Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.von Spanien. ist aber dieses klar genug/ daß die Spani-sche Nation nimmer würde zugelanget haben so grosse conquesten mit Gewalt zumachen wo nicht das gröste Theil da- von durch so leichte Mittel ihnen in den Schoß gefallen waren. §. 16. Die Landschafften belangend/Beschaf- alten
von Spanien. iſt aber dieſes klar genug/ daß die Spani-ſche Nation nimmer wuͤrde zugelanget haben ſo groſſe conqueſten mit Gewalt zumachen wo nicht das groͤſte Theil da- von durch ſo leichte Mittel ihnen in den Schoß gefallen waren. §. 16. Die Landſchafften belangend/Beſchaf- alten
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von Spanien.
iſt aber dieſes klar genug/ daß die Spani-
ſche Nation nimmer wuͤrde zugelanget
haben ſo groſſe conqueſten mit Gewalt
zumachen wo nicht das groͤſte Theil da-
von durch ſo leichte Mittel ihnen in den
Schoß gefallen waren.
§. 16. Die Landſchafften belangend/
ſo von dieſer Nation beherſchet werden/
ſo iſt Spanien an ſich ſelbſt ein ziemlich
groß Land/ darin die Einwohner nach
ihrer Anzahl Raum genug haben. Deſ-
ſen Fruchtbarkeit aber nicht uͤbeꝛall gleich
iſt. Denn mitten im Lande iſt es an vielen
Enden ſehr unfruchtbar und duͤrre/ da
weder fuͤr Menſchen noch Vieh etwas
waͤchſt. Aber der meiſte Theil an der See-
Cuͤſte iſt ſehr ſchoͤn und fruchtbar. Das
meiſte Vieh darinnen ſind Schafe. Schoͤ-
ne Pferde giebt es dar/ aber nicht in all-
zugroſſer Menge/ und die kaum zum ein-
heimiſchen Gebrauch gnug ſeyn. Das
Landliegt bequem zur Kaufmanſchaft/
weil es an der einen Seiten mit dem Oce-
an, auf der andern mit dem Mittellaͤndi-
ſchen Meer umbgeben/ auch hin und wie-
der herrliche Hafen hat. Die Wahren/ ſo
im Lande wachſen und ausgefuͤhret wer-
den ſind vornehmlich Wolle/ Seide/
Wein/ Oehl/ Roſinen/ Mandeln/
Feigen/ Citronen/ Reiß/ Seiffe/
Eiſen/ Saltz/ und dergleichen. Vor
alten
Beſchaf-
fenheit der
Spani-
ſchen Laͤn-
der.
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