Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.des Teutschen Reichs. tage auf eigeue Unkosten einstellen müssen:Denn das pfleget bey allen Zusammenkunff- ten der Bundsgenossen zu geschehen Eben wenig kan auch daraus/ daß sie zu des Reichs Nothturfft beytragen/ etwas er- zwungen werden. Endlich/ welches daß härteste zu seyn scheinet/ dz einer von den Ständen vor den Obersten Gerichten könne zu Recht gezogen/ und so er gröblich wider das Reich gesündiget/ verwiesen und seiner Länder beraubet werden/ ist auch nicht wieder die Natur der Ver- bündnisse: Denn bey den alten fallen auch dergleichen Exempel vor in der Ver- bündnisse der Amphictyonum und Achae- er in Griechenland; Und haben wir in unserm Seculo gesehen/ daß die vereinig- te Niederländer die Stadt Gröningen mit einem Castel auff eine Zeit in Zaum gehalten. Denn Teutschen Ständen aber ist gnugsahme vorsehung gethan in art. 28. capitul. Leopold. Daß aber der je- nige/ welcher sich den andern verwegent- lich
des Teutſchen Reichs. tage auf eigeue Unkoſten einſtellẽ muͤſſen:Deñ das pfleget bey allen Zuſam̃enkunff- ten der Bundsgenoſſen zu geſchehen Ebẽ wenig kan auch daraus/ daß ſie zu des Reichs Nothturfft beytragen/ etwas er- zwungen werden. Endlich/ welches daß haͤrteſte zu ſeyn ſcheinet/ dz einer von den Staͤnden vor den Oberſten Gerichten koͤñe zu Recht gezogen/ und ſo er groͤblich wider das Reich geſuͤndiget/ verwieſen und ſeiner Laͤnder beraubet werden/ iſt auch nicht wieder die Natur der Ver- buͤndniſſe: Denn bey den alten fallen auch dergleichen Exempel vor in der Ver- buͤndniſſe der Amphictyonum uñ Achæ- er in Griechenland; Und haben wir in unſerm Seculo geſehen/ daß die vereinig- te Niederlaͤnder die Stadt Groͤningen mit einem Caſtel auff eine Zeit in Zaum gehalten. Denn Teutſchen Staͤnden aber iſt gnugſahme vorſehung gethan in art. 28. capitul. Leopold. Daß aber der je- nige/ welcher ſich den andern verwegent- lich
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0229" n="207"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">des Teutſchen Reichs.</hi></fw><lb/> tage auf eigeue Unkoſten einſtellẽ muͤſſen:<lb/> Deñ das pfleget bey allen Zuſam̃enkunff-<lb/> ten der Bundsgenoſſen zu geſchehen Ebẽ<lb/> wenig kan auch daraus/ daß ſie zu des<lb/> Reichs Nothturfft beytragen/ etwas er-<lb/> zwungen werden. Endlich/ welches daß<lb/> haͤrteſte zu ſeyn ſcheinet/ dz einer von den<lb/> Staͤnden vor den Oberſten Gerichten<lb/> koͤñe zu Recht gezogen/ und ſo er groͤblich<lb/> wider das Reich geſuͤndiget/ verwieſen<lb/> und ſeiner Laͤnder beraubet werden/ iſt<lb/> auch nicht wieder die Natur der Ver-<lb/> buͤndniſſe: Denn bey den alten fallen<lb/> auch dergleichen Exempel vor in der Ver-<lb/> buͤndniſſe der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Amphictyonum</hi></hi> uñ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Achæ-<lb/> er</hi></hi> in Griechenland; <hi rendition="#aq">U</hi>nd haben wir in<lb/> unſerm <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Seculo</hi></hi> geſehen/ daß die vereinig-<lb/> te Niederlaͤnder die Stadt Groͤningen<lb/> mit einem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Caſtel</hi></hi> auff eine Zeit in Zaum<lb/> gehalten. Denn Teutſchen Staͤnden aber<lb/> iſt gnugſahme vorſehung gethan in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">art.<lb/> 28. capitul. Leopold.</hi></hi> Daß aber der je-<lb/> nige/ welcher ſich den andern verwegent-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">lich</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [207/0229]
des Teutſchen Reichs.
tage auf eigeue Unkoſten einſtellẽ muͤſſen:
Deñ das pfleget bey allen Zuſam̃enkunff-
ten der Bundsgenoſſen zu geſchehen Ebẽ
wenig kan auch daraus/ daß ſie zu des
Reichs Nothturfft beytragen/ etwas er-
zwungen werden. Endlich/ welches daß
haͤrteſte zu ſeyn ſcheinet/ dz einer von den
Staͤnden vor den Oberſten Gerichten
koͤñe zu Recht gezogen/ und ſo er groͤblich
wider das Reich geſuͤndiget/ verwieſen
und ſeiner Laͤnder beraubet werden/ iſt
auch nicht wieder die Natur der Ver-
buͤndniſſe: Denn bey den alten fallen
auch dergleichen Exempel vor in der Ver-
buͤndniſſe der Amphictyonum uñ Achæ-
er in Griechenland; Und haben wir in
unſerm Seculo geſehen/ daß die vereinig-
te Niederlaͤnder die Stadt Groͤningen
mit einem Caſtel auff eine Zeit in Zaum
gehalten. Denn Teutſchen Staͤnden aber
iſt gnugſahme vorſehung gethan in art.
28. capitul. Leopold. Daß aber der je-
nige/ welcher ſich den andern verwegent-
lich
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |