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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786.

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IX. Leop. u. Joseph I. 1657-1711.
in der ganzen Zeit in einer evangelischen Kirche
nur einmal im Vorbeygehen ein catholischer Feld-
prediger seinen Gottesdienst gehalten hatte, da
sollte dieser Gottesdienst jetzt seinen Fortgang be-
halten.



VI.
Veränderter Religionszustand in der Pfalz.
Erledigung der Ansprüche der Herzoginn von
Orleans. Streit über die Churfolge in
der Pfalz 1685-1697.


I. II. Unter den catholischen Landesnachfolgern in der
Pfalz ward die catholische Religion zum Nachtheil der evan-
gelischen gar sehr begünstiget. -- III. Ein Vertrag, den
das Haus Brandenburg im Jahre 1705. mit Churpfalz schloß,
half zwar etwas, mußte aber doch schon sehr vieles nachge-
ben. -- IV. In der Folge wurden die Protestanten in der
Pfalz doch noch immer mehr verdrängt und beschweret; --
V. insonderheit da fast alle Dienste bey Hof und im Lande
nur mit Catholischen besetzt wurden. -- VI. Andere prote-
stantische Länder nahmen sowohl Pfälzer als Französische
Flüchtlinge, die nach der Wiederrufung des Edicts von
Nantes ihr Vaterland verließen, willig auf. -- VII. VIII.
Entscheidung der Ansprüche der Herzoginn von Orleans. --
IX. Streit über die Ordnung der Nachfolge in der Pfälzi-
schen Chur. -- Von nun an mehr berichtigte Begriffe von
der Linealfolge nach dem Rechte der Erstgebuhrt.



I.

Die ganze Geschichte der Ryßwickischen Clausel
war desto bedenklicher, weil das ganze Chur-
fürstenthum Pfalz jetzt einen catholischen Landes-
herrn hatte. Es war zwar zwischen dem letzten
Churfürsten von der Simmerischen Linie und dem
ersten vom Hause Neuburg noch vor des erstern

Tode

IX. Leop. u. Joſeph I. 1657-1711.
in der ganzen Zeit in einer evangeliſchen Kirche
nur einmal im Vorbeygehen ein catholiſcher Feld-
prediger ſeinen Gottesdienſt gehalten hatte, da
ſollte dieſer Gottesdienſt jetzt ſeinen Fortgang be-
halten.



VI.
Veraͤnderter Religionszuſtand in der Pfalz.
Erledigung der Anſpruͤche der Herzoginn von
Orleans. Streit uͤber die Churfolge in
der Pfalz 1685-1697.


I. II. Unter den catholiſchen Landesnachfolgern in der
Pfalz ward die catholiſche Religion zum Nachtheil der evan-
geliſchen gar ſehr beguͤnſtiget. — III. Ein Vertrag, den
das Haus Brandenburg im Jahre 1705. mit Churpfalz ſchloß,
half zwar etwas, mußte aber doch ſchon ſehr vieles nachge-
ben. — IV. In der Folge wurden die Proteſtanten in der
Pfalz doch noch immer mehr verdraͤngt und beſchweret; —
V. inſonderheit da faſt alle Dienſte bey Hof und im Lande
nur mit Catholiſchen beſetzt wurden. — VI. Andere prote-
ſtantiſche Laͤnder nahmen ſowohl Pfaͤlzer als Franzoͤſiſche
Fluͤchtlinge, die nach der Wiederrufung des Edicts von
Nantes ihr Vaterland verließen, willig auf. — VII. VIII.
Entſcheidung der Anſpruͤche der Herzoginn von Orleans. —
IX. Streit uͤber die Ordnung der Nachfolge in der Pfaͤlzi-
ſchen Chur. — Von nun an mehr berichtigte Begriffe von
der Linealfolge nach dem Rechte der Erſtgebuhrt.



I.

Die ganze Geſchichte der Ryßwickiſchen Clauſel
war deſto bedenklicher, weil das ganze Chur-
fuͤrſtenthum Pfalz jetzt einen catholiſchen Landes-
herrn hatte. Es war zwar zwiſchen dem letzten
Churfuͤrſten von der Simmeriſchen Linie und dem
erſten vom Hauſe Neuburg noch vor des erſtern

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[306/0348] IX. Leop. u. Joſeph I. 1657-1711. in der ganzen Zeit in einer evangeliſchen Kirche nur einmal im Vorbeygehen ein catholiſcher Feld- prediger ſeinen Gottesdienſt gehalten hatte, da ſollte dieſer Gottesdienſt jetzt ſeinen Fortgang be- halten. VI. Veraͤnderter Religionszuſtand in der Pfalz. Erledigung der Anſpruͤche der Herzoginn von Orleans. Streit uͤber die Churfolge in der Pfalz 1685-1697. I. II. Unter den catholiſchen Landesnachfolgern in der Pfalz ward die catholiſche Religion zum Nachtheil der evan- geliſchen gar ſehr beguͤnſtiget. — III. Ein Vertrag, den das Haus Brandenburg im Jahre 1705. mit Churpfalz ſchloß, half zwar etwas, mußte aber doch ſchon ſehr vieles nachge- ben. — IV. In der Folge wurden die Proteſtanten in der Pfalz doch noch immer mehr verdraͤngt und beſchweret; — V. inſonderheit da faſt alle Dienſte bey Hof und im Lande nur mit Catholiſchen beſetzt wurden. — VI. Andere prote- ſtantiſche Laͤnder nahmen ſowohl Pfaͤlzer als Franzoͤſiſche Fluͤchtlinge, die nach der Wiederrufung des Edicts von Nantes ihr Vaterland verließen, willig auf. — VII. VIII. Entſcheidung der Anſpruͤche der Herzoginn von Orleans. — IX. Streit uͤber die Ordnung der Nachfolge in der Pfaͤlzi- ſchen Chur. — Von nun an mehr berichtigte Begriffe von der Linealfolge nach dem Rechte der Erſtgebuhrt. Die ganze Geſchichte der Ryßwickiſchen Clauſel war deſto bedenklicher, weil das ganze Chur- fuͤrſtenthum Pfalz jetzt einen catholiſchen Landes- herrn hatte. Es war zwar zwiſchen dem letzten Churfuͤrſten von der Simmeriſchen Linie und dem erſten vom Hauſe Neuburg noch vor des erſtern Tode

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Zitationshilfe: Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung02_1786/348>, abgerufen am 28.11.2024.