Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787.XIII. Joseph II. 1764-1786. Albrecht von Oesterreich hatte hingegen seinen An-sprüchen feierlich entsaget, und von demselben stammte ohnedem das jetzige Haus Oesterreich nicht ab. IV. Inzwischen kam noch hinzu, daß man zu Wien V. Alle diese Ansprüche wurden in einer Conven- VI. Dahingegen widersprach der Herzog von Zwey- mit
XIII. Joſeph II. 1764-1786. Albrecht von Oeſterreich hatte hingegen ſeinen An-ſpruͤchen feierlich entſaget, und von demſelben ſtammte ohnedem das jetzige Haus Oeſterreich nicht ab. IV. Inzwiſchen kam noch hinzu, daß man zu Wien V. Alle dieſe Anſpruͤche wurden in einer Conven- VI. Dahingegen widerſprach der Herzog von Zwey- mit
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XIII. Joſeph II. 1764-1786.
Albrecht von Oeſterreich hatte hingegen ſeinen An-
ſpruͤchen feierlich entſaget, und von demſelben
ſtammte ohnedem das jetzige Haus Oeſterreich
nicht ab.
Inzwiſchen kam noch hinzu, daß man zu Wien
diejenigen Stuͤcke Landes in Baiern und in der
Oberpfalz, welche das Haus Baiern theils vom
Reiche, theils von der Krone Boͤhmen zu Lehn
empfangen hatte, jetzt als eroͤffnete Lehne anſah,
zu deren Beſitznehmung alſo theils Joſeph als Kai-
ſer, theils Maria Thereſia als Koͤniginn in Boͤh-
men ſich berechtiget hielt.
Alle dieſe Anſpruͤche wurden in einer Conven-
tion, die der Churpfaͤlziſche Geſandte von Ritter
zu Wien am 3. Jan. 1778. zeichnete, fuͤr richtig
angenommen. Wie jedoch anfangs damit in Wi-
derſpruch zu ſtehen ſchien, daß dennoch zu Muͤn-
chen im Namen des Churfuͤrſten von der Pfalz
ſchon Beſitz von ganz Baiern ergriffen war; ſo
wurden ſchon Oeſterreichiſche Kriegsvoͤlker bereit
gehalten, in Baiern einzuruͤcken. Der Churfuͤrſt
trug aber kein Bedenken, jene Convention zu ge-
nehmigen, und ließ alſo jene Beſitznehmung theils
im Namen des Kaiſers, theils im Namen der
Krone Boͤhmen und des Hauſes Oeſterreich ruhig
geſchehen.
Dahingegen widerſprach der Herzog von Zwey-
bruͤcken als naͤchſter Pfaͤlziſcher Stammsvetter,
ohne deſſen Einwilligung kein rechtsbeſtaͤndiger
Vertrag in dieſer Angelegenheit ſtatt finden konn-
te. Dann meldete ſich das Churhaus Sachſen
mit
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