Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.

Bild:
<< vorherige Seite

des Teutschen Reichs.
was für ein Reichsschluß zu machen. Denn
die materia von der hülffleistung zum
Türckischen Kriege/ mit welcher in den
meisten alten Reichs Abschieden schon gan-
tze seiten voll gemacht/ sey nunmehr auffge-
hoben. Wann dann sorgfältige Leute doch
gerne wissen wollen/ was eine solche menge
Gesandten in so viel Jahren gethan/ und
zu was Nutzen des Vormittages der Spa-
nische/ Nachmittage aber der Rheinische
und Mosel Wein getruncken sey/ sie frey
schweren könten/ daß ihnen eine unaufflöß-
liche materia/ worüber sie sich lange ver-
geblich bemühet/ und nicht müssig gewesen/
sey auffgegeben worden/ daß sie auch zu-
gleich die wiederholung der vergeblichen
Streitigkeiten/ nach dem sie dieselbige Sa-
chen biß auff den folgenden Reichstag
auffgeschoben/ etlicher massen als ein Re-
ceß
des Reichs auffweisen können.

§. 3.

Dem sey aber wie ihm wolle/ so scheinet
es doch als ein nützlicher Gebrauch zu seyn/

daß

des Teutſchen Reichs.
was fuͤr ein Reichsſchluß zu machen. Deñ
die materia von der huͤlffleiſtung zum
Tuͤrckiſchen Kriege/ mit welcher in den
meiſten alten Reichs Abſchieden ſchon gan-
tze ſeiten voll gemacht/ ſey nunmehr auffge-
hoben. Wann dann ſorgfaͤltige Leute doch
gerne wiſſen wollen/ was eine ſolche menge
Geſandten in ſo viel Jahren gethan/ und
zu was Nutzen des Vormittages der Spa-
niſche/ Nachmittage aber der Rheiniſche
und Moſel Wein getruncken ſey/ ſie frey
ſchweren koͤnten/ daß ihnen eine unauffloͤß-
liche materia/ woruͤber ſie ſich lange ver-
geblich bemuͤhet/ und nicht muͤſſig geweſen/
ſey auffgegeben worden/ daß ſie auch zu-
gleich die wiederholung der vergeblichen
Streitigkeiten/ nach dem ſie dieſelbige Sa-
chen biß auff den folgenden Reichstag
auffgeſchoben/ etlicher maſſen als ein Re-
ceß
des Reichs auffweiſen koͤnnen.

§. 3.

Dem ſey aber wie ihm wolle/ ſo ſcheinet
es doch als ein nuͤtzlicher Gebrauch zu ſeyn/

daß
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0157" n="135"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">des Teut&#x017F;chen Reichs.</hi></fw><lb/>
was fu&#x0364;r ein Reichs&#x017F;chluß zu machen. Den&#x0303;<lb/>
die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">materia</hi></hi> von der hu&#x0364;lfflei&#x017F;tung zum<lb/>
Tu&#x0364;rcki&#x017F;chen Kriege/ mit welcher in den<lb/>
mei&#x017F;ten alten Reichs Ab&#x017F;chieden &#x017F;chon gan-<lb/>
tze &#x017F;eiten voll gemacht/ &#x017F;ey nunmehr auffge-<lb/>
hoben. Wann dann &#x017F;orgfa&#x0364;ltige Leute doch<lb/>
gerne wi&#x017F;&#x017F;en wollen/ was eine &#x017F;olche menge<lb/>
Ge&#x017F;andten in &#x017F;o viel Jahren gethan/ und<lb/>
zu was Nutzen des Vormittages der Spa-<lb/>
ni&#x017F;che/ Nachmittage aber der Rheini&#x017F;che<lb/>
und Mo&#x017F;el Wein getruncken &#x017F;ey/ &#x017F;ie frey<lb/>
&#x017F;chweren ko&#x0364;nten/ daß ihnen eine unaufflo&#x0364;ß-<lb/>
liche <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">materia/</hi></hi> woru&#x0364;ber &#x017F;ie &#x017F;ich lange ver-<lb/>
geblich bemu&#x0364;het/ und nicht mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig gewe&#x017F;en/<lb/>
&#x017F;ey auffgegeben worden/ daß &#x017F;ie auch zu-<lb/>
gleich die wiederholung der vergeblichen<lb/>
Streitigkeiten/ nach dem &#x017F;ie die&#x017F;elbige Sa-<lb/>
chen biß auff den folgenden Reichstag<lb/>
auffge&#x017F;choben/ etlicher ma&#x017F;&#x017F;en als ein <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Re-<lb/>
ceß</hi></hi> des Reichs auffwei&#x017F;en ko&#x0364;nnen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 3.</head><lb/>
            <p>Dem &#x017F;ey aber wie ihm wolle/ &#x017F;o &#x017F;cheinet<lb/>
es doch als ein nu&#x0364;tzlicher Gebrauch zu &#x017F;eyn/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">daß</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[135/0157] des Teutſchen Reichs. was fuͤr ein Reichsſchluß zu machen. Deñ die materia von der huͤlffleiſtung zum Tuͤrckiſchen Kriege/ mit welcher in den meiſten alten Reichs Abſchieden ſchon gan- tze ſeiten voll gemacht/ ſey nunmehr auffge- hoben. Wann dann ſorgfaͤltige Leute doch gerne wiſſen wollen/ was eine ſolche menge Geſandten in ſo viel Jahren gethan/ und zu was Nutzen des Vormittages der Spa- niſche/ Nachmittage aber der Rheiniſche und Moſel Wein getruncken ſey/ ſie frey ſchweren koͤnten/ daß ihnen eine unauffloͤß- liche materia/ woruͤber ſie ſich lange ver- geblich bemuͤhet/ und nicht muͤſſig geweſen/ ſey auffgegeben worden/ daß ſie auch zu- gleich die wiederholung der vergeblichen Streitigkeiten/ nach dem ſie dieſelbige Sa- chen biß auff den folgenden Reichstag auffgeſchoben/ etlicher maſſen als ein Re- ceß des Reichs auffweiſen koͤnnen. §. 3. Dem ſey aber wie ihm wolle/ ſo ſcheinet es doch als ein nuͤtzlicher Gebrauch zu ſeyn/ daß

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/157
Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/157>, abgerufen am 20.11.2024.