Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.

Bild:
<< vorherige Seite

des Teutschen Reichs.
reiche gar zu mächtig würden. Ferner so
lange Teutschland nur das seinige verthä-
tigen darff/ würde nicht so groß von nö-
then seyn ein stetiges und sonderlich gros-
ses Krieges Heer zu halten; doch müste
man bey zeiten eine außschreibung machen/
wie viel ein jeglicher/ wenn es nöthig/ sen-
den solle. Auff was weise aber auch zur
Friedens zeit mit geringem Kosten eine
Krieges Macht zu halten/ die/ wenn es die
Noth erheischen wütde/ alsbald eine Armee
machen könne/ möchten die Teutschen/ wo
mir recht/ von den benacharten Schweden
am besten lernen können.

§. 5.

Es würde gar leicht seyn/ dieses alles/
und was sonsten die Wolfahrt Teutschlan-
des erfordert/ zu erkennen und znm Nutzen
anzuwenden/ wennnur die/ so im Regi-
ment sitzen/ wol gesinnet wären; Weil aber
die meisten den unterscheid der Religion
unter die vornehmsten Ursachen zehlen/
warumb Teutschland also zerrissen/ halte

ich/
O ij

des Teutſchen Reichs.
reiche gar zu maͤchtig wuͤrden. Ferner ſo
lange Teutſchland nur das ſeinige verthaͤ-
tigen darff/ wuͤrde nicht ſo groß von noͤ-
then ſeyn ein ſtetiges und ſonderlich groſ-
ſes Krieges Heer zu halten; doch muͤſte
man bey zeiten eine außſchꝛeibung machen/
wie viel ein jeglicher/ wenn es noͤthig/ ſen-
den ſolle. Auff was weiſe aber auch zur
Friedens zeit mit geringem Koſten eine
Krieges Macht zu halten/ die/ wenn es die
Noth erheiſchen wuͤtde/ alsbald eine Armee
machen koͤnne/ moͤchten die Teutſchen/ wo
mir recht/ von den benacharten Schweden
am beſten lernen koͤnnen.

§. 5.

Es wuͤrde gar leicht ſeyn/ dieſes alles/
und was ſonſten die Wolfahrt Teutſchlan-
des erfordert/ zu erkennen und znm Nutzen
anzuwenden/ wennnur die/ ſo im Regi-
ment ſitzen/ wol geſinnet waͤren; Weil aber
die meiſten den unterſcheid der Religion
unter die vornehmſten Urſachen zehlen/
warumb Teutſchland alſo zerriſſen/ halte

ich/
O ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0313" n="291"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">des Teut&#x017F;chen Reichs.</hi></fw><lb/>
reiche gar zu ma&#x0364;chtig wu&#x0364;rden. Ferner &#x017F;o<lb/>
lange Teut&#x017F;chland nur das &#x017F;einige vertha&#x0364;-<lb/>
tigen darff/ wu&#x0364;rde nicht &#x017F;o groß von no&#x0364;-<lb/>
then &#x017F;eyn ein &#x017F;tetiges und &#x017F;onderlich gro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;es Krieges Heer zu halten; doch mu&#x0364;&#x017F;te<lb/>
man bey zeiten eine auß&#x017F;ch&#xA75B;eibung machen/<lb/>
wie viel ein jeglicher/ wenn es no&#x0364;thig/ &#x017F;en-<lb/>
den &#x017F;olle. Auff was wei&#x017F;e aber auch zur<lb/>
Friedens zeit mit geringem Ko&#x017F;ten eine<lb/>
Krieges Macht zu halten/ die/ wenn es die<lb/>
Noth erhei&#x017F;chen wu&#x0364;tde/ alsbald eine Armee<lb/>
machen ko&#x0364;nne/ mo&#x0364;chten die Teut&#x017F;chen/ wo<lb/>
mir recht/ von den benacharten Schweden<lb/>
am be&#x017F;ten lernen ko&#x0364;nnen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 5.</head><lb/>
            <p>Es wu&#x0364;rde gar leicht &#x017F;eyn/ die&#x017F;es alles/<lb/>
und was &#x017F;on&#x017F;ten die Wolfahrt Teut&#x017F;chlan-<lb/>
des erfordert/ zu erkennen und znm Nutzen<lb/>
anzuwenden/ wennnur die/ &#x017F;o im Regi-<lb/>
ment &#x017F;itzen/ wol ge&#x017F;innet wa&#x0364;ren; Weil aber<lb/>
die mei&#x017F;ten den unter&#x017F;cheid der Religion<lb/>
unter die vornehm&#x017F;ten <hi rendition="#aq">U</hi>r&#x017F;achen zehlen/<lb/>
warumb Teut&#x017F;chland al&#x017F;o zerri&#x017F;&#x017F;en/ halte<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">O ij</fw><fw place="bottom" type="catch">ich/</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[291/0313] des Teutſchen Reichs. reiche gar zu maͤchtig wuͤrden. Ferner ſo lange Teutſchland nur das ſeinige verthaͤ- tigen darff/ wuͤrde nicht ſo groß von noͤ- then ſeyn ein ſtetiges und ſonderlich groſ- ſes Krieges Heer zu halten; doch muͤſte man bey zeiten eine außſchꝛeibung machen/ wie viel ein jeglicher/ wenn es noͤthig/ ſen- den ſolle. Auff was weiſe aber auch zur Friedens zeit mit geringem Koſten eine Krieges Macht zu halten/ die/ wenn es die Noth erheiſchen wuͤtde/ alsbald eine Armee machen koͤnne/ moͤchten die Teutſchen/ wo mir recht/ von den benacharten Schweden am beſten lernen koͤnnen. §. 5. Es wuͤrde gar leicht ſeyn/ dieſes alles/ und was ſonſten die Wolfahrt Teutſchlan- des erfordert/ zu erkennen und znm Nutzen anzuwenden/ wennnur die/ ſo im Regi- ment ſitzen/ wol geſinnet waͤren; Weil aber die meiſten den unterſcheid der Religion unter die vornehmſten Urſachen zehlen/ warumb Teutſchland alſo zerriſſen/ halte ich/ O ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/313
Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/313>, abgerufen am 22.12.2024.