ und eine Menge Ochsenheute/ davon man darauß judiciren kan/ daß Anno 1587. die Flotte derer 35444. von St. Domiago, und 64350. von Neu-Spanien aufge- habt. Denn es haben sich die Ochsen und Kühe/ so zu erst von den Spa- niern in America gesetzt worden/ so sehr vermehret/ daß man sie itzo bloß umb der Haut willen todt schiesset/ das Fleisch aber hinweg wirfft/ weil es zu essen unbequem seyn soll. Dieses America nun wie es der vornehmste An- hang J jv
von Spanien. chet/ waͤren nachlaͤſſig/ auch ihr Landvon Volck entbloͤſſet/ und unfruchtbar worden. Der Koͤnig in Spanien haͤt- te auch in Vertrauen auf ſeine Schaͤtze viel unnoͤthige Kriege angefangen. Ja Spanien da es die Welt mit Geld er- fuͤllet/ haͤtte den wenigſten Nutz davon/ in dem die Nationen/ davon es Wahren und Kriegs-Volck haben muß. Deſſen meiſtes Reichthum dardurch an ſich zie- hen. Vor dieſem gab es noch in Ameri- ca viel Smaragden. Es war auch al- dar eine Perlenbanck/ die aber der Spa- nier Geitz gantz und gar ausgeleeret. Darneben giebt America itzo eine groſſe Menge von Wahren/ ſo zur Artzney und Faͤrberey gehoͤren. Item Zucker/ und eine Menge Ochſenheute/ davon man darauß judiciren kan/ daß Anno 1587. die Flotte derer 35444. von St. Domiago, und 64350. von Neu-Spanien aufge- habt. Denn es haben ſich die Ochſen und Kuͤhe/ ſo zu erſt von den Spa- niern in America geſetzt worden/ ſo ſehr vermehret/ daß man ſie itzo bloß umb der Haut willen todt ſchieſſet/ das Fleiſch aber hinweg wirfft/ weil es zu eſſen unbequem ſeyn ſoll. Dieſes America nun wie es der vornehmſte An- hang J jv
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0165" n="135"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von Spanien.</hi></fw><lb/> chet/ waͤren nachlaͤſſig/ auch ihr Land<lb/> von Volck entbloͤſſet/ und unfruchtbar<lb/> worden. Der Koͤnig in Spanien haͤt-<lb/> te auch in Vertrauen auf ſeine Schaͤtze<lb/> viel unnoͤthige Kriege angefangen. Ja<lb/> Spanien da es die Welt mit Geld er-<lb/> fuͤllet/ haͤtte den wenigſten Nutz davon/<lb/> in dem die Nationen/ davon es Wahren<lb/> und Kriegs-Volck haben muß. Deſſen<lb/> meiſtes Reichthum dardurch an ſich zie-<lb/> hen. Vor dieſem gab es noch in <hi rendition="#aq">Ameri-<lb/> ca</hi> viel Smaragden. Es war auch al-<lb/> dar eine Perlenbanck/ die aber der Spa-<lb/> nier Geitz gantz und gar ausgeleeret.<lb/> Darneben giebt <hi rendition="#aq">America</hi> itzo eine groſſe<lb/> Menge von Wahren/ ſo zur Artzney und<lb/> Faͤrberey gehoͤren. <hi rendition="#aq">Item</hi> Zucker/ und<lb/> eine Menge Ochſenheute/ davon man<lb/> darauß <hi rendition="#aq">judiciren</hi> kan/ daß Anno 1587. die<lb/> Flotte derer 35444. von <hi rendition="#aq">St. Domiago,</hi><lb/> und 64350. von Neu-Spanien aufge-<lb/> habt. Denn es haben ſich die Ochſen<lb/> und Kuͤhe/ ſo zu erſt von den Spa-<lb/> niern in <hi rendition="#aq">America</hi> geſetzt worden/ ſo<lb/> ſehr vermehret/ daß man ſie itzo bloß<lb/> umb der Haut willen todt ſchieſſet/<lb/> das Fleiſch aber hinweg wirfft/ weil<lb/> es zu eſſen unbequem ſeyn ſoll. Dieſes<lb/><hi rendition="#aq">America</hi> nun wie es der vornehmſte An-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">J jv</fw><fw place="bottom" type="catch">hang</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [135/0165]
von Spanien.
chet/ waͤren nachlaͤſſig/ auch ihr Land
von Volck entbloͤſſet/ und unfruchtbar
worden. Der Koͤnig in Spanien haͤt-
te auch in Vertrauen auf ſeine Schaͤtze
viel unnoͤthige Kriege angefangen. Ja
Spanien da es die Welt mit Geld er-
fuͤllet/ haͤtte den wenigſten Nutz davon/
in dem die Nationen/ davon es Wahren
und Kriegs-Volck haben muß. Deſſen
meiſtes Reichthum dardurch an ſich zie-
hen. Vor dieſem gab es noch in Ameri-
ca viel Smaragden. Es war auch al-
dar eine Perlenbanck/ die aber der Spa-
nier Geitz gantz und gar ausgeleeret.
Darneben giebt America itzo eine groſſe
Menge von Wahren/ ſo zur Artzney und
Faͤrberey gehoͤren. Item Zucker/ und
eine Menge Ochſenheute/ davon man
darauß judiciren kan/ daß Anno 1587. die
Flotte derer 35444. von St. Domiago,
und 64350. von Neu-Spanien aufge-
habt. Denn es haben ſich die Ochſen
und Kuͤhe/ ſo zu erſt von den Spa-
niern in America geſetzt worden/ ſo
ſehr vermehret/ daß man ſie itzo bloß
umb der Haut willen todt ſchieſſet/
das Fleiſch aber hinweg wirfft/ weil
es zu eſſen unbequem ſeyn ſoll. Dieſes
America nun wie es der vornehmſte An-
hang
J jv
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |