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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787.

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XIII. Joseph II. 1764-1786.
trier verlangte aber doch den Eid auf die Verein
eher, als Churcölln, abzulegen, weil jene Ab-
wechselung nur in so weit statt finde, als eine Fol-
ge von mehreren Handlungen eintrete, da das er-
stemal Churt[r]ier, das anderemal Churcölln den
Vorsitz habe; nicht aber, wo nur eine Handlung
vorgehe, die keine zweyte zur Folge habe, da eine
solche einzige Handlung immer zuerst von Chur-
trier vorgenommen werden müße. Diesmal fügte
sichs, daß der Churfürst von Cölln an dem Tage,
da die Churverein beschworen wurde, nicht per-
sönlich erschien.)


X.

Unter den wenigen neuen Artikeln, welche
diesmal in die Wahlcapitulation kamen, betraf ei-
ne das Rheinische Reichsvicariat, dessen Ab-
wechselung zwischen den Höfen zu München und
Manheim, mit Beziehung auf den darüber ge-
schlossenen Vergleich und zu dessen Bestätigung
erfolgten Reichsschluß (m), nunmehr für bekannt
angenommen wurde. Ueberdas hatten aber auch
sämmtliche Vicariatshöfe wegen der bisher zum
Theil streitig gewesenen Gränzen zwischen dem
Rheinischen und Sächsischen Vicariate am 9. Jun.
1750. sich unter einander verglichen. Dieser Ver-
gleich wurde zwar von Seiten des Wahlconventes
auch für zuträglich angesehen; dessen Genehmigung
jedoch einem förmlichen Reichsschlusse vorbehal-
ten (n), (der seitdem noch nicht erfolget ist.)




II.
(m) Oben S. 41. 42.
(n) Wahlcap. (1764.) Art. 3. §. 19.

XIII. Joſeph II. 1764-1786.
trier verlangte aber doch den Eid auf die Verein
eher, als Churcoͤlln, abzulegen, weil jene Ab-
wechſelung nur in ſo weit ſtatt finde, als eine Fol-
ge von mehreren Handlungen eintrete, da das er-
ſtemal Churt[r]ier, das anderemal Churcoͤlln den
Vorſitz habe; nicht aber, wo nur eine Handlung
vorgehe, die keine zweyte zur Folge habe, da eine
ſolche einzige Handlung immer zuerſt von Chur-
trier vorgenommen werden muͤße. Diesmal fuͤgte
ſichs, daß der Churfuͤrſt von Coͤlln an dem Tage,
da die Churverein beſchworen wurde, nicht per-
ſoͤnlich erſchien.)


X.

Unter den wenigen neuen Artikeln, welche
diesmal in die Wahlcapitulation kamen, betraf ei-
ne das Rheiniſche Reichsvicariat, deſſen Ab-
wechſelung zwiſchen den Hoͤfen zu Muͤnchen und
Manheim, mit Beziehung auf den daruͤber ge-
ſchloſſenen Vergleich und zu deſſen Beſtaͤtigung
erfolgten Reichsſchluß (m), nunmehr fuͤr bekannt
angenommen wurde. Ueberdas hatten aber auch
ſaͤmmtliche Vicariatshoͤfe wegen der bisher zum
Theil ſtreitig geweſenen Graͤnzen zwiſchen dem
Rheiniſchen und Saͤchſiſchen Vicariate am 9. Jun.
1750. ſich unter einander verglichen. Dieſer Ver-
gleich wurde zwar von Seiten des Wahlconventes
auch fuͤr zutraͤglich angeſehen; deſſen Genehmigung
jedoch einem foͤrmlichen Reichsſchluſſe vorbehal-
ten (n), (der ſeitdem noch nicht erfolget iſt.)




II.
(m) Oben S. 41. 42.
(n) Wahlcap. (1764.) Art. 3. §. 19.
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[120/0154] XIII. Joſeph II. 1764-1786. trier verlangte aber doch den Eid auf die Verein eher, als Churcoͤlln, abzulegen, weil jene Ab- wechſelung nur in ſo weit ſtatt finde, als eine Fol- ge von mehreren Handlungen eintrete, da das er- ſtemal Churtrier, das anderemal Churcoͤlln den Vorſitz habe; nicht aber, wo nur eine Handlung vorgehe, die keine zweyte zur Folge habe, da eine ſolche einzige Handlung immer zuerſt von Chur- trier vorgenommen werden muͤße. Diesmal fuͤgte ſichs, daß der Churfuͤrſt von Coͤlln an dem Tage, da die Churverein beſchworen wurde, nicht per- ſoͤnlich erſchien.) Unter den wenigen neuen Artikeln, welche diesmal in die Wahlcapitulation kamen, betraf ei- ne das Rheiniſche Reichsvicariat, deſſen Ab- wechſelung zwiſchen den Hoͤfen zu Muͤnchen und Manheim, mit Beziehung auf den daruͤber ge- ſchloſſenen Vergleich und zu deſſen Beſtaͤtigung erfolgten Reichsſchluß (m), nunmehr fuͤr bekannt angenommen wurde. Ueberdas hatten aber auch ſaͤmmtliche Vicariatshoͤfe wegen der bisher zum Theil ſtreitig geweſenen Graͤnzen zwiſchen dem Rheiniſchen und Saͤchſiſchen Vicariate am 9. Jun. 1750. ſich unter einander verglichen. Dieſer Ver- gleich wurde zwar von Seiten des Wahlconventes auch fuͤr zutraͤglich angeſehen; deſſen Genehmigung jedoch einem foͤrmlichen Reichsſchluſſe vorbehal- ten (n), (der ſeitdem noch nicht erfolget iſt.) II. (m) Oben S. 41. 42. (n) Wahlcap. (1764.) Art. 3. §. 19.

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Zitationshilfe: Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung03_1787/154>, abgerufen am 24.11.2024.