Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.des Teutschen Reichs. mein/ daß sie von sich nicht appellirenlassen/ wo nicht die Schätzung der Strei- sachen eine gewisse summa Geldes über- treffe; welche summa doch an etlichen Orten grösser/ an etlichen kleiner ist. Die Criminal jurisdiction aber verüben nicht allein die Reichs Stände ohne ap- pellirung/ sondern auch etliche Freystäd- te und die meisten Edelleute. §. 19. Wenn die Stände unter ihnen selbst ben
des Teutſchen Reichs. mein/ daß ſie von ſich nicht appellirenlaſſen/ wo nicht die Schaͤtzung der Strei- ſachen eine gewiſſe ſumma Geldes uͤber- treffe; welche ſumma doch an etlichen Orten groͤſſer/ an etlichen kleiner iſt. Die Criminal juriſdiction aber veruͤben nicht allein die Reichs Staͤnde ohne ap- pellirung/ ſondern auch etliche Freyſtaͤd- te und die meiſten Edelleute. §. 19. Wenn die Staͤnde unter ihnen ſelbſt ben
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des Teutſchen Reichs.
mein/ daß ſie von ſich nicht appelliren
laſſen/ wo nicht die Schaͤtzung der Strei-
ſachen eine gewiſſe ſumma Geldes uͤber-
treffe; welche ſumma doch an etlichen
Orten groͤſſer/ an etlichen kleiner iſt. Die
Criminal juriſdiction aber veruͤben
nicht allein die Reichs Staͤnde ohne ap-
pellirung/ ſondern auch etliche Freyſtaͤd-
te und die meiſten Edelleute.
§. 19.
Wenn die Staͤnde unter ihnen ſelbſt
Streithaͤndel haben/ gehen die meiſten
unter ihnen in der erſten inſtantz zu den
Schiedsleuten oder Auſtrægen. Deren
ſind etliche durch einen abſonderlichen
Vertrag der Staͤnde verordnet/ etliche
dependiren von der gemeinen diſpoſi-
tion der offentlichen Geſetze. Jhr erſter
Urſprung iſt unbekant. Die jenigen
ſcheinen der Warheit am nechſten zu-
kommen/ welche ſie/ wie vorhin geſagt/
zu des Friderici II. Zeiten und das groſ-
ſe interregnum rechen. Alſo iſt derſel-
ben
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