Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787.XIII. Joseph II. 1764-1786. kannt gemacht und gebilliget wurde. Letzteres ge-schah diesmal nicht. Es erschienen vielmehr zwey- erley Uebersetzungen, eine zu Wien, die andere zu Berlin, die nichts weniger als aus einerley Fe- der geflossen waren, sondern merklich von einan- der abwichen (i). Wahrscheinlich mochte das auch (i) Ein Beyspiel, wie sich die Uebersetzungen
zum Originale und unter einander verhalten, kann der achte Artikel des Friedens abgeben. Derselbe heißt in der Urkunde: "Les hautes puissances con- tractantes et mediatrices du present Traite sont convenues de garantir, et garantissent formelle- ment a toute la Maison Palatine, et nommement a la ligne de Birkenfeld les Traites et pactes de famille de 1766. 1771. et 1774., en tant qu' ils sont conformes au Traite de paix de Westphalie, et qu'il n'y est pas deroge par les cessions faites par le present Traite et Conventions, ainsi que l' acte signe aujourdhui entre le Serenissime Ele- cteur Palatin et Mr. le Duc des Deux-Ponts, sur l'observation et l'execution de leurs susdits pactes de famille, lequel est annexe au present Traite et cense en faire partie, comme s'il y etoit inse- re mot a mot." In der Wiener Uebersetzung ist dieser Artikel so gefasset: "Die hohen contrahi- "renden und vermittelnden Mächte des gegenwär- "tigen Tractats sind übereingekommen, dem gan- "zen Pfälzischen Hause, und namentlich der Bir- "kenfeldischen Linie die Hausverträge von 1766. "1771. und 1774. zu garantiren, und garantiren "dieselben hiemit auch feierlich in so weit, als sol- "che dem Westphälischen Frieden gemäß, und als "sie nicht durch die in dem gegenwärtigen Frie- "densschluß und Conventionen geschehenen Abtre- "tungen, dann durch jene heute unterzeichnete "Acte abgeändert worden, welche der durchlauch- "tigste Herr Churfürst von der Pfalz und des Herrn "Her- XIII. Joſeph II. 1764-1786. kannt gemacht und gebilliget wurde. Letzteres ge-ſchah diesmal nicht. Es erſchienen vielmehr zwey- erley Ueberſetzungen, eine zu Wien, die andere zu Berlin, die nichts weniger als aus einerley Fe- der gefloſſen waren, ſondern merklich von einan- der abwichen (i). Wahrſcheinlich mochte das auch (i) Ein Beyſpiel, wie ſich die Ueberſetzungen
zum Originale und unter einander verhalten, kann der achte Artikel des Friedens abgeben. Derſelbe heißt in der Urkunde: ”Les hautes puiſſances con- tractantes et médiatrices du préſent Traité ſont convenues de garantir, et garantiſſent formelle- ment à toute la Maiſon Palatine, et nommément à la ligne de Birkenfeld les Traités et pactes de famille de 1766. 1771. et 1774., en tant qu’ ils ſont conformes au Traité de paix de Weſtphalie, et qu’il n’y eſt pas dérogé par les ceſſions faites par le préſent Traité et Conventions, ainſi que l’ acte ſigné aujourdhui entre le Séréniſſime Ele- cteur Palatin et Mr. le Duc des Deux-Ponts, ſur l’obſervation et l’exécution de leurs ſusdits pactes de famille, lequel eſt annexé au préſent Traité et cenſé en faire partie, comme ſ’il y étoit inſé- ré mot à mot.” In der Wiener Ueberſetzung iſt dieſer Artikel ſo gefaſſet: ”Die hohen contrahi- „renden und vermittelnden Maͤchte des gegenwaͤr- „tigen Tractats ſind uͤbereingekommen, dem gan- „zen Pfaͤlziſchen Hauſe, und namentlich der Bir- „kenfeldiſchen Linie die Hausvertraͤge von 1766. „1771. und 1774. zu garantiren, und garantiren „dieſelben hiemit auch feierlich in ſo weit, als ſol- „che dem Weſtphaͤliſchen Frieden gemaͤß, und als „ſie nicht durch die in dem gegenwaͤrtigen Frie- „densſchluß und Conventionen geſchehenen Abtre- „tungen, dann durch jene heute unterzeichnete „Acte abgeaͤndert worden, welche der durchlauch- „tigſte Herr Churfuͤrſt von der Pfalz und des Herrn „Her- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0234" n="200"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">XIII.</hi> Joſeph <hi rendition="#aq">II.</hi> 1764-1786.</fw><lb/> kannt gemacht und gebilliget wurde. Letzteres ge-<lb/> ſchah diesmal nicht. Es erſchienen vielmehr zwey-<lb/> erley Ueberſetzungen, eine zu Wien, die andere<lb/> zu Berlin, die nichts weniger als aus einerley Fe-<lb/> der gefloſſen waren, ſondern merklich von einan-<lb/> der abwichen <note xml:id="seg2pn_13_1" next="#seg2pn_13_2" place="foot" n="(i)">Ein Beyſpiel, wie ſich die Ueberſetzungen<lb/> zum Originale und unter einander verhalten, kann<lb/> der achte Artikel des Friedens abgeben. Derſelbe<lb/> heißt in der Urkunde: ”<hi rendition="#aq">Les hautes puiſſances con-<lb/> tractantes et médiatrices du préſent Traité ſont<lb/> convenues de garantir, et garantiſſent formelle-<lb/> ment à toute la Maiſon Palatine, et nommément<lb/> à la ligne de Birkenfeld les Traités et pactes de<lb/> famille de 1766. 1771. et 1774., en tant qu’ ils<lb/> ſont conformes au Traité de paix de Weſtphalie,<lb/> et qu’il n’y eſt pas dérogé par les ceſſions faites<lb/> par le préſent Traité et Conventions, ainſi que<lb/> l’ acte ſigné aujourdhui entre le Séréniſſime Ele-<lb/> cteur Palatin et Mr. le Duc des Deux-Ponts, ſur<lb/> l’obſervation et l’exécution de leurs ſusdits pactes<lb/> de famille, lequel eſt annexé au préſent Traité<lb/> et cenſé en faire partie, comme ſ’il y étoit inſé-<lb/> ré mot à mot.</hi>” In der Wiener Ueberſetzung iſt<lb/> dieſer Artikel ſo gefaſſet: ”Die hohen contrahi-<lb/> „renden und vermittelnden Maͤchte des gegenwaͤr-<lb/> „tigen Tractats ſind uͤbereingekommen, dem gan-<lb/> „zen Pfaͤlziſchen Hauſe, und namentlich der Bir-<lb/> „kenfeldiſchen Linie die Hausvertraͤge von 1766.<lb/> „1771. und 1774. zu garantiren, und garantiren<lb/> „dieſelben hiemit auch feierlich in ſo weit, als ſol-<lb/> „che dem Weſtphaͤliſchen Frieden gemaͤß, und als<lb/> „ſie nicht durch die in dem gegenwaͤrtigen Frie-<lb/> „densſchluß und Conventionen geſchehenen Abtre-<lb/> „tungen, dann durch jene heute unterzeichnete<lb/> „Acte abgeaͤndert worden, welche der durchlauch-<lb/> „tigſte Herr Churfuͤrſt von der Pfalz und des Herrn<lb/> <fw place="bottom" type="catch">„Her-</fw></note>. Wahrſcheinlich mochte das<lb/> <fw place="bottom" type="catch">auch</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [200/0234]
XIII. Joſeph II. 1764-1786.
kannt gemacht und gebilliget wurde. Letzteres ge-
ſchah diesmal nicht. Es erſchienen vielmehr zwey-
erley Ueberſetzungen, eine zu Wien, die andere
zu Berlin, die nichts weniger als aus einerley Fe-
der gefloſſen waren, ſondern merklich von einan-
der abwichen (i). Wahrſcheinlich mochte das
auch
(i) Ein Beyſpiel, wie ſich die Ueberſetzungen
zum Originale und unter einander verhalten, kann
der achte Artikel des Friedens abgeben. Derſelbe
heißt in der Urkunde: ”Les hautes puiſſances con-
tractantes et médiatrices du préſent Traité ſont
convenues de garantir, et garantiſſent formelle-
ment à toute la Maiſon Palatine, et nommément
à la ligne de Birkenfeld les Traités et pactes de
famille de 1766. 1771. et 1774., en tant qu’ ils
ſont conformes au Traité de paix de Weſtphalie,
et qu’il n’y eſt pas dérogé par les ceſſions faites
par le préſent Traité et Conventions, ainſi que
l’ acte ſigné aujourdhui entre le Séréniſſime Ele-
cteur Palatin et Mr. le Duc des Deux-Ponts, ſur
l’obſervation et l’exécution de leurs ſusdits pactes
de famille, lequel eſt annexé au préſent Traité
et cenſé en faire partie, comme ſ’il y étoit inſé-
ré mot à mot.” In der Wiener Ueberſetzung iſt
dieſer Artikel ſo gefaſſet: ”Die hohen contrahi-
„renden und vermittelnden Maͤchte des gegenwaͤr-
„tigen Tractats ſind uͤbereingekommen, dem gan-
„zen Pfaͤlziſchen Hauſe, und namentlich der Bir-
„kenfeldiſchen Linie die Hausvertraͤge von 1766.
„1771. und 1774. zu garantiren, und garantiren
„dieſelben hiemit auch feierlich in ſo weit, als ſol-
„che dem Weſtphaͤliſchen Frieden gemaͤß, und als
„ſie nicht durch die in dem gegenwaͤrtigen Frie-
„densſchluß und Conventionen geſchehenen Abtre-
„tungen, dann durch jene heute unterzeichnete
„Acte abgeaͤndert worden, welche der durchlauch-
„tigſte Herr Churfuͤrſt von der Pfalz und des Herrn
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