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Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.

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des Teutschen Reichs.
§. 13.

Als des Caroli Geschlecht in abneh-
men kam/ haben die Teutschen sich auch
der Regierung der Francken entzogen/ und
sind in Jtalien grosse Auffrühre entstan-
den/ in dem andere durch der Alten ruin
ihr newes auffnehmen gesucht. Als hie-
bey die Päbste ihrem Zustand nicht gnug-
sam traueten/ und der Teutschen König
Otto der I. nach dem er den Berengari-
um
überwunden/ ihm das Reich Jtalien
unterwürffig gemacht/ dauchte dem Pabst
am rathsamsten seyn/ ihme gleicherweise
den Ottonem zum Verthätiger anzuneh-
men/ wie vormahls den Carolum, und
zwar also/ daß nachmahts die beschützung
des Römischen Stuels mit dem Teutschen
Reich gantz verbunden würde. Denn wer
das Reich überkäme/ auch alsbald zu
dieser protection gelangete. Es haben
auch viel der alten Teutschen Könige dieses
recht gegen dem Römischen Stuel tapffer
genung vertreten. Als unterdessen nicht

allein
C iiij
des Teutſchen Reichs.
§. 13.

Als des Caroli Geſchlecht in abneh-
men kam/ haben die Teutſchen ſich auch
der Regierung der Francken entzogen/ und
ſind in Jtalien groſſe Auffruͤhre entſtan-
den/ in dem andere durch der Alten ruin
ihr newes auffnehmen geſucht. Als hie-
bey die Paͤbſte ihrem Zuſtand nicht gnug-
ſam traueten/ und der Teutſchen Koͤnig
Otto der I. nach dem er den Berengari-
um
uͤberwunden/ ihm das Reich Jtalien
unterwuͤrffig gemacht/ dauchte dem Pabſt
am rathſamſten ſeyn/ ihme gleicherweiſe
den Ottonem zum Verthaͤtiger anzuneh-
men/ wie vormahls den Carolum, und
zwar alſo/ daß nachmahts die beſchuͤtzung
des Roͤmiſchen Stuels mit dem Teutſchen
Reich gantz verbunden wuͤrde. Denn wer
das Reich uͤberkaͤme/ auch alsbald zu
dieſer protection gelangete. Es haben
auch viel der alten Teutſchen Koͤnige dieſes
recht gegen dem Roͤmiſchen Stuel tapffer
genung vertreten. Als unterdeſſen nicht

allein
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[31/0053] des Teutſchen Reichs. §. 13. Als des Caroli Geſchlecht in abneh- men kam/ haben die Teutſchen ſich auch der Regierung der Francken entzogen/ und ſind in Jtalien groſſe Auffruͤhre entſtan- den/ in dem andere durch der Alten ruin ihr newes auffnehmen geſucht. Als hie- bey die Paͤbſte ihrem Zuſtand nicht gnug- ſam traueten/ und der Teutſchen Koͤnig Otto der I. nach dem er den Berengari- um uͤberwunden/ ihm das Reich Jtalien unterwuͤrffig gemacht/ dauchte dem Pabſt am rathſamſten ſeyn/ ihme gleicherweiſe den Ottonem zum Verthaͤtiger anzuneh- men/ wie vormahls den Carolum, und zwar alſo/ daß nachmahts die beſchuͤtzung des Roͤmiſchen Stuels mit dem Teutſchen Reich gantz verbunden wuͤrde. Denn wer das Reich uͤberkaͤme/ auch alsbald zu dieſer protection gelangete. Es haben auch viel der alten Teutſchen Koͤnige dieſes recht gegen dem Roͤmiſchen Stuel tapffer genung vertreten. Als unterdeſſen nicht allein C iiij

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/53>, abgerufen am 22.12.2024.