Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.

Bild:
<< vorherige Seite

des Teutschen Reichs.
tigsten Länder einbekommen haben/ oder
weil diese Chargen damals immer denen
Fürsten/ die weitleufftige Länden beher-
scheten/ auffgetragen wurden/ welche doch
wie sie vielleicht unter den andern ein son-
derbahres ansehen gehabt/ also wird kei-
ner leugnen/ der sich inden antiquitaeten
Teutschlandes etwas umgesehen/ daß über
diese sieben auch andere Fürsten zur
Wahl der Könige zugelassen. Andere
schreiben Friderico II. die einsetzung der
Churfürsten zu/ aber es wird nirgends ei-
nig monument solcher verordnung ge-
funden; Und ist nicht vermuthlich daß
die andern Fürsten so geschwinde und
gerne von ihrem recht abgetreten.

§. 3.

Sind demnach die Teutschen/ so umb
ihr Vaterland guten bescheid wissen fast
in der meinung/ daß schon vor Fridetici
II.
zeiten diese sieben Fürsten als Reichs
Bediente und sehr begüterte Herren in
der Wahl der Käyser/ die andern allge-

mach

des Teutſchen Reichs.
tigſten Laͤnder einbekommen haben/ oder
weil dieſe Chargen damals immer denen
Fuͤrſten/ die weitleufftige Laͤnden beher-
ſcheten/ auffgetragẽ wurden/ welche doch
wie ſie vielleicht unter den andern ein ſon-
derbahres anſehen gehabt/ alſo wird kei-
ner leugnen/ der ſich inden antiquitæten
Teutſchlandes etwas umgeſehẽ/ daß uͤbeꝛ
dieſe ſieben auch andere Fuͤrſten zur
Wahl der Koͤnige zugelaſſen. Andere
ſchreiben Friderico II. die einſetzung der
Churfuͤrſten zu/ aber es wird nirgends ei-
nig monument ſolcher verordnung ge-
funden; Und iſt nicht vermuthlich daß
die andern Fuͤrſten ſo geſchwinde und
gerne von ihrem recht abgetreten.

§. 3.

Sind demnach die Teutſchen/ ſo umb
ihr Vaterland guten beſcheid wiſſen faſt
in der meinung/ daß ſchon vor Fridetici
II.
zeiten dieſe ſieben Fuͤrſten als Reichs
Bediente und ſehr beguͤterte Herren in
der Wahl der Kaͤyſer/ die andern allge-

mach
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0137" n="115"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">des Teut&#x017F;chen Reichs.</hi></fw><lb/>
tig&#x017F;ten La&#x0364;nder einbekommen haben/ oder<lb/>
weil die&#x017F;e <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Chargen</hi></hi> damals immer denen<lb/>
Fu&#x0364;r&#x017F;ten/ die weitleufftige La&#x0364;nden beher-<lb/>
&#x017F;cheten/ auffgetrage&#x0303; wurden/ welche doch<lb/>
wie &#x017F;ie vielleicht unter den andern ein &#x017F;on-<lb/>
derbahres an&#x017F;ehen gehabt/ al&#x017F;o wird kei-<lb/>
ner leugnen/ der &#x017F;ich inden <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">antiquitæ</hi></hi>ten<lb/>
Teut&#x017F;chlandes etwas umge&#x017F;ehe&#x0303;/ daß u&#x0364;be&#xA75B;<lb/>
die&#x017F;e &#x017F;ieben auch andere Fu&#x0364;r&#x017F;ten zur<lb/>
Wahl der Ko&#x0364;nige zugela&#x017F;&#x017F;en. Andere<lb/>
&#x017F;chreiben <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Friderico II.</hi></hi> die ein&#x017F;etzung der<lb/>
Churfu&#x0364;r&#x017F;ten zu/ aber es wird nirgends ei-<lb/>
nig <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">monument</hi></hi> &#x017F;olcher verordnung ge-<lb/>
funden; Und i&#x017F;t nicht vermuthlich daß<lb/>
die andern Fu&#x0364;r&#x017F;ten &#x017F;o ge&#x017F;chwinde und<lb/>
gerne von ihrem recht abgetreten.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 3.</head><lb/>
            <p>Sind demnach die Teut&#x017F;chen/ &#x017F;o umb<lb/>
ihr Vaterland guten be&#x017F;cheid wi&#x017F;&#x017F;en fa&#x017F;t<lb/>
in der meinung/ daß &#x017F;chon vor <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Fridetici<lb/>
II.</hi></hi> zeiten die&#x017F;e &#x017F;ieben Fu&#x0364;r&#x017F;ten als Reichs<lb/>
Bediente und &#x017F;ehr begu&#x0364;terte Herren in<lb/>
der Wahl der Ka&#x0364;y&#x017F;er/ die andern allge-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mach</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[115/0137] des Teutſchen Reichs. tigſten Laͤnder einbekommen haben/ oder weil dieſe Chargen damals immer denen Fuͤrſten/ die weitleufftige Laͤnden beher- ſcheten/ auffgetragẽ wurden/ welche doch wie ſie vielleicht unter den andern ein ſon- derbahres anſehen gehabt/ alſo wird kei- ner leugnen/ der ſich inden antiquitæten Teutſchlandes etwas umgeſehẽ/ daß uͤbeꝛ dieſe ſieben auch andere Fuͤrſten zur Wahl der Koͤnige zugelaſſen. Andere ſchreiben Friderico II. die einſetzung der Churfuͤrſten zu/ aber es wird nirgends ei- nig monument ſolcher verordnung ge- funden; Und iſt nicht vermuthlich daß die andern Fuͤrſten ſo geſchwinde und gerne von ihrem recht abgetreten. §. 3. Sind demnach die Teutſchen/ ſo umb ihr Vaterland guten beſcheid wiſſen faſt in der meinung/ daß ſchon vor Fridetici II. zeiten dieſe ſieben Fuͤrſten als Reichs Bediente und ſehr beguͤterte Herren in der Wahl der Kaͤyſer/ die andern allge- mach

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/137
Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/137>, abgerufen am 22.12.2024.