Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.Vom Zustand keinem Getränck zur Trunckenheit dien-lich; daß also Teutschland in allem für eine reiche Landschafft könne gehalten werden: Denn über dem/ daß es selbsten die mate- ria des Geldes zeuget/ bringet es fast alles hervor/ was zur nothdurfft und belüstigung bes Menschlichen Lebens vonnöthen/ daß nicht allein die Einwohner dran gnug ha- den/ sondern auch den Außländern davon mittheilen können. Und was es von an- derswoher eingeführten Wahren gebrau- chet/ übertrifft entweder das jenige nicht/ was wieder außgeführet wird/ oder es sind solche Wahren/ derer die Teutschen leicht- lich entbehren könten/ wenn sie ihre schwel- gerey zu bezwingen/ oder ihre faulheit und thorheit abzulegen wüsten; Denn wie leicht könten sie mit ihrem Wein und Bier/ oder wenn diese zur Trunckenheit noch nicht genug wären/ mit ihrem heissen Brandwein zu frieden seyn/ und des Spa- nischen und Frantzen Weins entrathen? Wie leichte könten sie sich auch mit dem aus
Vom Zuſtand keinem Getraͤnck zur Trunckenheit dien-lich; daß alſo Teutſchland in allem fuͤr eine reiche Landſchafft koͤnne gehalten werden: Denn uͤber dem/ daß es ſelbſten die mate- ria des Geldes zeuget/ bringet es faſt alles hervor/ was zur nothdurfft uñ beluͤſtigung bes Menſchlichen Lebens vonnoͤthen/ daß nicht allein die Einwohner dran gnug ha- den/ ſondern auch den Außlaͤndern davon mittheilen koͤnnen. Und was es von an- derswoher eingefuͤhrten Wahren gebrau- chet/ uͤbertrifft entweder das jenige nicht/ was wieder außgefuͤhret wird/ oder es ſind ſolche Wahren/ derer die Teutſchen leicht- lich entbehren koͤnten/ wenn ſie ihre ſchwel- gerey zu bezwingen/ oder ihre faulheit und thorheit abzulegen wuͤſten; Denn wie leicht koͤnten ſie mit ihꝛem Wein und Bier/ oder wenn dieſe zur Trunckenheit noch nicht genug waͤren/ mit ihrem heiſſen Brandwein zu frieden ſeyn/ und des Spa- niſchen und Frantzen Weins entrathen? Wie leichte koͤnten ſie ſich auch mit dem aus
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Vom Zuſtand
keinem Getraͤnck zur Trunckenheit dien-
lich; daß alſo Teutſchland in allem fuͤr eine
reiche Landſchafft koͤnne gehalten werden:
Denn uͤber dem/ daß es ſelbſten die mate-
ria des Geldes zeuget/ bringet es faſt alles
hervor/ was zur nothdurfft uñ beluͤſtigung
bes Menſchlichen Lebens vonnoͤthen/ daß
nicht allein die Einwohner dran gnug ha-
den/ ſondern auch den Außlaͤndern davon
mittheilen koͤnnen. Und was es von an-
derswoher eingefuͤhrten Wahren gebrau-
chet/ uͤbertrifft entweder das jenige nicht/
was wieder außgefuͤhret wird/ oder es ſind
ſolche Wahren/ derer die Teutſchen leicht-
lich entbehren koͤnten/ wenn ſie ihre ſchwel-
gerey zu bezwingen/ oder ihre faulheit und
thorheit abzulegen wuͤſten; Denn wie
leicht koͤnten ſie mit ihꝛem Wein und Bier/
oder wenn dieſe zur Trunckenheit noch
nicht genug waͤren/ mit ihrem heiſſen
Brandwein zu frieden ſeyn/ und des Spa-
niſchen und Frantzen Weins entrathen?
Wie leichte koͤnten ſie ſich auch mit dem
aus
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Zitationshilfe: | Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/264>, abgerufen am 08.07.2024. |