Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Zustand
appelliret. Die meisten Freystädte a-
ber vollenden ihre jurisdiction in einer
instantz. Die dem gantzen Reich ge-
meine Gerichte seynd daß Speyrische
Kammer- und das Käyserliche Hoffge-
richt. Es haben aber etliche Stände
dieses Recht/ daß ihre Unterthanen an
die gedachte Ober Gerichte gar nicht
appelliren können; Als da seyn die Chur
fürsten; Ob wol etliche den Geistlichen
einen zweyfel erregen wollen/ doch mehr
ob sie solch Recht gebrauchen/ als ob sie
es haben. Jmgleichen daß Hauß Oster-
reich und der König in Schweden wegen
der Teutschen Provincien. vid. Instru-
mentum pacis Westphalicae cap. X
. §
12. welcher zu Wißmar ein Gericht ver-
ordnet/ vor welchem die appellirungen/
die sonst nach Speyer oder dem Käyser-
lichen Hoff pflegen verleget zu werden/
ihre endschafft gewinnen add. capitul.
Leopold. art
. 28. & 27. Dieses ist aber
allen Ständen/ so viel mir bewust/ ge-

mein/

Vom Zuſtand
appelliret. Die meiſten Freyſtaͤdte a-
ber vollenden ihre jurisdiction in einer
inſtantz. Die dem gantzen Reich ge-
meine Gerichte ſeynd daß Speyriſche
Kammer- und das Kaͤyſerliche Hoffge-
richt. Es haben aber etliche Staͤnde
dieſes Recht/ daß ihre Unterthanen an
die gedachte Ober Gerichte gar nicht
appelliren koͤnnen; Als da ſeyn die Chur
fuͤrſten; Ob wol etliche den Geiſtlichen
einen zweyfel erregen wollen/ doch mehr
ob ſie ſolch Recht gebrauchen/ als ob ſie
es haben. Jmgleichen daß Hauß Oſter-
reich und der Koͤnig in Schweden wegen
der Teutſchen Provincien. vid. Inſtru-
mentum pacis Weſtphalicæ cap. X
. §
12. welcher zu Wißmar ein Gericht ver-
ordnet/ vor welchem die appellirungen/
die ſonſt nach Speyer oder dem Kaͤyſer-
lichen Hoff pflegen verleget zu werden/
ihre endſchafft gewinnen add. capitul.
Leopold. art
. 28. & 27. Dieſes iſt aber
allen Staͤnden/ ſo viel mir bewuſt/ ge-

mein/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0204" n="182"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Zu&#x017F;tand</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">appelli</hi></hi>ret. Die mei&#x017F;ten Frey&#x017F;ta&#x0364;dte a-<lb/>
ber vollenden ihre <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">jurisdiction</hi></hi> in einer<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">in&#x017F;tantz</hi>.</hi> Die dem gantzen Reich ge-<lb/>
meine Gerichte &#x017F;eynd daß Speyri&#x017F;che<lb/>
Kammer- und das Ka&#x0364;y&#x017F;erliche Hoffge-<lb/>
richt. Es haben aber etliche Sta&#x0364;nde<lb/>
die&#x017F;es Recht/ daß ihre <hi rendition="#aq">U</hi>nterthanen an<lb/>
die gedachte Ober Gerichte gar nicht<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">appelliren</hi></hi> ko&#x0364;nnen; Als da &#x017F;eyn die Chur<lb/>
fu&#x0364;r&#x017F;ten; Ob wol etliche den Gei&#x017F;tlichen<lb/>
einen zweyfel erregen wollen/ doch mehr<lb/>
ob &#x017F;ie &#x017F;olch Recht gebrauchen/ als ob &#x017F;ie<lb/>
es haben. Jmgleichen daß Hauß O&#x017F;ter-<lb/>
reich und der Ko&#x0364;nig in Schweden wegen<lb/>
der Teut&#x017F;chen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Provincien. vid. In&#x017F;tru-<lb/>
mentum pacis We&#x017F;tphalicæ cap. X</hi></hi>. §<lb/>
12. welcher zu Wißmar ein Gericht ver-<lb/>
ordnet/ vor welchem die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">appelli</hi></hi>rungen/<lb/>
die &#x017F;on&#x017F;t nach Speyer oder dem Ka&#x0364;y&#x017F;er-<lb/>
lichen Hoff pflegen verleget zu werden/<lb/>
ihre end&#x017F;chafft gewinnen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">add. capitul.<lb/>
Leopold. art</hi></hi>. 28. &amp; 27. Die&#x017F;es i&#x017F;t aber<lb/>
allen Sta&#x0364;nden/ &#x017F;o viel mir bewu&#x017F;t/ ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mein/</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[182/0204] Vom Zuſtand appelliret. Die meiſten Freyſtaͤdte a- ber vollenden ihre jurisdiction in einer inſtantz. Die dem gantzen Reich ge- meine Gerichte ſeynd daß Speyriſche Kammer- und das Kaͤyſerliche Hoffge- richt. Es haben aber etliche Staͤnde dieſes Recht/ daß ihre Unterthanen an die gedachte Ober Gerichte gar nicht appelliren koͤnnen; Als da ſeyn die Chur fuͤrſten; Ob wol etliche den Geiſtlichen einen zweyfel erregen wollen/ doch mehr ob ſie ſolch Recht gebrauchen/ als ob ſie es haben. Jmgleichen daß Hauß Oſter- reich und der Koͤnig in Schweden wegen der Teutſchen Provincien. vid. Inſtru- mentum pacis Weſtphalicæ cap. X. § 12. welcher zu Wißmar ein Gericht ver- ordnet/ vor welchem die appellirungen/ die ſonſt nach Speyer oder dem Kaͤyſer- lichen Hoff pflegen verleget zu werden/ ihre endſchafft gewinnen add. capitul. Leopold. art. 28. & 27. Dieſes iſt aber allen Staͤnden/ ſo viel mir bewuſt/ ge- mein/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/204
Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/204>, abgerufen am 22.11.2024.