wesen ein Ende gemacht werden konnte. Es gien- gen jedoch noch bey 16. Monathe hin, ehe man mit Eroberung der Stadt Münster fertig wurde (q).
VI.
Während dieser Zeit hatte der evangelische Re- ligionstheil doch wieder einen beträchtlichen Zuwachs erhalten. In Pommern erklärte sich der Herzog Barnim 1532. in seinem Antheile für die Reforma- tion; bald hernach ließen die Herzoge insgesammt 1534. durch Bugenhagen eine Kirchenordnung aufsetzen und einführen. Zu Verden bekannte sich 1532. der Bischof Georg aus dem Hause Braun- schweig zur evangelischen lehre, und ließ sie im ganzen Stifte predigen. Der Herzog Johann von Jülich, Cleve und Berg erklärte sich 1533. ge- gen das Pabstthum. In Fürstenthum Calenberg bediente sich Herzog Philipp 1534. Nicolaus Ams- dorfs zur Einrichtung des evangelischen Kirchenwe- sens. Dazu kamen, was Reichsstädte und andere beträchttiche Städte betrifft, der evangelischen Re- ligion günstige Veränderungen zu Lübeck 1530., zu Ulm 1531., zu Schweinfurt, Bremen, Osna- brück 1532., zu Augsburg und Hannover 1534.
VII.
Noch weiter gieng das alles nach dem Cadani- schen Frieden, da der Herzog Ulrich von Würten- berg ungebundene Hände hatte, nunmehr in sei- nem ganzen Lande der Reformation freyen Lauf zu
gestat-
(q) Diese ganze Geschichte ist erst neuerlich unter dem Titel: "Neujahrsgeschenk aus Westpha- len für einen Teutschen Knaben Stück I. Geschichte des Schneider- und Schwärmer-Königs Jan von Leiden in Münster 1535., Göttingen 1784. 12. (von A. L. Schlözer) auf eine lesenswürdige Art neu bearbeitet worden.
V. Neuere Zeit. Carl V. 1519-1558.
weſen ein Ende gemacht werden konnte. Es gien- gen jedoch noch bey 16. Monathe hin, ehe man mit Eroberung der Stadt Muͤnſter fertig wurde (q).
VI.
Waͤhrend dieſer Zeit hatte der evangeliſche Re- ligionstheil doch wieder einen betraͤchtlichen Zuwachs erhalten. In Pommern erklaͤrte ſich der Herzog Barnim 1532. in ſeinem Antheile fuͤr die Reforma- tion; bald hernach ließen die Herzoge insgeſammt 1534. durch Bugenhagen eine Kirchenordnung aufſetzen und einfuͤhren. Zu Verden bekannte ſich 1532. der Biſchof Georg aus dem Hauſe Braun- ſchweig zur evangeliſchen lehre, und ließ ſie im ganzen Stifte predigen. Der Herzog Johann von Juͤlich, Cleve und Berg erklaͤrte ſich 1533. ge- gen das Pabſtthum. In Fuͤrſtenthum Calenberg bediente ſich Herzog Philipp 1534. Nicolaus Ams- dorfs zur Einrichtung des evangeliſchen Kirchenwe- ſens. Dazu kamen, was Reichsſtaͤdte und andere betraͤchttiche Staͤdte betrifft, der evangeliſchen Re- ligion guͤnſtige Veraͤnderungen zu Luͤbeck 1530., zu Ulm 1531., zu Schweinfurt, Bremen, Osna- bruͤck 1532., zu Augsburg und Hannover 1534.
VII.
Noch weiter gieng das alles nach dem Cadani- ſchen Frieden, da der Herzog Ulrich von Wuͤrten- berg ungebundene Haͤnde hatte, nunmehr in ſei- nem ganzen Lande der Reformation freyen Lauf zu
geſtat-
(q) Dieſe ganze Geſchichte iſt erſt neuerlich unter dem Titel: ”Neujahrsgeſchenk aus Weſtpha- len fuͤr einen Teutſchen Knaben Stuͤck I. Geſchichte des Schneider- und Schwaͤrmer-Koͤnigs Jan von Leiden in Muͤnſter 1535., Goͤttingen 1784. 12. (von A. L. Schloͤzer) auf eine leſenswuͤrdige Art neu bearbeitet worden.
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V. Neuere Zeit. Carl V. 1519-1558.
weſen ein Ende gemacht werden konnte. Es gien-
gen jedoch noch bey 16. Monathe hin, ehe man
mit Eroberung der Stadt Muͤnſter fertig wurde (q).
Waͤhrend dieſer Zeit hatte der evangeliſche Re-
ligionstheil doch wieder einen betraͤchtlichen Zuwachs
erhalten. In Pommern erklaͤrte ſich der Herzog
Barnim 1532. in ſeinem Antheile fuͤr die Reforma-
tion; bald hernach ließen die Herzoge insgeſammt
1534. durch Bugenhagen eine Kirchenordnung
aufſetzen und einfuͤhren. Zu Verden bekannte ſich
1532. der Biſchof Georg aus dem Hauſe Braun-
ſchweig zur evangeliſchen lehre, und ließ ſie im
ganzen Stifte predigen. Der Herzog Johann von
Juͤlich, Cleve und Berg erklaͤrte ſich 1533. ge-
gen das Pabſtthum. In Fuͤrſtenthum Calenberg
bediente ſich Herzog Philipp 1534. Nicolaus Ams-
dorfs zur Einrichtung des evangeliſchen Kirchenwe-
ſens. Dazu kamen, was Reichsſtaͤdte und andere
betraͤchttiche Staͤdte betrifft, der evangeliſchen Re-
ligion guͤnſtige Veraͤnderungen zu Luͤbeck 1530.,
zu Ulm 1531., zu Schweinfurt, Bremen, Osna-
bruͤck 1532., zu Augsburg und Hannover 1534.
Noch weiter gieng das alles nach dem Cadani-
ſchen Frieden, da der Herzog Ulrich von Wuͤrten-
berg ungebundene Haͤnde hatte, nunmehr in ſei-
nem ganzen Lande der Reformation freyen Lauf zu
geſtat-
(q) Dieſe ganze Geſchichte iſt erſt neuerlich
unter dem Titel: ”Neujahrsgeſchenk aus Weſtpha-
len fuͤr einen Teutſchen Knaben Stuͤck I. Geſchichte
des Schneider- und Schwaͤrmer-Koͤnigs Jan von
Leiden in Muͤnſter 1535., Goͤttingen 1784. 12.
(von A. L. Schloͤzer) auf eine leſenswuͤrdige Art
neu bearbeitet worden.
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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786, S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung01_1786/432>, abgerufen am 22.07.2024.
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