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Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.

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Zuschrifft Brieff.
anfang den Muth solte fallen lassen/ doch
dauchte mir/ den Zustand eines andern
Regiments zu erforschen nicht ein so
groß übel zu seyn/ daß ich mir dadurch
ein solch Ungemach auffbürden solte;
Alsich lange in Zweiffel stund/ fiel mir
eben ein/ daß ich vor zeiten bey einem ge-
lahrten Mann bey uns gehöret hatte/ wie
die Teutschen so eine unauffhörliche böse
Gewonheit hätten zu schreiben: aber die
wenigsten könten etwas vorbringen/
welches wegen eines scharffsinnigen Ver-
standes oder lieblichen Rede bey der Po-
litischen Welt Lob verdienen möchte/ da-
mit man gleichwol das gute Papier ver-
dürbe/ bringe der meiste Hauffen/ die
hin und wieder gesamlete Stücken in ein
schmirement oder Buch/ dabey wenig
Verstand zu sinden/ und werde vor keinen
Raub gehalten/ anderer Leute Schriff-
ten/ denen nnr an etlichen Orten ein klei-
ner Zusatz geschehen/ für ein new Werck
außzugeben; Endlich sein etliche der
meynung/ sie gehören auch mit unter die

Auto-
A iiij

Zuſchrifft Brieff.
anfang den Muth ſolte fallen laſſen/ doch
dauchte mir/ den Zuſtand eines andern
Regiments zu erforſchen nicht ein ſo
groß uͤbel zu ſeyn/ daß ich mir dadurch
ein ſolch Ungemach auffbuͤrden ſolte;
Alsich lange in Zweiffel ſtund/ fiel mir
eben ein/ daß ich vor zeiten bey einem ge-
lahrten Mann bey uns gehoͤꝛet hatte/ wie
die Teutſchen ſo eine unauffhoͤrliche boͤſe
Gewonheit haͤtten zu ſchreiben: aber die
wenigſten koͤnten etwas vorbringen/
welches wegen eines ſcharffſinnigen Ver-
ſtandes oder lieblichen Rede bey der Po-
litiſchen Welt Lob verdienen moͤchte/ da-
mit man gleichwol das gute Papier ver-
duͤrbe/ bringe der meiſte Hauffen/ die
hin und wieder geſamlete Stuͤcken in ein
ſchmirement oder Buch/ dabey wenig
Verſtand zu ſinden/ und werde vor keinen
Raub gehalten/ anderer Leute Schriff-
ten/ denen nnr an etlichen Orten ein klei-
ner Zuſatz geſchehen/ fuͤr ein new Werck
außzugeben; Endlich ſein etliche der
meynung/ ſie gehoͤren auch mit unter die

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[0013] Zuſchrifft Brieff. anfang den Muth ſolte fallen laſſen/ doch dauchte mir/ den Zuſtand eines andern Regiments zu erforſchen nicht ein ſo groß uͤbel zu ſeyn/ daß ich mir dadurch ein ſolch Ungemach auffbuͤrden ſolte; Alsich lange in Zweiffel ſtund/ fiel mir eben ein/ daß ich vor zeiten bey einem ge- lahrten Mann bey uns gehoͤꝛet hatte/ wie die Teutſchen ſo eine unauffhoͤrliche boͤſe Gewonheit haͤtten zu ſchreiben: aber die wenigſten koͤnten etwas vorbringen/ welches wegen eines ſcharffſinnigen Ver- ſtandes oder lieblichen Rede bey der Po- litiſchen Welt Lob verdienen moͤchte/ da- mit man gleichwol das gute Papier ver- duͤrbe/ bringe der meiſte Hauffen/ die hin und wieder geſamlete Stuͤcken in ein ſchmirement oder Buch/ dabey wenig Verſtand zu ſinden/ und werde vor keinen Raub gehalten/ anderer Leute Schriff- ten/ denen nnr an etlichen Orten ein klei- ner Zuſatz geſchehen/ fuͤr ein new Werck außzugeben; Endlich ſein etliche der meynung/ ſie gehoͤren auch mit unter die Auto- A iiij

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/13>, abgerufen am 27.11.2024.