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Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.

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des Teutschen Reichs.
auff solche weise erhalten würde/ daran
zweiffele ich sehr. Daß aber dieses nicht
ohn gefehr erdichtet sey/ wird der jenige
leichtlich mercken/ deme nur bekand ist/ daß
das Königreich Böhmen mit dem übrigen
Teutschland fast nichts zu thun habe/ als
in der Wahl des Käysers; oder wer die
meisten Privilegia des Oesterreichischen
Hauses etwas genawer betrachten wird.
Ein weniges von dem Privilegio des Ca-
roli V
.
zu berühren/ wird für dieses mahl
genug seyn: Jm anfange dieses Privi-
legii
verhelet er nicht die den Menschen
sonst allgemeine begierde zum auffnehmen
und Wolfahrt der seinigen. Er wil darin/
daß Oesterreich ein immerwären des Lehen
seyn soll/ welches kein Käyser auffheben
dürffe; Er wil/ daß die Hertzogen von
Oesterreich Reichs Räthe seyn sollen/ ohne
welcher vorwissen nichts könne beschlossen
werden; Er erkläret sie und ihre Län-
der frey von allen Beschwerungen des
Reichs/ ob sie' gleich ihre beschützung vom

Reich
D

des Teutſchen Reichs.
auff ſolche weiſe erhalten wuͤrde/ daran
zweiffele ich ſehr. Daß aber dieſes nicht
ohn gefehr erdichtet ſey/ wird der jenige
leichtlich mercken/ deme nur bekand iſt/ daß
das Koͤnigreich Boͤhmen mit dem uͤbrigen
Teutſchland faſt nichts zu thun habe/ als
in der Wahl des Kaͤyſers; oder wer die
meiſten Privilegia des Oeſterreichiſchen
Hauſes etwas genawer betrachten wird.
Ein weniges von dem Privilegio des Ca-
roli V
.
zu beruͤhren/ wird fuͤr dieſes mahl
genug ſeyn: Jm anfange dieſes Privi-
legii
verhelet er nicht die den Menſchen
ſonſt allgemeine begierde zum auffnehmen
und Wolfahrt der ſeinigen. Er wil darin/
daß Oeſterreich ein immerwaͤren des Lehen
ſeyn ſoll/ welches kein Kaͤyſer auffheben
duͤꝛffe; Er wil/ daß die Hertzogen von
Oeſterreich Reichs Raͤthe ſeyn ſollen/ ohne
welcher vorwiſſen nichts koͤnne beſchloſſen
werden; Er erklaͤret ſie und ihre Laͤn-
der frey von allen Beſchwerungen des
Reichs/ ob ſie’ gleich ihre beſchuͤtzung vom

Reich
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[49/0071] des Teutſchen Reichs. auff ſolche weiſe erhalten wuͤrde/ daran zweiffele ich ſehr. Daß aber dieſes nicht ohn gefehr erdichtet ſey/ wird der jenige leichtlich mercken/ deme nur bekand iſt/ daß das Koͤnigreich Boͤhmen mit dem uͤbrigen Teutſchland faſt nichts zu thun habe/ als in der Wahl des Kaͤyſers; oder wer die meiſten Privilegia des Oeſterreichiſchen Hauſes etwas genawer betrachten wird. Ein weniges von dem Privilegio des Ca- roli V. zu beruͤhren/ wird fuͤr dieſes mahl genug ſeyn: Jm anfange dieſes Privi- legii verhelet er nicht die den Menſchen ſonſt allgemeine begierde zum auffnehmen und Wolfahrt der ſeinigen. Er wil darin/ daß Oeſterreich ein immerwaͤren des Lehen ſeyn ſoll/ welches kein Kaͤyſer auffheben duͤꝛffe; Er wil/ daß die Hertzogen von Oeſterreich Reichs Raͤthe ſeyn ſollen/ ohne welcher vorwiſſen nichts koͤnne beſchloſſen werden; Er erklaͤret ſie und ihre Laͤn- der frey von allen Beſchwerungen des Reichs/ ob ſie’ gleich ihre beſchuͤtzung vom Reich D

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/71>, abgerufen am 28.11.2024.