Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.des Teutschen Reichs. solle/ damit sie nicht lust bekomme durchzu langem Gebrauch des Tituls ei- ne beständige Herrschafft zu ergreiffen. 3, Ob gleich das Fürstenthum/ mit der Macht zuregieren und zum gemeinen Nutzen/ und vereinigung des Regiments alle zu moderiren verknüpffet würde; müsten doch die Stände allzeit das Re- giment führen/ und die Macht von den Hauptsachen zu schliessen auff dem Reichstage verübet werden/ welcher deßwegen offte zu halten. Man müsse nur einen jmmerwärenden Rath weh- len/ wie im anfange des vorigen Seculi das Regiment war. 4. Daß nur der schein der Majestät dem Käyser gelas- sen/ die Macht aber und Rechte selbst dem Regiment behalten werden. 5. Daß der Reichsstände Leben/ Gut und Gerücht nicht des Käysers Willen allein unter- worffen sey. 6. Daß der Krieg und feste örter desselben Macht allein nicht solten anvertrawet werden. Hernach ist er darin
des Teutſchen Reichs. ſolle/ damit ſie nicht luſt bekomme durchzu langem Gebrauch des Tituls ei- ne beſtaͤndige Herrſchafft zu ergreiffen. 3, Ob gleich das Fuͤrſtenthum/ mit der Macht zuregieren und zum gemeinen Nutzen/ und vereinigung des Regiments alle zu moderiren verknuͤpffet wuͤrde; muͤſten doch die Staͤnde allzeit das Re- giment fuͤhren/ und die Macht von den Hauptſachen zu ſchlieſſen auff dem Reichstage veruͤbet werden/ welcher deßwegen offte zu halten. Man muͤſſe nur einen jmmerwaͤrenden Rath weh- len/ wie im anfange des vorigen Seculi das Regiment war. 4. Daß nur der ſchein der Majeſtaͤt dem Kaͤyſer gelaſ- ſen/ die Macht aber und Rechte ſelbſt dem Regiment behalten werden. 5. Daß der Reichsſtaͤnde Leben/ Gut und Geruͤcht nicht des Kaͤyſers Willen allein unter- worffen ſey. 6. Daß der Krieg und feſte oͤrter deſſelben Macht allein nicht ſolten anvertrawet werden. Hernach iſt er darin
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des Teutſchen Reichs.
ſolle/ damit ſie nicht luſt bekomme durch
zu langem Gebrauch des Tituls ei-
ne beſtaͤndige Herrſchafft zu ergreiffen.
3, Ob gleich das Fuͤrſtenthum/ mit der
Macht zuregieren und zum gemeinen
Nutzen/ und vereinigung des Regiments
alle zu moderiren verknuͤpffet wuͤrde;
muͤſten doch die Staͤnde allzeit das Re-
giment fuͤhren/ und die Macht von den
Hauptſachen zu ſchlieſſen auff dem
Reichstage veruͤbet werden/ welcher
deßwegen offte zu halten. Man muͤſſe
nur einen jmmerwaͤrenden Rath weh-
len/ wie im anfange des vorigen Seculi
das Regiment war. 4. Daß nur der
ſchein der Majeſtaͤt dem Kaͤyſer gelaſ-
ſen/ die Macht aber und Rechte ſelbſt dem
Regiment behalten werden. 5. Daß
der Reichsſtaͤnde Leben/ Gut und Geruͤcht
nicht des Kaͤyſers Willen allein unter-
worffen ſey. 6. Daß der Krieg und feſte
oͤrter deſſelben Macht allein nicht ſolten
anvertrawet werden. Hernach iſt er
darin
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