Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.des Teutschen Reichs. Thum Kirchen haben. Es sind auch et-liche mächtige Städte/ welche die Frey- heit nicht mit so klarem recht gebrauchen: Denn auff Hamburg/ als der reichesten Stadt mit in gantz Teutschland/ machen die Hertzogen von Holstein praetension, ungeachtet es scheine/ als ob der Benach- barten aemulation nicht zugeben werde/ daß der König von Dennemarck so einen fetten Bissen überkomme. Die Schwe- den haben mit Bremen zu thun/ welche meynen/ dieses ihr Hertzogthum sey nie- mahls ohne solcher Stadt versichert/ und vielleicht argwohnen sie nicht ungereimt/ daß die Stadt ihnen zu entgehen auf dem Reichstage des 1641. Jahrs unter die Freystädte sey auffgenommen/ weil sie schon dazumal merckte/ daß das Hertzog- thum in der Schweden Hände kommen würde Die Stadt Braunschweig schick- te sich nicht übel zu dem Teeritorio der Hertzogen von Braunschweig und Lüne- burg/ weil sie den sonst wol aneinander hän- E
des Teutſchen Reichs. Thum Kirchen haben. Es ſind auch et-liche maͤchtige Staͤdte/ welche die Frey- heit nicht mit ſo klaꝛem recht gebꝛauchen: Denn auff Hamburg/ als der reicheſten Stadt mit in gantz Teutſchland/ machen die Hertzogen von Holſtein prætenſion, ungeachtet es ſcheine/ als ob der Benach- barten æmulation nicht zugeben werde/ daß der Koͤnig von Dennemarck ſo einen fetten Biſſen uͤberkomme. Die Schwe- den haben mit Bremen zu thun/ welche meynen/ dieſes ihr Hertzogthum ſey nie- mahls ohne ſolcher Stadt verſichert/ und vielleicht aꝛgwohnen ſie nicht ungereimt/ daß die Stadt ihnen zu entgehen auf dem Reichstage des 1641. Jahrs unter die Freyſtaͤdte ſey auffgenommen/ weil ſie ſchon dazumal merckte/ daß das Hertzog- thum in der Schweden Haͤnde kommen wuͤrde Die Stadt Braunſchweig ſchick- te ſich nicht uͤbel zu dem Teeritorio der Heꝛtzogen von Braunſchweig und Luͤne- burg/ weil ſie den ſonſt wol aneinander haͤn- E
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des Teutſchen Reichs.
Thum Kirchen haben. Es ſind auch et-
liche maͤchtige Staͤdte/ welche die Frey-
heit nicht mit ſo klaꝛem recht gebꝛauchen:
Denn auff Hamburg/ als der reicheſten
Stadt mit in gantz Teutſchland/ machen
die Hertzogen von Holſtein prætenſion,
ungeachtet es ſcheine/ als ob der Benach-
barten æmulation nicht zugeben werde/
daß der Koͤnig von Dennemarck ſo einen
fetten Biſſen uͤberkomme. Die Schwe-
den haben mit Bremen zu thun/ welche
meynen/ dieſes ihr Hertzogthum ſey nie-
mahls ohne ſolcher Stadt verſichert/ und
vielleicht aꝛgwohnen ſie nicht ungereimt/
daß die Stadt ihnen zu entgehen auf dem
Reichstage des 1641. Jahrs unter die
Freyſtaͤdte ſey auffgenommen/ weil ſie
ſchon dazumal merckte/ daß das Hertzog-
thum in der Schweden Haͤnde kommen
wuͤrde Die Stadt Braunſchweig ſchick-
te ſich nicht uͤbel zu dem Teeritorio der
Heꝛtzogen von Braunſchweig und Luͤne-
burg/ weil ſie den ſonſt wol aneinander
haͤn-
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