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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786.

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V. Neuere Zeit. Carl V. 1519-1558.
war, im Jahre 1543. eine neue gesellschaftliche
Verbindung errichtete, und 1545. den Creichgau
als das fünfte Viertel dazu nahm. Worauf her-
nach noch weitere Vereinigungen sowohl dieser
Schwäbischen (f), als der Fränkischen und Rhei-
nischen Reichsritterschaft erfolget, und mit kaiser-
lichen Bestätigungen und Gnadenbriefen versehen
sind (g).


XV.

Sonst machte Carl der V. um die Verfassung
des Teutschen Reichs sich noch durch verschiedene
Gesetzgebungen verdient, als durch eine Münz-
ordnung
im Jahre 1524., die jedoch noch in
großer Unvollkommenheit blieb; durch eine pein-
liche Halsgerichtsordnung
1532., die desto all-
gemeiner in Gang kam; und durch eine Reichs-
polizeyordnung
1548., die zwar vieles noch sehr
nur aus dem Rohen bearbeiten mußte (h), jedoch

zu
(f) Die Schwäbische Reichsritterschaft bestellte
schon 1559. gemeinsam Rath und Diener. Ihre
heutige Verfassung ward aber doch erst eigentlich
durch eine neue Vereinigung berichtiget, die sie
den 5. Aug. 1560. zu Munderkingen schloß, deren
Bestätigung hernach am 30. Jun. 1562. vom K.
Ferdinand dem I. erfolgte.
(g) Die Ritterordnung der Fränkischen Reichs-
ritterschaft ist den 3. Sept. 1590. errichtet, und
den 27. Sept. 1591. vom K. Rudolf dem II. bestä-
tiget; die Rheinische ist 1652. errichtet, und 1662.
vom K. Leopold bestätiget. Allgemeine kaiserliche
Privilegien für die Reichsritterschaft sind insonder-
heit von den Jahren 1605. 1609. 1717.
(h) Zum Beyspiele, wie die Polizey selbst da,
wo Kaiser und Reich versammelt waren, unter
Carl dem V. beschaffen war, kann folgende Be-
schrei-

V. Neuere Zeit. Carl V. 1519-1558.
war, im Jahre 1543. eine neue geſellſchaftliche
Verbindung errichtete, und 1545. den Creichgau
als das fuͤnfte Viertel dazu nahm. Worauf her-
nach noch weitere Vereinigungen ſowohl dieſer
Schwaͤbiſchen (f), als der Fraͤnkiſchen und Rhei-
niſchen Reichsritterſchaft erfolget, und mit kaiſer-
lichen Beſtaͤtigungen und Gnadenbriefen verſehen
ſind (g).


XV.

Sonſt machte Carl der V. um die Verfaſſung
des Teutſchen Reichs ſich noch durch verſchiedene
Geſetzgebungen verdient, als durch eine Muͤnz-
ordnung
im Jahre 1524., die jedoch noch in
großer Unvollkommenheit blieb; durch eine pein-
liche Halsgerichtsordnung
1532., die deſto all-
gemeiner in Gang kam; und durch eine Reichs-
polizeyordnung
1548., die zwar vieles noch ſehr
nur aus dem Rohen bearbeiten mußte (h), jedoch

zu
(f) Die Schwaͤbiſche Reichsritterſchaft beſtellte
ſchon 1559. gemeinſam Rath und Diener. Ihre
heutige Verfaſſung ward aber doch erſt eigentlich
durch eine neue Vereinigung berichtiget, die ſie
den 5. Aug. 1560. zu Munderkingen ſchloß, deren
Beſtaͤtigung hernach am 30. Jun. 1562. vom K.
Ferdinand dem I. erfolgte.
(g) Die Ritterordnung der Fraͤnkiſchen Reichs-
ritterſchaft iſt den 3. Sept. 1590. errichtet, und
den 27. Sept. 1591. vom K. Rudolf dem II. beſtaͤ-
tiget; die Rheiniſche iſt 1652. errichtet, und 1662.
vom K. Leopold beſtaͤtiget. Allgemeine kaiſerliche
Privilegien fuͤr die Reichsritterſchaft ſind inſonder-
heit von den Jahren 1605. 1609. 1717.
(h) Zum Beyſpiele, wie die Polizey ſelbſt da,
wo Kaiſer und Reich verſammelt waren, unter
Carl dem V. beſchaffen war, kann folgende Be-
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[458/0492] V. Neuere Zeit. Carl V. 1519-1558. war, im Jahre 1543. eine neue geſellſchaftliche Verbindung errichtete, und 1545. den Creichgau als das fuͤnfte Viertel dazu nahm. Worauf her- nach noch weitere Vereinigungen ſowohl dieſer Schwaͤbiſchen (f), als der Fraͤnkiſchen und Rhei- niſchen Reichsritterſchaft erfolget, und mit kaiſer- lichen Beſtaͤtigungen und Gnadenbriefen verſehen ſind (g). Sonſt machte Carl der V. um die Verfaſſung des Teutſchen Reichs ſich noch durch verſchiedene Geſetzgebungen verdient, als durch eine Muͤnz- ordnung im Jahre 1524., die jedoch noch in großer Unvollkommenheit blieb; durch eine pein- liche Halsgerichtsordnung 1532., die deſto all- gemeiner in Gang kam; und durch eine Reichs- polizeyordnung 1548., die zwar vieles noch ſehr nur aus dem Rohen bearbeiten mußte (h), jedoch zu (f) Die Schwaͤbiſche Reichsritterſchaft beſtellte ſchon 1559. gemeinſam Rath und Diener. Ihre heutige Verfaſſung ward aber doch erſt eigentlich durch eine neue Vereinigung berichtiget, die ſie den 5. Aug. 1560. zu Munderkingen ſchloß, deren Beſtaͤtigung hernach am 30. Jun. 1562. vom K. Ferdinand dem I. erfolgte. (g) Die Ritterordnung der Fraͤnkiſchen Reichs- ritterſchaft iſt den 3. Sept. 1590. errichtet, und den 27. Sept. 1591. vom K. Rudolf dem II. beſtaͤ- tiget; die Rheiniſche iſt 1652. errichtet, und 1662. vom K. Leopold beſtaͤtiget. Allgemeine kaiſerliche Privilegien fuͤr die Reichsritterſchaft ſind inſonder- heit von den Jahren 1605. 1609. 1717. (h) Zum Beyſpiele, wie die Polizey ſelbſt da, wo Kaiſer und Reich verſammelt waren, unter Carl dem V. beſchaffen war, kann folgende Be- ſchrei-

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Zitationshilfe: Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786, S. 458. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung01_1786/492>, abgerufen am 24.11.2024.