Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.des Teutschen Reichs. wiese/ die alten Fürsten solten sich nur ihrerHoheit nicht so sehr erheben/ weil es ihm leicht seyn würde/ so viel ihm nur beliebete/ ihnen gleich zu machen. Und hätte ohne zweyffel der alten Familien Hoheit Gefahr gehabt/ wenn der Käyser so leichte hätte ne- we territoria machen/ als Titul außthei- len können. Unter denen/ die auff dem Reichstage eine Stelle/ wiewol andern zum verdruß erhalten/ sind/ so viel als mir bewust/ die Fürsten von Hohen Zollern/ von Eggenberg/ von Nassau Hadamar/ und von Nassau Dillenburg/ von Lobko- witz/ von Salm/ von Dietrichstein/ von Aversberg/ von Piccolomini. Weil aber des Ferdinandi Consilia und Anschläge keinen guten fortgang gehabt/ noch dieser newen Fürsten Güter mit der alten ihrer Macht einigerley weise zu vergleichen/ hat man auch gemercket/ daß sie wenig wider die alten gehafftet/ sondern bißweilen (wie gemeiniglich zu geschehen pfleget/ in dem der alte Adel den newen nicht achtet) von denselben hören müssen/ sie hätten nichts
des Teutſchen Reichs. wieſe/ die alten Fuͤrſten ſolten ſich nur ihrerHoheit nicht ſo ſehr erheben/ weil es ihm leicht ſeyn wuͤrde/ ſo viel ihm nur beliebete/ ihnen gleich zu machen. Und haͤtte ohne zweyffel der alten Familien Hoheit Gefahr gehabt/ wenn der Kaͤyſer ſo leichte haͤtte ne- we territoria machen/ als Titul außthei- len koͤnnen. Unter denen/ die auff dem Reichstage eine Stelle/ wiewol andern zum verdruß erhalten/ ſind/ ſo viel als mir bewuſt/ die Fuͤrſten von Hohen Zollern/ von Eggenberg/ von Naſſau Hadamar/ und von Naſſau Dillenburg/ von Lobko- witz/ von Salm/ von Dietrichſtein/ von Aversberg/ von Piccolomini. Weil aber des Ferdinandi Conſilia und Anſchlaͤge keinen guten fortgang gehabt/ noch dieſer newen Fuͤrſten Guͤter mit der alten ihrer Macht einigerley weiſe zu vergleichen/ hat man auch gemercket/ daß ſie wenig wider die alten gehafftet/ ſondern bißweilen (wie gemeiniglich zu geſchehen pfleget/ in dem der alte Adel den newen nicht achtet) von denſelben hoͤren muͤſſen/ ſie haͤtten nichts
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des Teutſchen Reichs.
wieſe/ die alten Fuͤrſten ſolten ſich nur ihrer
Hoheit nicht ſo ſehr erheben/ weil es ihm
leicht ſeyn wuͤrde/ ſo viel ihm nur beliebete/
ihnen gleich zu machen. Und haͤtte ohne
zweyffel der alten Familien Hoheit Gefahr
gehabt/ wenn der Kaͤyſer ſo leichte haͤtte ne-
we territoria machen/ als Titul außthei-
len koͤnnen. Unter denen/ die auff dem
Reichstage eine Stelle/ wiewol andern
zum verdruß erhalten/ ſind/ ſo viel als mir
bewuſt/ die Fuͤrſten von Hohen Zollern/
von Eggenberg/ von Naſſau Hadamar/
und von Naſſau Dillenburg/ von Lobko-
witz/ von Salm/ von Dietrichſtein/ von
Aversberg/ von Piccolomini. Weil aber
des Ferdinandi Conſilia und Anſchlaͤge
keinen guten fortgang gehabt/ noch dieſer
newen Fuͤrſten Guͤter mit der alten ihrer
Macht einigerley weiſe zu vergleichen/ hat
man auch gemercket/ daß ſie wenig wider
die alten gehafftet/ ſondern bißweilen (wie
gemeiniglich zu geſchehen pfleget/ in dem
der alte Adel den newen nicht achtet)
von denſelben hoͤren muͤſſen/ ſie haͤtten
nichts
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