Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.des Teutschen Reichs. gen darzu/ daß wenn man vielleicht etwasausser der Ordnung conferiren müsse/ man alsbald wisse/ was einem jeglichen von den Ständen zukomme. Ob wol auch bey diesen über die ungleiche außtheilung von vielen geklaget wird/ indem etlicher Güter mit der zeit ab/ etlicher aber zuge- nommen. Zum Türckischen Kriege ist den Teutschen ein groß Gelt aufferleget/ und pfleget desselben Schrecken dem ein fältigen Völcklein so wol den Leib als den Beutel leichter zu machen. Aber es ist auch hier den Ständen nichts durch streng Ge- bot abgefordert. Solches ist auff dem Reichstage oder durch die herumb ge- schickte Gesandten alles erhalten worden/ und das so viel leichter/ weil dieses etlichen Fürsten nützlich gewesen/ indem sie ein theil dieses extraordinar Tributs vor sich behalten. §. 8. Nach dem die Macht des Reichs auff- zu füh- H iij
des Teutſchen Reichs. gen darzu/ daß wenn man vielleicht etwasauſſer der Ordnung conferiren muͤſſe/ man alsbald wiſſe/ was einem jeglichen von den Staͤnden zukomme. Ob wol auch bey dieſen uͤber die ungleiche außtheilung von vielen geklaget wird/ indem etlicher Guͤter mit der zeit ab/ etlicher aber zuge- nommen. Zum Tuͤrckiſchen Kriege iſt den Teutſchen ein groß Gelt aufferleget/ und pfleget deſſelben Schrecken dem ein faͤltigen Voͤlcklein ſo wol den Leib als den Beutel leichter zu machen. Aber es iſt auch hier den Staͤnden nichts durch ſtreng Ge- bot abgefordert. Solches iſt auff dem Reichstage oder durch die herumb ge- ſchickte Geſandten alles erhalten worden/ und das ſo viel leichter/ weil dieſes etlichen Fuͤrſten nuͤtzlich geweſen/ indem ſie ein theil dieſes extraordinar Tributs vor ſich behalten. §. 8. Nach dem die Macht des Reichs auff- zu fuͤh- H iij
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des Teutſchen Reichs.
gen darzu/ daß wenn man vielleicht etwas
auſſer der Ordnung conferiren muͤſſe/
man alsbald wiſſe/ was einem jeglichen
von den Staͤnden zukomme. Ob wol auch
bey dieſen uͤber die ungleiche außtheilung
von vielen geklaget wird/ indem etlicher
Guͤter mit der zeit ab/ etlicher aber zuge-
nommen. Zum Tuͤrckiſchen Kriege iſt den
Teutſchen ein groß Gelt aufferleget/ und
pfleget deſſelben Schrecken dem ein faͤltigen
Voͤlcklein ſo wol den Leib als den Beutel
leichter zu machen. Aber es iſt auch hier
den Staͤnden nichts durch ſtreng Ge-
bot abgefordert. Solches iſt auff dem
Reichstage oder durch die herumb ge-
ſchickte Geſandten alles erhalten worden/
und das ſo viel leichter/ weil dieſes etlichen
Fuͤrſten nuͤtzlich geweſen/ indem ſie ein
theil dieſes extraordinar Tributs vor ſich
behalten.
§. 8.
Nach dem die Macht des Reichs auff-
gehoben/ iſt nunmehr die Freyheit Krieg
zu fuͤh-
H iij
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