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Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.

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des Teutschen Reichs.
demnach die vornehmsten Glieder dieses
Reichs mit dem Titul der Reichsstände be-
leget/ die nemlich eine Session, wie sie es
nennen/ und das Recht eine Stimme auff
dem Reichstage zu geben haben; wiewol
ihrer viel von andern außgenommen wer-
den/ als deren Recht/ dadurch sie sich für
unmittelbahre Stäude außgeben/ andere
mächtigere Stände in zweyffel ziehen/ und
auff dem Reichstage derselben stelle betre-
ten/ welches dahin sein absehen hat/ daß
diese die andern unter ihre provincial
Stände rechnen wollen.

Bey den Fürsten muß man auch vor-
nemlich mercken/ daß ordentlich ein jeglich
Haus auff dem Reichstage seine gewisse
anzahl Stimmen habe: dann etliche haben
nur eine/ etliche zwo/ etliche drey/ etliche
viere/ etliche fünffe. Ferner überkompt
in etlichen Fürstenthümern der erstgebor-
ne das gantze Gebiet/ und müssen die übri-
gen mit einer gewissen Appennage oder
Abgifft zu frieden seyn. Jm übrigen wer-

den

des Teutſchen Reichs.
demnach die vornehmſten Glieder dieſes
Reichs mit dem Titul der Reichsſtaͤnde be-
leget/ die nemlich eine Seſſion, wie ſie es
nennen/ und das Recht eine Stimme auff
dem Reichstage zu geben haben; wiewol
ihrer viel von andern außgenommen wer-
den/ als deren Recht/ dadurch ſie ſich fuͤr
unmittelbahre Staͤude außgeben/ andere
maͤchtigere Staͤnde in zweyffel ziehen/ und
auff dem Reichstage derſelben ſtelle betre-
ten/ welches dahin ſein abſehen hat/ daß
dieſe die andern unter ihre provincial
Staͤnde rechnen wollen.

Bey den Fuͤrſten muß man auch vor-
nemlich mercken/ daß ordentlich ein jeglich
Haus auff dem Reichstage ſeine gewiſſe
anzahl Stimmen habe: dann etliche haben
nur eine/ etliche zwo/ etliche drey/ etliche
viere/ etliche fuͤnffe. Ferner uͤberkompt
in etlichen Fuͤrſtenthuͤmern der erſtgebor-
ne das gantze Gebiet/ und muͤſſen die uͤbri-
gen mit einer gewiſſen Appennage oder
Abgifft zu frieden ſeyn. Jm uͤbrigen wer-

den
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[39/0061] des Teutſchen Reichs. demnach die vornehmſten Glieder dieſes Reichs mit dem Titul der Reichsſtaͤnde be- leget/ die nemlich eine Seſſion, wie ſie es nennen/ und das Recht eine Stimme auff dem Reichstage zu geben haben; wiewol ihrer viel von andern außgenommen wer- den/ als deren Recht/ dadurch ſie ſich fuͤr unmittelbahre Staͤude außgeben/ andere maͤchtigere Staͤnde in zweyffel ziehen/ und auff dem Reichstage derſelben ſtelle betre- ten/ welches dahin ſein abſehen hat/ daß dieſe die andern unter ihre provincial Staͤnde rechnen wollen. Bey den Fuͤrſten muß man auch vor- nemlich mercken/ daß ordentlich ein jeglich Haus auff dem Reichstage ſeine gewiſſe anzahl Stimmen habe: dann etliche haben nur eine/ etliche zwo/ etliche drey/ etliche viere/ etliche fuͤnffe. Ferner uͤberkompt in etlichen Fuͤrſtenthuͤmern der erſtgebor- ne das gantze Gebiet/ und muͤſſen die uͤbri- gen mit einer gewiſſen Appennage oder Abgifft zu frieden ſeyn. Jm uͤbrigen wer- den

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/61>, abgerufen am 24.11.2024.