Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.des Teutschen Reichs. ger braff herum schlagen müste: denn esgehörte mehr verstandes dazu/ daß sie das Volck durch die Freyheit/ und die Fürsten durch anreitzung des Gewins zu sich locken möchten. Ob es wol nachmals/ nach dem einmahl der erste Anfal ermüdet/ und die unsrigen nach der unversehenen Niederla- ge ihre Völcker besser angeordnet/ gnug- sahm zu sehen gewesen/ daß die unsrigen ihre Sachen besser in acht genommen als die andern: denn so viel mir bewust/ ist in dem gegenwärtigen Seculo kein Fürst mehr zu ihnen getreten; Da doch die Ca- tholische Kirche etliche in ihren Schoß be- kommen. Als er mehr sagen wolte/ ist ihm der Nuncius mit diesen Worten in die Rede gefallen: Du hast uns deine erfah- rung in Theologischen Sachen zur gnü- ge bewiesen/ und würde es dir nicht an Zu- hörer mangeln/ wenn du dergleichen offent- lich zu lehren anfangen woltest; Ob ich wol bekenne das die Novitii oder Neulin- ge solches nicht so leichte begreiffen werden; Und P
des Teutſchen Reichs. ger braff herum ſchlagen muͤſte: denn esgehoͤrte mehr verſtandes dazu/ daß ſie das Volck durch die Freyheit/ und die Fuͤrſten durch anreitzung des Gewins zu ſich locken moͤchten. Ob es wol nachmals/ nach dem einmahl der erſte Anfal ermuͤdet/ und die unſrigen nach der unverſehenen Niederla- ge ihre Voͤlcker beſſer angeordnet/ gnug- ſahm zu ſehen geweſen/ daß die unſrigen ihre Sachen beſſer in acht genommen als die andern: denn ſo viel mir bewuſt/ iſt in dem gegenwaͤrtigen Seculo kein Fuͤrſt mehr zu ihnen getreten; Da doch die Ca- tholiſche Kirche etliche in ihren Schoß be- kommen. Als er mehr ſagen wolte/ iſt ihm der Nuncius mit dieſen Worten in die Rede gefallen: Du haſt uns deine erfah- rung in Theologiſchen Sachen zur gnuͤ- ge bewieſen/ und wuͤrde es dir nicht an Zu- hoͤrer mangeln/ weñ du dergleichen offent- lich zu lehren anfangen wolteſt; Ob ich wol bekenne das die Novitii oder Neulin- ge ſolches nicht ſo leichte begꝛeiffen werden; Und P
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des Teutſchen Reichs.
ger braff herum ſchlagen muͤſte: denn es
gehoͤrte mehr verſtandes dazu/ daß ſie das
Volck durch die Freyheit/ und die Fuͤrſten
durch anreitzung des Gewins zu ſich locken
moͤchten. Ob es wol nachmals/ nach dem
einmahl der erſte Anfal ermuͤdet/ und die
unſrigen nach der unverſehenen Niederla-
ge ihre Voͤlcker beſſer angeordnet/ gnug-
ſahm zu ſehen geweſen/ daß die unſrigen
ihre Sachen beſſer in acht genommen als
die andern: denn ſo viel mir bewuſt/ iſt in
dem gegenwaͤrtigen Seculo kein Fuͤrſt
mehr zu ihnen getreten; Da doch die Ca-
tholiſche Kirche etliche in ihren Schoß be-
kommen. Als er mehr ſagen wolte/ iſt ihm
der Nuncius mit dieſen Worten in die
Rede gefallen: Du haſt uns deine erfah-
rung in Theologiſchen Sachen zur gnuͤ-
ge bewieſen/ und wuͤrde es dir nicht an Zu-
hoͤrer mangeln/ weñ du dergleichen offent-
lich zu lehren anfangen wolteſt; Ob ich
wol bekenne das die Novitii oder Neulin-
ge ſolches nicht ſo leichte begꝛeiffen werden;
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