An Golde sollten nach dem Leipziger Fuße nurIX. zweyerley Sorten ausgemünzt werden, Ducaten zu 4. Gulden und Goldgulden zu 3. Gulden. Von Ducaten sollten 67. Stück auf die Mark gehen, und 23. Carat 8. Grane fein halten; von Gold- gulden 72. Stück auf die Mark, 18. Carat 10. Grane fein Gold, 3. Carat 8. Gran fein Silber und 1. Carat 6. Grane Kupfer. (Diese letztere Art Goldmünze in einfachen, doppelten und vier- fachen Goldgulden hat nur Georg der II. in seinen Teutschen Landen prägen laßen.)
Dem Leipziger Fuße blieben obgedachte Häu-X. ser und einige andere Stände, die in beiden Säch- sischen Kreisen demselben beytraten, getreu; wor- nach sich insonderheit auch der Handel auf den Mes- sen zu Leipzig, Naumburg, Frankfurt an der Oder und Braunschweig richtete. In den übri- gen Gegenden des Reichs ward aber soviel schlech- ter gemünzt, daß die Mark Silber zu 24. Gul- den ausgebracht wurde, und ein Ducate 5. Fl. galt; und darnach richtete sich hauptsächlich der Handel auf der Messe zu Frankfurt am Main.
Um diese Ungleichheit im Teutschen Münzwe-XI. sen zu heben, ward endlich durch ein Reichsgut- achten vom 10. Sept. 1738. der Leipziger Münz- fuß in Ansehung der Goldmünze und groben Sil- bersorten zum Reichsmünzfuß angenommen. We- gen geringerer Silbersorten sollte noch ein beson- derer Reichsschluß gefasset werden. Darüber gieng aber Carl der VI. mit Tode ab. Und die ganze Sache konnte in der würklichen Praxi doch nicht zur Vollziehung gelangen.
Das
7) Handwerksmißbr. u. Muͤnzw.
An Golde ſollten nach dem Leipziger Fuße nurIX. zweyerley Sorten ausgemuͤnzt werden, Ducaten zu 4. Gulden und Goldgulden zu 3. Gulden. Von Ducaten ſollten 67. Stuͤck auf die Mark gehen, und 23. Carat 8. Grane fein halten; von Gold- gulden 72. Stuͤck auf die Mark, 18. Carat 10. Grane fein Gold, 3. Carat 8. Gran fein Silber und 1. Carat 6. Grane Kupfer. (Dieſe letztere Art Goldmuͤnze in einfachen, doppelten und vier- fachen Goldgulden hat nur Georg der II. in ſeinen Teutſchen Landen praͤgen laßen.)
Dem Leipziger Fuße blieben obgedachte Haͤu-X. ſer und einige andere Staͤnde, die in beiden Saͤch- ſiſchen Kreiſen demſelben beytraten, getreu; wor- nach ſich inſonderheit auch der Handel auf den Meſ- ſen zu Leipzig, Naumburg, Frankfurt an der Oder und Braunſchweig richtete. In den uͤbri- gen Gegenden des Reichs ward aber ſoviel ſchlech- ter gemuͤnzt, daß die Mark Silber zu 24. Gul- den ausgebracht wurde, und ein Ducate 5. Fl. galt; und darnach richtete ſich hauptſaͤchlich der Handel auf der Meſſe zu Frankfurt am Main.
Um dieſe Ungleichheit im Teutſchen Muͤnzwe-XI. ſen zu heben, ward endlich durch ein Reichsgut- achten vom 10. Sept. 1738. der Leipziger Muͤnz- fuß in Anſehung der Goldmuͤnze und groben Sil- berſorten zum Reichsmuͤnzfuß angenommen. We- gen geringerer Silberſorten ſollte noch ein beſon- derer Reichsſchluß gefaſſet werden. Daruͤber gieng aber Carl der VI. mit Tode ab. Und die ganze Sache konnte in der wuͤrklichen Praxi doch nicht zur Vollziehung gelangen.
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7) Handwerksmißbr. u. Muͤnzw.
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zweyerley Sorten ausgemuͤnzt werden, Ducaten
zu 4. Gulden und Goldgulden zu 3. Gulden. Von
Ducaten ſollten 67. Stuͤck auf die Mark gehen,
und 23. Carat 8. Grane fein halten; von Gold-
gulden 72. Stuͤck auf die Mark, 18. Carat 10.
Grane fein Gold, 3. Carat 8. Gran fein Silber
und 1. Carat 6. Grane Kupfer. (Dieſe letztere
Art Goldmuͤnze in einfachen, doppelten und vier-
fachen Goldgulden hat nur Georg der II. in ſeinen
Teutſchen Landen praͤgen laßen.)
IX.
Dem Leipziger Fuße blieben obgedachte Haͤu-
ſer und einige andere Staͤnde, die in beiden Saͤch-
ſiſchen Kreiſen demſelben beytraten, getreu; wor-
nach ſich inſonderheit auch der Handel auf den Meſ-
ſen zu Leipzig, Naumburg, Frankfurt an der
Oder und Braunſchweig richtete. In den uͤbri-
gen Gegenden des Reichs ward aber ſoviel ſchlech-
ter gemuͤnzt, daß die Mark Silber zu 24. Gul-
den ausgebracht wurde, und ein Ducate 5. Fl.
galt; und darnach richtete ſich hauptſaͤchlich der
Handel auf der Meſſe zu Frankfurt am Main.
X.
Um dieſe Ungleichheit im Teutſchen Muͤnzwe-
ſen zu heben, ward endlich durch ein Reichsgut-
achten vom 10. Sept. 1738. der Leipziger Muͤnz-
fuß in Anſehung der Goldmuͤnze und groben Sil-
berſorten zum Reichsmuͤnzfuß angenommen. We-
gen geringerer Silberſorten ſollte noch ein beſon-
derer Reichsſchluß gefaſſet werden. Daruͤber
gieng aber Carl der VI. mit Tode ab. Und die
ganze Sache konnte in der wuͤrklichen Praxi doch
nicht zur Vollziehung gelangen.
XI.
Das
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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786, S. 453. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung02_1786/495>, abgerufen am 25.11.2024.
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