Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.des Teutschen Reichs. stätigte/ welcher sonsten das geistliche Re-giment in der Welt hatte. Und schiene warlich nicht wol zu erdulden seyn/ daß der jenige eines Griechischen auch wol biß- weilen Weibischen Käysers mancipio un- terwürffig leben müste/ welchen Gott mit solcher autorität zu seinem Stadthalter auff Erden bestellet hätte/ daß/ wenn er von Kirchen Sachen müssig/ auch blosse civil Händel tractiren möchte/ ja Gott ihm sel- bige auch gäntzlich aufftragen würde/ wenn nicht bekand/ daß die Herren Geistliche von Göttlchen Sachen so sehr eingenom- mene Pr0153;laten für den profan Geschäff- ten gar einen abscheu trügen. Ob nnn wol der weit abgelegene Grichische Käyser/ der ohne das mit den heran kommenden Sa- racenen in Orient gnug zu thun hatte/ nicht zu fürchten; So verursachte doch die Macht der Longobarden, so gewißlich gantz Jtalien bedrohete/ und allbereit die Vorstädte der Stadt Rom angriffe/ eint- ges schrecken; Als der Pabst dieser Macht allein C
des Teutſchen Reichs. ſtaͤtigte/ welcher ſonſten das geiſtliche Re-giment in der Welt hatte. Und ſchiene warlich nicht wol zu erdulden ſeyn/ daß der jenige eines Griechiſchen auch wol biß- weilen Weibiſchen Kaͤyſers mancipio un- terwuͤrffig leben muͤſte/ welchen Gott mit ſolcher autorität zu ſeinem Stadthalter auff Erden beſtellet haͤtte/ daß/ wenn er von Kirchen Sachen muͤſſig/ auch bloſſe civil Haͤndel tractiren moͤchte/ ja Gott ihm ſel- bige auch gaͤntzlich aufftragen wuͤrde/ weñ nicht bekand/ daß die Herren Geiſtliche von Goͤttlchen Sachen ſo ſehr eingenom- mene Pr0153;laten fuͤr den profan Geſchaͤff- ten gar einen abſcheu truͤgen. Ob nnn wol der weit abgelegene Grichiſche Kaͤyſer/ der ohne das mit den heran kommenden Sa- racenen in Orient gnug zu thun hatte/ nicht zu fuͤrchten; So verurſachte doch die Macht der Longobarden, ſo gewißlich gantz Jtalien bedrohete/ und allbereit die Vorſtaͤdte der Stadt Rom angriffe/ eint- ges ſchrecken; Als der Pabſt dieſer Macht allein C
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ſtaͤtigte/ welcher ſonſten das geiſtliche Re-
giment in der Welt hatte. Und ſchiene
warlich nicht wol zu erdulden ſeyn/ daß
der jenige eines Griechiſchen auch wol biß-
weilen Weibiſchen Kaͤyſers mancipio un-
terwuͤrffig leben muͤſte/ welchen Gott mit
ſolcher autorität zu ſeinem Stadthalter
auff Erden beſtellet haͤtte/ daß/ wenn er von
Kirchen Sachen muͤſſig/ auch bloſſe civil
Haͤndel tractiren moͤchte/ ja Gott ihm ſel-
bige auch gaͤntzlich aufftragen wuͤrde/ weñ
nicht bekand/ daß die Herren Geiſtliche
von Goͤttlchen Sachen ſo ſehr eingenom-
mene Pr0153;laten fuͤr den profan Geſchaͤff-
ten gar einen abſcheu truͤgen. Ob nnn wol
der weit abgelegene Grichiſche Kaͤyſer/ der
ohne das mit den heran kommenden Sa-
racenen in Orient gnug zu thun hatte/
nicht zu fuͤrchten; So verurſachte doch die
Macht der Longobarden, ſo gewißlich
gantz Jtalien bedrohete/ und allbereit die
Vorſtaͤdte der Stadt Rom angriffe/ eint-
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