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Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.

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Vom Zustand
schen Kirchen sind beruffen worden. Die
nation selbst ist zu allen Zeiten streitbahr
und zum Kriege begierig/ die fast durch
gantz Europa ihr Blut zu kauff herumb
träget. Und ob es ihr an Hitzigkeit man-
gelt/ ist sie so viel beständiger/ und können
derselben Gemühter herrliche Discipli-
nen
fassen. Sie ist auch zu allerhand
Künsten geschicket/ und welches viel zur
befestigung der Länder machet/ ist sie zu
neuen Händeln gar nicht geneigt/ kan auch
ein nicht zu hartes gebiet wol vertragen.

§. 2.

Unter den Landes Mitteln wird das Land
selbst erst gesetzet/ wie weitläufftig solches
sey/ wird der jenige leichtlich verstehen/
welcher auß Cassuben nacher Mumpel-
gard/ oder auß dem eussersten Holstein
an die Gräntze des Landes Krayn/ oder
von Lüttig an die eusserste Gräntzen
Schlesien gereiset hat. Jn so einer gros-
sen Landschafft sind wenig Orte/ wenn
man die Alpgebirge außnimbt/ die nicht

etwas

Vom Zuſtand
ſchen Kirchen ſind beruffen worden. Die
nation ſelbſt iſt zu allen Zeiten ſtreitbahr
und zum Kriege begierig/ die faſt durch
gantz Europa ihr Blut zu kauff herumb
traͤget. Und ob es ihr an Hitzigkeit man-
gelt/ iſt ſie ſo viel beſtaͤndiger/ und koͤnnen
derſelben Gemuͤhter herrliche Diſcipli-
nen
faſſen. Sie iſt auch zu allerhand
Kuͤnſten geſchicket/ und welches viel zur
befeſtigung der Laͤnder machet/ iſt ſie zu
neuẽ Haͤndeln gaꝛ nicht geneigt/ kan auch
ein nicht zu hartes gebiet wol vertragen.

§. 2.

Unter dẽ Landes Mitteln wird das Land
ſelbſt eꝛſt geſetzet/ wie weitlaͤufftig ſolches
ſey/ wird der jenige leichtlich verſtehen/
welcher auß Caſſuben nacher Mumpel-
gard/ oder auß dem euſſerſten Holſtein
an die Graͤntze des Landes Krayn/ oder
von Luͤttig an die euſſerſte Graͤntzen
Schleſien gereiſet hat. Jn ſo einer groſ-
ſen Landſchafft ſind wenig Orte/ wenn
man die Alpgebirge außnimbt/ die nicht

etwas
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[240/0262] Vom Zuſtand ſchen Kirchen ſind beruffen worden. Die nation ſelbſt iſt zu allen Zeiten ſtreitbahr und zum Kriege begierig/ die faſt durch gantz Europa ihr Blut zu kauff herumb traͤget. Und ob es ihr an Hitzigkeit man- gelt/ iſt ſie ſo viel beſtaͤndiger/ und koͤnnen derſelben Gemuͤhter herrliche Diſcipli- nen faſſen. Sie iſt auch zu allerhand Kuͤnſten geſchicket/ und welches viel zur befeſtigung der Laͤnder machet/ iſt ſie zu neuẽ Haͤndeln gaꝛ nicht geneigt/ kan auch ein nicht zu hartes gebiet wol vertragen. §. 2. Unter dẽ Landes Mitteln wird das Land ſelbſt eꝛſt geſetzet/ wie weitlaͤufftig ſolches ſey/ wird der jenige leichtlich verſtehen/ welcher auß Caſſuben nacher Mumpel- gard/ oder auß dem euſſerſten Holſtein an die Graͤntze des Landes Krayn/ oder von Luͤttig an die euſſerſte Graͤntzen Schleſien gereiſet hat. Jn ſo einer groſ- ſen Landſchafft ſind wenig Orte/ wenn man die Alpgebirge außnimbt/ die nicht etwas

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/262>, abgerufen am 22.12.2024.